|
Forum: "Jobhopping?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| caldeirao: Das System wirklich verändern! | | von: lupenrein
erstellt: 23.07.2007 10:43:33 |
Ein durchgängiges Bildungssystem
1) Kindergartenpflicht
2) Kein Lehrer mehr als Beamter - kein Ausruhen menr auf Unkündbarkeit. Die hat unsere Bildung im internationalen Vergleich nicht gefördert
3)Dann: Wenn schon selbständige Schule, dann auch richtig: Ein Schulleiter muß - wie in der Wirtschaft - sein Personal einstellen und entlassen können, damit er das Kollegium bekommt, das seine Vorstellung von Schule umsetzt und weiter entwickelt - Wettbewerb unter Schulen ist sinnvoll -
4) Stadteilschulen als Ganztagsschulen von Klasse 1 bis 10, bei denen jeder Schüler/jede Schülerin zumindest theoretisch so lange wie möglich alle Abschlüsse machen kann und nicht früh vor- weg- oder wie auch immer - sortiert und (meist ab-)klassifiziert wird, bisher leider meist für sein ganzes Leben. So schafft man sich auch "Underdogs", statt Chancengleichheit umzusetzen.
5) Bessere Ausbildung und Bezahlung von Erziehern und Lehrern in den unteren Klassen -
6) damit engagieren sich sicher auch mehr Männer als Erzieher und als Lehrer für die unteren Klassen - es ist ja furchtbar, wie wenig Mann in Kindergarten und in den Klassen 1 bis 4 vorkommt.
7) Mehr Durchlässigkeit von Ausbildungsgängen, damit aus der Wirtschaft mehr Lehrer in die Schulen können und umgekehrt die Lehrerausbildung nicht als "erpressbare" Einbahnstraße angesehen werden kann. Das trägt auch ein wenig mehr zur Akzeptanz des Lehrers in der Öffentlichkeit bei
8) In der Bildungspolitik ist die Kulturhoheit der Länder "bildungspolitische Kleinstaaterei"!. Also: endlich einheitliche Rahmenlehrpläne für alle Bundesländer - regionalspezifische Eigenheiten mal ausgenommen - .
Mir fällt noch mehr ein. Ganz sicher gibt es eine ganze Reihe von Dingen, die die Eltern verpflichten; zusätzliche, von den Anforderungen her geringere Ausbildungsangebote, um mehr jungen Menschen mit Hauptschulabschluß (wäre übrigens ein e Idee, die Stadteilschule von Klasse 1 bis Klasse 10 Realschule zu nennen - Volksschule wäre zwar auch richtig, klingt aber zu altbacken und zu "völkisch") eine Perspektive zu geben et cetera. Ich lasse es aber erst einmal dabei bewenden. |
| Bravo!! | | von: angel19
erstellt: 23.07.2007 12:46:20 geändert: 23.07.2007 12:48:03 |
Ich kann lupenrein nur zustimmen!! Deine Thesen zur Schulveränderung teile ich auf ganzer Linie! Die müssten mal unsere Bildungspolitiker lesen; die Herren (und Damen, (die seit ihrer eigenen Schulzeit keine Schule mehr von innen gesehen haben, aber sich um die Mehrung ihrer Bezüge und den Zuwachs ihrer Machtbefugnisse kümmern!
@ sebastienne: ich kann dir nur Mut machen! Alles, was du von deiner jetzigen Schule schreibst, klingt sehr danach, dass es dich über kurz oder lang krank machen kann. Und als engagierte Kollegin hast du es echt nicht nötig, dich von unfähigen SL's und faulen Kollegen kaputt machen zu lassen.
Ich bin jetzt, nach fast 30 Dienstjahren, an der siebten Schule. Jedesmal hatte ich anfangs die gleichen Ängste wie du! Trotzdem hat sich eigentlich jeder Wechsel für mich gelohnt: in der persönlichen Entwicklung, in der Bandbreite dessen, was man beruflich alles so schafft, und nicht zuletzt wegen vieler wichtiger neuer Kontakte.
Ich glaube auch nicht, dass sich ein Schulwechsel negativ auf die Personalakte auswirkt. Die Argumente, die du lieferst, sind ja nicht nur subjektiv nachvollziehbar!
ich wünsch dir ganz viel Mut, nochmal zu wechseln, und ganz viel Glück, dass die nächste Schule dir mehr entspricht!
angel
|
| Du sprichst mir aus der Seele | | von: caldeirao
erstellt: 23.07.2007 14:40:52 |
lupenrein, genau so müsste es laufen.
Es ist genau das System, dass einmal Lehrer immer Lehrer, einmal Schulleiter immer Schulleiter uns kaputt macht. Sicher gibt es in jedem System Verlierer berechtigt oder unberechtigt.
Eine andere Variante wäre auch, dass LuL ein Grundgehalt von meinetwegen ca. 1000 € bei 20 Stunden erhalten. Alles andere sind Leistungszuschläge. So wäre auch ein Anreiz geschaffen, in der Schule Leistungen zu erbringen.
Mit dem Separieren bzw. Sortieren von SuS bin ich prinzipiell deiner Meinung. Es müssten dann aber auch die materiellen und sächlichen Bedingungen dafür vorhanden sein. Außerdem müssten LuL in der Breite noch einmal für ein solches System geschult werden, um der ganzen Breite der Hetrogenität gerecht zu werden. An meinem eigenen Beispiel erzähle ich gern, dass ich in einer Einheitsschule bis Klasse 10 groß geworden bin. Aber ich war ständig unterfordert und habe so nicht gelernt zu lernen und Fachtexte zu analysieren. Ich habe mich sowohl in der Schule als auch beim Studium immer soo durchmogeln können. Die wichtigen Kompetenzen lernen zu können und Fachtexte zu analysieren gelang mir erst bei meinem 2. Studium.
Aber um auf das Eingangsproblem zurückzukehren, es ist so furchtbar, wenn du siehst, was alles falsch gemacht wird, aber jegliche Hinweise, vorsichtige Veränderungsvorschläge als idiotisch zurückgewiesen werden. Man möchte gerne, kann aber nicht, weil kein anderer will. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|