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Forum: "Ideensammlung und Tipps zur Anlauttabelle"
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| Freilich kannst du es so machen! | | von: heidehansi
erstellt: 12.09.2007 21:18:49 geändert: 12.09.2007 21:21:33 |
Hallo Janika,
du kannst sie schon morgen Bilder beschriften lassen, wenn du es nicht "befiehlst", sondern nur als Möglichkeit erwähnst.
So hab ich es oft gemacht: Etwas Neues, das man nicht lang erklären muss, einfach mal angesprochen. Und so "nebenbei" gesagt, dass die Kinder das auch machen können.
Es gibt immer Schülerinnen und Schüler, die auf solche Hinweise hin anspringen und die dann für andere Vorbild sind.
Natürlich ist es noch besser, wenn die Kinder von sich aus etwas Neues machen.
Hat dir noch niemand eine eigene Zeichnung mit seinem Namen oder mit "Mama" oder "Papa" oder dem Hundenamen oder so gezeigt?
Solche Dinge hab ich dann einfach hochgehoben, der Klasse gezeigt und das Kind gelobt, das das gemacht hat.
Einerseits wird die neue Arbeitsweise dann sozusagen "abgesegnet" und vor allem sehen die Kinder am Beispiel, was man meint.
Und wenn du das öfter machst, dann trauen sich deine Kleinen auch immer mehr, etwas Neues auszuprobieren und vor allem dir das dann zu zeigen.
Und bessere Gelegenheiten für Fortschritte gibts doch nicht.
Oder die andere Möglichkeit: Einfach mal mit der ganzen Klasse einen Text verfassen oder - leichter - einen Schluss zu einem vorgegebenen Text zu finden. Und dann den Kinder sagen, dass sie das auch selber machen dürfen. Auch das zunächst als Möglichkeit und nicht als verbindliche Aufgabe. |
| Wie läuft das dann ab? | | von: janika80
erstellt: 13.09.2007 15:12:31 |
Danke für Deine Antwort, heidehansi!! Es ist soooo toll, dass es hier immer so viele nette Leute gibt, die helfen, obwohl wir uns gar nicht persönlich kennen!
Hat dir noch niemand eine eigene Zeichnung mit seinem Namen oder mit "Mama" oder "Papa" oder dem Hundenamen oder so gezeigt?
Doch klar, das gab es schon. Und ich habe das dann natürlich auch positiv hervorgehoben.
Wie ist das denn, wenn ich den Kindern freistelle, zu Bildern etwas zu schreiben, in was für einer "Phase" geschieht das denn? Schlage ich das einfach zu Beginn einer Stunde vor? Was ist die Alternative für die Kinder, die noch nicht schreiben wollen? Spielen? Dann wäre es vermutlich so, dass 3/4 der Kinder in die Spielecke gingen... |
| Wann haben die denn Mama oder Papa oder ... geschrieben? | | von: heidehansi
erstellt: 13.09.2007 15:58:08 |
Im Ernst, diesmal muss ich passen.
Bei mir kamen diese Texte nämlich, gerade in der Zeit, als sie noch freiwillig waren, in der Freiarbeit zustande. Oder eben als Abschluss einer Zeichnung.
Oder ich bekam am Morgen so ein Blatt als Geschenk, das daheim angefertigt worden war.
Ich hatte sie also nicht in eine Stunde "eingepasst".
Es sei denn, es war das (gemeinsame) Ende einer Geschichte, einer Schreibübung.
Hierzu fällt mir noch ein: Wenn wir solche Sachen gemeinsam gemacht haben, hab ich es natürlich das erste Mal mit allen gemacht.
War das Vorgehen aber bekannt, dann hab ich meinen Kleinen oft freigestellt, ob sie ihren eigenen Text machen wollten oder ob sie einen gemeinsam erarbeiteten übernehmen wollten.
Das haben die "Könner" genossen und die anderen hatten die Sicherheit, dass sie nicht etwas leisten mussten, was sie (noch) nicht konnten. |
| ohne Fibel | | von: bambina
erstellt: 29.07.2010 17:11:56 |
Ich hab im letzten Schuljahr Lesen durch Schreiben (leider) zum ersten Mal praktiziert, ohne Fibel und mit 26 Erstklässlern. Es war mein schönstes Schuljahr! Nachdem die Kinder die Anlautbilder kennengelernt hatten (Ratespiele: Ich sehe was..., Domino, Memory - jeden Tag etwas davon im Morgenkreis + dem Buchsatbenrap...), mussten sie gleich ab dem ersten Tag Verschriften. Zwei Beispiele haben wir gemeinsam erarbeitet und dann sollten die Kinder selbst Bilder malen und dazu schreiben. Anfangs war das sehr mühsam und so manches Kind schaffte im Laufe des Vormittages nur 2-3 Wörter, andere mehr. Dann hieß es jeden Tag 2-5 Wörter zu verschriften, ab 3. Woche bis 7 usw. Das war die Hauptaufgabe in den Deutschstunden. Ansonsten mussten sie "nur" Werkstattaufgaben erledigen (LÜK, Logico, Little Genius, Big Profi, PC- Programme, Wahrnehmungs- und Konzentrationsaufgaben, Lernspiele...).
Ich habe keine Buchstaben extra eingeführt.
Kurz vor den Oktoberferien konnte das erste Kind lesen, auch in der Parallelklasse. Manche konnten es erst am Schuljahresende. Da ist geduldiges Abwarten gefragt (was nicht einfach war, und mich auch mal zweifeln lies)
Wir nutzten die Materialien vom Jandorf - Verlag
* AH Schreiben zu Bildern (hierin konnten sie täglich verschriften)
*Lies mal ! -Hefte 1-6
Wenn ich feststellte, dass Kinder lesen können (sie merkten es selbst manchmal nur durch Zufall oder ich merkte es), arbeiteten sie individuell in den Leseheften- was manchmal regelrecht zum Wettbewerb wurde. In diesen Heften wird die Sinnerfassung gefordert und gefördert. So hatte ich immer die Übersicht darüber, ob sie auch verstehen, was sie lesen. Im März war das erste Kind mit Heft 6 fertig. 2 arbeiteten am Ende noch in Heft 2. Der Großteil der Klasse schaffte es bis Heft 4.
Vom Jandorfverlag gibt es auch Lauttabellen. Die Materialien sind preiswert und einfach genial!
Ich war echt froh, nicht durch ein Lehrwerk gebunden zu sein. Dadurch hatte ich keinen Druck und die Kinder eben auch nicht. Erstaunlich, dass Kinder ohne jegliche Buchstabenerklärungen, -übungen das Lesen gelernt haben. Auch die skeptischen Eltern fanden das Schuljahr toll, weil das nervige, tägliche Vorlesenüben entfiel. Das sagten Eltern, deren Kinder noch anders Lesen gelernt haben.
Nun folgt das zweite Schuljahr. Hier wird es in den Deutschstunden immer eine Rechtschreibzeit geben, in der es darum geht, Schreibbesonderheiten zu entdecken.
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