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Forum: "Alle Jahre wieder..."
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| grrrrr | | von: rhauda
erstellt: 13.09.2007 22:30:19 |
Das Problem, dass ich bei dieser ganzen Weihnachtsstollerei im August/September habe ist:
Den Menschen wird jede Rhythmisierung des Jahres genommen. Ich will jetzt nicht einmal auf irgendwelche christlichen Bedeutungen von Advent und Weihnachten eingehen, sondern einfach nur auf die Art und Weise, wie Kinder heute ein jahr oder das Vergehen von zeit erleben:
Früher gab es meist Landwirtschaft, das Säen und Wachsen, das Ernten, das Einlagern...alles hatte seine Zeit. Gläubige Menschen hatten das Kirchenjahr, an dem sie sich orientierten.
Als das alles für viele wegfiel, gab es zumindest die Feste des Jahres und die Vorfreude darauf. Es gab der Zeit einen Rhythmus, die Menschen hatten ein Zeitgefühl und konnten anhand dieser besonderen Fest auch viele andere Phänomene einordnen: "Man glaubt es nicht, es ist Pfingsten und es gibt immer noch Nachtfröste" oder "Bis Ostern will ich das geschafft haben" oder Wie schnell ein Jahr vergeht... es ist schon wieder 1. Advent" Es gab Weihnachtsgerüche oder Frühlingsspeisen.
Das alles ist mutiert zu einem Einheitbrei von Entertainment und Bespaßung. Getrocknete Feigen und Mandarinen im Mai, Halloween-Deko im August (don't get me started on Halloween!) zeitgleich mit Spekulatius und Stollen, Osterhasen im Februar, Erbeeren und Saprgel all year round, Feste wann immer möglich und jeder Anlass ist Grund genug. Alles zu jeder Zeit nimmt Allem das Besondere. Wir sind ärmer geworden. Ganz eindeutig.
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