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Forum: "Vereinfachte Ausgangsschrift, ein muss?"
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| vielleicht | | von: fairytale1
erstellt: 12.10.2007 21:27:34 |
fiel es der lehrerin erst jetzt besonders auf..und sie nahm an, dass deine tochter die buchstaben (manche ähneln sich ja doch erheblich) einfach noch nicht anders kann.
ich würde dennoch auch das beispiel mit der rolle hernehmen und denke, man kann es vergleichen....vielleicht auch, weil ich von *einmischmamis* schon einige erlebt habe...ich lass gern mit mir reden, aber ich treffe meine pädagogischen entscheidungen im allgemeinen gern selbständig und ohne elterliche erlaubnis..was nicht bedeuten soll, dass ich mir kritik nicht zu herzen nehme und gegebenenfalls anregungen aufnehme und dinge ändere.
ehrlich, nicht böse sein, würde ich einer mami, die mit meiner schriftwahl nicht einverstanden wäre u.a. wenn nichts mehr hilft auch sagen, dass wir mehrere grundschulen in der stadt haben....und freie schulwahl bis zu einem gewissen grad.
vielleicht geht es dir hauptsächlich aber auch nur darum, dass sie länger nichts gesagt hat, aber als lehrerin weißt du ja aus erfahrung, dass man sich manches eine weile ansieht, ehe man was einschreibt..
lg fairy
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| uppps! | | von: rhauda
erstellt: 12.10.2007 22:15:08 |
Ich habe ja vor einiger zeit schon einmal ein Forum zu diesem Thema eröffnet. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass VA vielleicht für die Grundschule eine nette Sache ist, dass die Grundschullehrer aber überhaupt keine ahnun ghaben, wie sich diese Schrift in späteren Jahren entwickelt.
Ich bin nun lange genug im Dinest, um die Entwicklung von Schülern beobachtet zu haben, die sowohl die LA als auch die VA gelernt haben.
Ergebnis: Alle Schüler, die VA gelernt haben, sind in späteren Jahren zwei Gruppen zuzuordnen:
1# sie haben eine Sauklaue, die kaum noch lesbar ist, besonders das "s" und das "e" machen massiv Probleme
2# Die Schüler erarbeiten sich eine völlig neue Schrift über den Umweg der Druckschrift.
Schüler mit richtig schöner Schrift, die noch in irgendeiner Weise an VA erinnert, habe ich in den letzten 15 Jahren so gut wie keine kennengelernt.
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| . | | von: palim
erstellt: 12.10.2007 22:56:23 |
Meiner Meinung nach gibt es auch Kategorie #3 - Schüler, die normal schreiben und sich später natürlich dennoch weiter entwickeln.
Darüber, wie viele Menschen nach dem Erlernen der LA ihre Schrift weiter entwickeln, wir in unseren Foren leider wenig geschrieben.
Meine Kollegin hat es folgendermaßen auf dem Elternabend erklärt: Die Eltern wurden gebeten, bestimmte Wörter auf eine Folie zu schreiben. Anschließend haben sie gemeinsam die Schriften angesehen. Die VA wurde entwickelt, gerade WEIL sich Schriften weiter entwickeln. Und die VA hat vieles aufgegriffen, was sich später ohnehin entwickeln würde - z.B. das die großen Buchstaben Druckbuchstaben gleichen.
Zur Debatte konnte dies in Niedersachsen stehen, wo bis 2006 die LA und die VA gleichberechtigt nebeneinander gestanden haben.
Inzwischen ist dies nicht mehr so, im Lehrplan steht, dass eine verbundene Schrift zu lehren ist. Tendenzen gehen sogar soweit, dass die Kinder nach der Druckschrift selbststänidg eine verbundene Schrift entwickeln können.
Für mich ergeben sich folgende Fragen:
- Wie wird mit Kindern umgegangen, wenn sie nach Bayern ziehen und im anderen Bundesland eine andere Schrift gelernt haben?
- Ist es üblich, dass Eltern mit ihren Kindern zu Hause die Schreibschrift erlernen/üben?
- Steifi, wie gehst du als Lehrerin mit Kindern um, die andere Lösungsverfahren, Rechenwege, Sporttechniken ... was auch immer nutzen?
Zur letzteren Frage:
Das schriftliche Subtrahieren wird hier gerade umgestellt, was natürlich Debatten auslöst. Auch bei anderen Dingen in verschiedensten Fächern ist es nicht immer günstig, wenn Eltern mit ihren Kindern üben. Meine Beispiele:
- Kinder können das Alphabet, lautieren aber nicht und sind dabei im Leselernprozess benachteiligt.
- Kann man im Sport noch so gut Körbe werfen beim Basketball, so bekommt man trotzdem eine schlechte Note, wenn man die Technik nicht beherrscht und z.B. Wurfhand und Sprungbein nicht dementsprechen kontrolliert.
- Individuelle Lernwege werden im Rechnen beschritten, Rechenwege sollen erklärt werden, wird einem Kind zu Hause aber das schriftliche Addieren schon im zweistelligen Bereich erklärt, muss das nicht unbedingt ein Vorteil sein - manchen Kindern wird dann genommen, das System der Zahlen wirklich zu durchschauen.
Es ist die Frage, ob die Lehrerin die Kulturtechnik als solche oder eben diese Schrift als Richtschnur nimmt bzw. nehmen muss.
Welche Möglichkeiten hat sie, individuelle Wege und Fertigkeiten zuzulassen und wie sehr ist sie dazu bereit?
Palim |
| Sauklaue?? | | von: sahara14
erstellt: 13.10.2007 01:37:12 geändert: 13.10.2007 01:48:18 |
Ich habe nicht alle Beiträge gelesen und es kann sein, dass ich durchaus etwas wiederhole, was schon längst geschrieben wurden.
1. Ich habe vier Söhne: nur der Jüngste (15)schreibt VA und hat eine wunderschöne, sehr gut leserliche Schrift. Sohn Nummer 2 (23), mit LA, hat die Sauklaue, von Anfang an. Also kann ich das schon mal wiederlegen.
2. Mein Mann ist am GY, ich an einer HS. Wir habe neulich mal seine Klassenarbeiten angesehen: Ergebnis: nur 2 Kinder der gesamten Klassen schrieben noch Schreibschrift - beide VA und beide sehr schöne Schriften (Klasse 7) - alle anderen schrieben Druckschrift. Es waren so gut wie keine Unterschiede mehr zu erkennen, welches Kind was gelernt hatte. Wozu also die ganze Aufregung????
3. hat die VA vor allem für schwächere Schüler deutliche Vorteile, denn man kann jedes Wort durch bloßes anhängen des neuen Buchstaben erzeugen. (Nicht durch Gewaltkombinationen wie bei der LA) und dadurch fällt es schwächeren Kindern sehr viel leichter richtig zu schreiben. BeispieL: schreibe mal "ei" in LA, da muss das Kind in Gedanken erst eine Verbindung zwischen einem fertigen e und dem zu schreibenden i finden --> führt bei schwachen Schülern zu einem Haken zwischen den beiden Buchstaben, während bei VA ein sowieso fließender Übergang ist.
Das sollte nicht außer Acht gelassen werden.
4. hängt eine Schrift vom Schreiber ab und wie er/sie gefördert wird, wie er/sie feinmotorisch drauf ist,... Habt ihr darüber schon mal nachgedacht?
Und 5. warum muss ich - nur weil ich Lehrerin bin - das boykottieren, was in der Schule vorgegeben ist - vielleicht, weil ich die VA selbst nicht richtig kann und deshalb bei s, e und x beim Lesen Probleme bekomme? Dann schaut euch den Film zur Erklärung der VA mal an und lernt sie selbst. Wer sagt denn, dass man VA nicht genauso rund schreiben kann, wie LA??
PS: das Köpfchen-e ist allerdings ein Problem - wir schreiben wieder das ohne Köpfchen!
Aber das alles hilft dir nicht weiter, steifi. Lass deine Tochter schreiben, wie sie es kann. Es verliert sich garantiert im Laufe der Jahre von allein.
Gruß
Sahara |
| hmm | | von: fairytale1
erstellt: 13.10.2007 09:14:23 |
also gerade s und e (wie oben erwähnt) sind bei uns bitte völlig ident in beiden schriften...vielleicht habt ihr ja eine komplett andere schrift?? *wunder* wieso sollten gerade diese buchstaben aufgrund der VA zur sauklaue treiben??
abgesehn davon kenne ich sehr viele hs und gym lehrer und das problem, dass schüler druckschrift schreiben würden, kennen die alle nicht. bis auf wenige ausnahmefälle, schreiben deren schüler schreibschrift ...im privaten umfeld hab ich einen druckschriftkandidaten, der trotz bald 40 jahren aufm buckel lieber in druck schreibt, weil er meint,es sei schneller für ihn und leserlicher für die anderen...ansonsten fiele niemandem im traum ein, dass er druckschrift schriebe, aber das hab ich ja auch schon im anderen forum geschrieben, denke ich.
ich würd mal auch besser meinem kind über die sommerferien zusätzlich die LA beibringen,wenn ich sie denn als besser erachte..in meiner kleinen stadt in ö haben wir *bedingt* schon die freie schulwahl *g*..es gibt 11 grundschulen und wenn es jemand drauf anlegt und dort plätze frei sind....reisende soll man nicht aufhalten. ich hätte besseres zu tun, als wegen der schrift zu streiten. aber seit mir eine mami letztes jahr mal sagte, ihr sohn würde es als persönliche kritik empfinden, wenn er nicht nur auf allen vieren durch die klasse robben dürfe...und diese kritik würde ihn in seiner persönlichen entwicklung stören...ebenso wolle er einfach hausaufgaben nicht machen, weil sie seinen persönlichen tagesablauf stören würden....(es handelte sich um eine 1.Klasse gs )....seitdem sag ich nix mehr und grins mir eins....sorry. |
| Hier geht es meiner Meinung nach | | von: silberfleck
erstellt: 13.10.2007 11:18:32 |
nicht darum, wie das Kind schreiben lernt, sondern wer Recht behält oder behalten will!
Ein Kind in der Grundschule verwirrt es, wenn es zu Hause etwas anderes lernen soll, als in der Schule. Außerdem vermittele ich als Mutter meinem Kind, die Lehrerin mache es falsch.
Etwa ab Klasse 5 fängt sowieso jedes Kind an seinen eigenen Stil zu finden und das ist unabhängig von der Schrift, in der es Schreiben gelernt hat.
Mein ältester Sohn hat zunächst in Hessen im 1. Schuljahr VA gelernt und dann in RLP ab Klasse 2 LA. Er hat heute eine klare lesbare Schrift. Meine beiden jüngeren Söhne haben von Anfang an LA gelernt. Der mittlere hat eine "Sauklaue", beim jüngeren geht es. Bei beiden fällt mir auf, dass sie manche Buchstaben und Zahlen von der verkehrten Seite her anfangen zu schreiben.
Meine Schülern (HS und RS) sage ich, dass ich jeden Buchstaben, jedes Wort und jede Zahl eindeutig identifizieren können muss, egal welche Schriftart zu verwenden, d h. es muss klar zu erkennen sein um welchen Buchstaben es sich handel und ob es ein Groß oder ein Kleinbuchstabe ist.
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