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Forum: "Einführung rechts/links 1.Klasse"

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"Schreibhand"neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: binimaja Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2007 13:14:22

Mein Sohn wechselt gerade von der rechten Schreibhand auf seine - eigentlich dominante, aber bisher "unterdrückte" linke Schreibhand - welche soll er sich als "Schreibhand" jetzt merken?
Die Rechts-Links-Unsicherheit ist übrigens ein typisches Merkmal der umgelernten Linkshänder (natürlich nur eines von vielen).
@heidehansi: Linkshänder als "notorische Außenseiter" - das sehen die Linkshänderberater ganz anders, da spricht man von 30+% Linkshändern in der Bevölkerung, die "Außenseiter" sind nur die wenigen, die sich nicht angepasst und umgelernt haben.


grün und rotneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: brigitte62 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2007 13:29:12

kenne ich auch für rechts und links und zwar aus der Seefahrt. An Backbord und Steuerbord hängen angeblich entsprechend farbige Laternen. Ich habe es allerdings noch nie überprüft.

Was ich noch tue ist immer wieder Lieder und Sprechverse, die rechts und links mit grobmotorischen Bewegungen verbinden, zu singen.

Auch Spielchen zur Koordination: rechter Daumen auf die Nasenspitze und linker kleiner Finger aufs recht Knie etc.

Die Kinder lieben das bsonders, wenn sie sich "verwurschteln" müssen, um die Bewegung ausführen zu können.


@ binimajaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: heidehansi Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2007 21:49:47 geändert: 23.09.2007 21:54:06

Zunächst hab ich "notorische Außenseiter" in Anführungszeichen gesetzt. Das heißt, ich hab den Ausdruck selber nicht ganz ernst gemeint.

Und doch sind sie es in der Praxis: Alles, was "normal" ist, ist entweder - im besten Fall - für beide Händigkeiten gestaltet oder eben für Rechtshänder gemacht.
Das einzige, was ich als Rechtshänderin als besser für Linkshänder ansehe, ist der Einschaltknopf der Kaffeemaschine. *g*

Dass eigentlich ein großer Teil der Bevölkerung linkshändig ist, ist klar. Da gibt es die vermutlich nicht sooo große Gruppe der Beidhänder in der Mitte und der große "Rest" verteilt sich vermutlich gleichmäßig auf Rechts- und Linkshänder.
Nur in der Praxis benehmen sich die Beidhänder halt wie Rechtshänder und eine nicht zu kleine Anzahl Linkshänder ist "umgewöhnt" worden, manchmal mehr, oft weniger gut.

Übrigens bin ich ausgesprochene Rechtshänderin und doch hab auch ich diese Rechts-Links-Schwäche. Ich muss halt immer überlegen, wo rechts und links ist. Ein Druck meiner Schreibhand (und sei er nur vorgestellt) und ich weiß es!

Weil ich eben Klassen hatte, in denen Kinder wie dein Sohn waren, Kinder, die noch nicht ihre Schreibhand gefunden hatten, hab ich das Lernen von rechts und links eben nicht immer über die Schreibhand gemacht. Da hab ich das Bändchen bevorzugt.


@ brigitteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: heidehansi Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2007 21:55:46

Diese Übungen (rechte Hand ans linke Ohr, linke Hand an die Nase,...) hab ich auch immer wieder machen lassen.

Und ich hab dabei viele Übungen über die Körpermitte gemacht: Das hilft fürs Lesenlernen. Diese Erfahrung hab ich gemacht. Aber das ist dann wieder ein anderes Kapitel.


@heidehansineuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: binimaja Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2007 13:42:22

Ich habe doch deine Anführungszeichen mitzitiert (Mir fällt gerade auf, dass der Smiley mit links winkt!!!), aber nachdem ich gerade jetzt durch meinen Sohn mitbekomme, wie wenig die Probleme umgelernter Linkshänder in der Schule bekannt sind (und da nehme ich mich nicht aus), wollt ich das halt nur nochmal angemerkt haben.


die problemeneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2007 16:23:48 geändert: 24.09.2007 16:25:13

umdressierter und nicht umdressierter Linkshänder sind in der Schule so wenig bekannt, weil es lange Zeit unter der Lehrerschaft keine Linkshänder gab. Zu meiner Zeit war ich wohl der einzige Lehramtsstudent an der PH der mit links schrieb.
(als der Linke mit dem roten Abzeichen, dem Blutspendeabzeichen , hatte ich es in Zeiten der Kommunistenverfolgung recht schwer)
In fast jeder Klasse hatte ich zwei bis drei Linkshänder und konnte mich notfalls drum kümmern, bzw. sie nicht hindern so zu schreiben.
Niemand wurde schon damals daran gehindert, mit links Fußball zu spielen, zu fechten oder zu telefonieren.
Weil es keine passenden Zeichenbretter gab, war es kaum möglich, als Linkshänder Architekt zu werden. Wie war es wohl bei Zahnärzten?


Wie erkennt man Linkshänder?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hugo11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2007 16:54:37

Meine Kind, 5 Jahre, nimmt die Stifte zielsicher in die rechte Hand und malt damit auch ganz gut. Neulich sollte er mit Messer und Gabel essen. Hat er auch gut gemacht, nur die Gabel war in der rechten Hand und das Messer in der linken Hand. Umgedreht konnte er nicht mehr mit Messer und Gabel essen. Ich frage mich, ob er nicht doch Linkshänder ist. Hat jemand einen Tipp, wie ich das vor der Einschulung klären kann?


.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2007 18:55:34

Es gibt Tätigkeiten, die schauen sich Kinder ab, und andere, die sind durch die Seitigkeit motiviert.

Als Kind einer Linkshänderin öffne ich die Banane anders als die Rechtshänder um mich - das habe ich wohl bei meiner Mutter abgeschaut und bin da "links".
Ich denke, der Esstisch ist ungünstig - das Kind guckt nach dem Gegenüber oder nimmt den Löffel rechts - dann ist beim nächsten Mal auch die Gabel rechts.

Ansonsten:
Fängt oder wirft dein Kind mit links?
Greift dein Kind mit rechts oder links nach etwas, das mitten vor ihm ist?

Zudem: Seitigkeiten (Lateralität) gibt es auch beim Auge, Ohr, Fuß etc. und es muss nicht immer gleich sein.

Palim


Wie erkennt man Linkshänder?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: binimaja Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2007 19:11:52

Meistens nicht an den eingeübten Tätigkeiten, die sie sich von den Rechthändern abgeschaut haben, sondern eher an den spontanen Reaktionen. In den Tests bei der Linkshänderberaterin gab es ganz viele kleine Spielchen, wie z.B. irgendetwas sortieren, fädeln, Verschlüsse aufdrehen usw. Immer ergibt auch erst das Gesamtbild den Eindruck, nicht die einzelne Bewegung, die mit rechts oder links ausgeführt wird.
@rolf: Nicht jeder umgelernte Linkshänder ist "dressiert" - In einer "Rechtshänderfamilie" sieht das Kind eben wie alles mit rechts erledigt wird - und passt sich an.... Nur die ganz hartnäckigen bleiben bei ihrer dominanten Seite


2-fache Rechts-Assoziation schädlich?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.10.2013 20:08:57 geändert: 17.10.2013 20:12:29

Ich fördere Grundschulkinder, und nach meinen Erfahrungen haben 20% und mehr der Kinder im 1. Schuljahr Probleme mit Rechts und Links.
Deswegen ist dies eines meiner wichtigsten Themen, vor allem weil man das Problem sehr schnell beheben kann. Wenn ein Kind 'b' und 'd' verwechselt, frage ich sofort nach, ob es manchmal Probleme hat, Rechts und Links auseinanderzuhalten, und sehr oft ist das dann der Fall.
Ich assoziere 'rechts' mit dem Rechts-Bogen des kleinen 'r', weil man das so schön rhythmisch-motorisch-sprachlich unterstützen kann. Ich lasse das betreffendende Kind erstmal 10 'r's schreiben, damit es schon mal an den Rechts-Bogen gewöhnt wird. Außerdem sichere ich dadurch ab, dass es das 'r' beherrscht. Dann schreiben wir 10 'r's in die Luft und sagen dabei 'r wie rechts', 'rechts' dabei synchron mit dem Rechtsschwung. Anschließend lasse ich mir das rechte Auge, das rechte Ohr, usw. zeigen. Dauert keine 5 Minuten und hat umwerfenden Erfolg, wie die spätere Erfolgskontrolle zeigt.
Kürzlich bin ich auf die Kindergartenmethode gestoßen, einen roten Farbklecks auf die rechte Hand zu malen (rot wie rechts). Das habe ich heute zum ersten Mal zusätzlich praktiziert. Idee ist, dass das Kind auch noch nach meiner kurzen Lernaktion an 'rechts' erinnert wird.
Ein wenig Bedenken habe ich, dass diese doppelte Assoziation vielleicht eher schadet als nützt. Ich glaube das zwar nicht, aber ich weiß es nicht.

Gibt es Erfahrungen mit derartigen Doppel-Assoziationen (muss sich nicht auf das Links/Rechts-Problem beziehen)?


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