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Forum: "Größenwahnsinniger Drittklässler"
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| Vorfälle aufdecken! | | von: leva
erstellt: 18.09.2007 19:13:44 |
Gut, dass deine Schüler sich geäußert haben. Das, was sie erzählen, ist meiner Erfahrung nach immer nur die Spitze des Eisberges. Immer wieder muss man versuchen, den Kindern deutlich zu machen, was Petzen ist und wann man sich Hilfe holen muss. Die Kinder müssen lernen, dass man bestimmte Dinge unbedingt erzählen muss.
Wir haben bei uns in der KLasse ein Mädchen, das ähnliche Verhaltensweisen zeigt. Nur ganz allmählich haben wir rausgekriegt, was sich hinter unserem Rücken, in den Pausen oder auf dem Schulweg manchmal so alles abspielt. Zeitweise läuft jetzt alles schon ganz gut. Vor kurzem haben wir durch Zufall herausgefunden, dass sie einer Mitschülerin regelmäßig das Pausenbrot wegnimmt. Sie droht mit Schlägen, wenn ihre Mitschülerin ihr das Brot nicht "freiwillig" gibt.
Ich finde es wichtig, Eltern und Kind zu signalisieren, dass es nicht darum geht, die Schuldfrage zu klären. Viel hilfreicher ist es, gemeinsame Konfliktlösungen zu entwickeln.
Wir haben gute Erfahrungen mit der Installation eines Klassenrates gemacht. Die Kinder haben auch schon mal Eltern mit zum Klassenrat eingeladen. |
| Ich würde zu Beginn des Gesprächs... | | von: heidehansi
erstellt: 18.09.2007 21:45:54 |
diese Szene schildern. Aber mit dem Schwerpunkt: Ich bin erschrocken, wie sehr sein Verhalten seine Mitschüler zu solch abweisenden Gefühlen bringt. Ich bin erschrocken, wie heftig die Reaktionen waren und ich denke, Ihr Sohn braucht Hilfe, damit er wieder gut in die Klasse eingegliedert wird.
Also schon die Situation schildern, aber nicht so sehr als Anklage des "Kotzbrockens", sondern als Zeichen, dass er sehr schnell und sehr massiv Hilfe braucht.
Ich denke, das Belohnungssystem funktioniert bei so einem Kind gut: Es kann ja auch da zeigen, wie gut es ist!
Eine Kollegin hat einmal an solche Kinder (oder auch an jedes Kind in der Klasse, wenn alle etwas "üben" sollten) in der Frühe für jede Stunde eine Anzahl Knöpfe ausgeteilt. Die blieben auf der Bank liegen. Gab es einen "Verstoß" wurde einfach stillschweigend ein Knopf weggenommen.
Das ist einfacher und für den Unterricht störungsfreier als eine "Buchführung". Die kann dann am Ende des Tages erfolgen. |
| Das erste Elterngespräch | | von: frauschnabel
erstellt: 19.09.2007 07:36:21 |
führe ich in der Regel auch alleine. Und ich versuche den Eltern zu vermitteln, dass ich mitihnen arbeiten möchte und erlaube mir immer ein paar persönliche Fragen zu stellen, wobei ich vorher immer sage, sie müssen diese nicht beantworten,(Familienverhältnisse, KiGa etc.) wenn ihnen das zu direkt oder unangenehm ist. Ich stelle die guten Seiten des Schülers heraus und komme dann zum Problemverhalten. Ich frage auch, ob sich in der Freizeit oder zu Hause solches Verhalten schon mal abgezeichnet hat oder ob es ein "reines Schulproblem" ist.
Ich versuche das Gespräch so zu lenken, dass wir gemeinsam Lösungen suchen, bzw. das die Eltern das Gefühl haben, sie würden mir beratend zur Seite stehen. Das nimmt ein bißchen Elternangst, die ja oft in Sturheit oder Abweisung enden kann.
Erst wenn sich dann nichts ändert und ich sie noch einmal zu einem Gespräch einladen muss, ist die Schulleitung oder besser ein Fachlehrer, der die Probleme ebenfalls kennt dabei.
In jedem Falle bekommen die Eltern eine telefonische Rückmeldung, ob sich etwas an dem Problem geändert hat, positiv oder negativ, je nach dem.
Viel Erfolg |
| Erwünschtes Verhalten darstellen | | von: calathea
erstellt: 19.09.2007 17:12:15 |
@sebastienne: Du hast geschildert, daß Du die Schüler hast aufschreiben lassen, was sie an der Klasse nicht mögen.
Vielleicht kannst Du das ganze noch mal unter anderen Vorzeichen aufziehen und sie das ganze positiv formulieren lassen, so daß klar wird, wie das erwünschte Verhalten aussieht. Evtl. kann man daraus ja auch kleine Rollenspiele machen, um das den Störenfrieden direkt vor Augen zu halten...
Natürlich wäre es toll, die Grundmotivation herauszufinden, die hinter dem ganzen Verhalten steckt. Dann könnte man ihm besser signalieren, daß er den gewünschten Effekt mit anderem Verhalten besser erreichen würde, z.b. Anerkennung und Bewunderung durch die andern.
Gruß,
Calathea |
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