Es gibt vielfältige Möglichkeiten Schülerfirmen zu gründen. Deshalb habe ich schon mehrfach in diesem Forum gefragt, welche Spielräume es in der Unterrichtsplanung an der Schule gibt. Ist es eine Ganztagsschule? Gibt es Wahlpflichtfächer? Kann man das im Rahmen einer AG machen? Gibt es einen Sozialarbeiter, der in den Pausen den Hut auf hat? Hat man einen liberalen Chef bzw. Chefin, die versteht, dass Praxisteile auch in den WAT Unterricht gehören? Das wäre aus meiner Sicht vorher zu klären, bevor man überlegt, wie man es macht.
Bei uns war es so. Zuerst haben wir im Rahmen des WAT Unterrichts die 9 und 10. Klassen aufgelöst und jeder Sbzw.S konnte sich eine SF oder ein Projekt aussuchen, an dem er/sie teilnehmen wollte. Es wurden 3 Wochenstunden für alle 9. und 10. Klassen gehängt und jede/r arbeitete in seiner Firma. Das hat sich bei uns nicht als sehr positiv erwiesen, weil der Zusammenhalt der Firmen nicht sehr groß war (sie "sahen" sich ja nur 3 Stunden in der Woche) und die SuS lebten nicht für ihre Firma.
Dann haben wir die 9. und 10. Klassen komplett aufgelöst und jeder Sbzw.S konnte sich eine SF oder ein Projekt aussuchen, d.h. wir gründeten 4 neue Klassen mit SuS aus dem 9. und 10. Jahrgang. Die SuS konnten selbst wählen, in welcher Firma sie jetzt lernen wollten. Jede Klasse bekam ein Stundenpool, den sie selbstorganisiert planen konnte. Da bei uns vorwiegend das Klassenleiterprinzip herrscht (Meine Kollegin und ich, wir deckten 17 der 25 zu unterrichtenden Stunden ab (6 Stunden Praktikum)), konnten wir unsere Stunden hängen, wie wir wollten. Wir hatten an einem Tag 3 Stunden SF, aber wenn viele Aufträge anstanden, haben wir zwischendurch auch gearbeitet. Wir hatten SF "Multimedia" Hauptziele waren: Digitalisieren von Schallplatten auf CD, Anfertigen von Word-Dokumenten, Herstellen von Bastelkalendern. Damit haben wir aus meiner Sicht sehr viel Geld gemacht (Ca. 400 €), die wir nach begleichen der Ausgaben dann für Klassenveranstaltungen nutzen konnten.
Von der SF Catering weiß ich, dass sie die Pausenversorgung übernommen haben, einmal pro Woche (am Versammlungstag) für interessierte LuL ein Mittag gekocht haben und zu den verschiedensten Anlässen für die LuL Bufetts aufgebaut haben. Zum Teil haben sie auch auf irgendwelchen Schulfesten auf Stadtebene einen Cateringservice angeboten.
Hab nur Mut, es in irgend einem Rahmen zu machen. Uns hat es jedenfalls viel Spaß gemacht. Am Ende hatten von unseren 36 AbgängerInnen 35 einen Abschluss gemacht. Das hatten wir noch nie.