meines wissens, darf man nur ein notenabzug geben, wenn man den schummelversuch direkt erkannt hat. im nachhinein können die schüler immer behaupten zusammen geübt zu haben.
ich spare mir in so einem fall die doppelte korrektur und verweise auf den anderen schüler (der zuerst korrekierten klausur)und achte dann im mündlichen darauf wieviel die schüler wirklich können
- eine knallharte 6 bei allen von dir genannten fällen.
man bedenke, berufliche qualifikationen/ akademische grade werden bei aufdeckung von täuschungsmanövern jedweder art sogar rückwirkend aberkannt!
das zeitfenster ist dabei sogar mehrere jahre groß.
die weisheiten "wer nicht hören kann, muß fühlen" bzw. "dummheit schützt vor strafe nicht" gelten auch für deine pfuscher da.
alternativ könntest du dich auch ironisch über die dummheit der entsprechenden "helden" vor der klasse äußern. ich meine keine demütigende haßtirade, sondern ein komödiantisches, peinliches entblößen - stichwort kritiklos die fehler des anderen abschreiben.
was mir spontan auffiel: sitzen die schüler so eng beieinander, daß ein abschreiben überhaupt möglich ist?
wir wurden grundsätzlich auseinandergesetzt, jeder schüler eine bank. macht spicken beim anderen unmöglich. verbessert zudem die übersicht für den lehrer, so daß auch spicken von einer etwaigen vorlage schwer wird.
geht ja gaaaar nicht. Ohne Beweise kommt man damit nicht durch - keine Chance, auch wenn's einen manchmal in den Fingern juckt und die Situation eindeutig scheint. Lies dir mal den Eingangsbeitrag durch. Dann weißt du auch, warum die Schüler so eng zusammen sitzen. Nicht einfach drauflos schreiben...
Ich hatte auch schon solche Fälle. Keine eindeutigen Beweise aber es war irgendwie auch eindeutig. In die Arbeit habe ich dann an den entsprechenden Stellen jeweils ein "siehe soundso" geschrieben und den beiden dann auch nochmal persönlich gesagt, dass ich die Übereinstimmungen sehr wohl bemerkt habe und sie beim nächsten Mal noch besser im Auge haben werde.
Das reicht oft schon aus, den letztlich ist es den meisten dann doch unglaublich peinlich erwischt zu werden!!
die genannten auffälligkeiten hätten zu meiner zeit ohne diskussion zur 6 geführt.
abgeschrieben ist abgeschrieben -
dieses "in flagranti delicto erwischt werden müssen" ist ein unter schülern gern gepflegter mythos.
ich hätte in dem alter vermutlich auch im ersten moment versucht, so zu argumentieren.
um so schlimmer, wenn diese sichtweise inzwischen in die paragraphen gesickert ist.
ahoi
EDIT: wie erwähnt, jedes abschlußzeugnis beruflicher oder akademischer art ist noch jahre später einfach weg, sollte auch nur ein täuschungs*versuch* entdeckt werden.
Eine gute Möglichkeit ist es, bei der Besprechung der Klausur den fraglichen Schüler die Aufgabe oder den Aufgabenteil vorzustellen. Das mache ich auch gerne bei Schülern, die die Klausur versäumt haben und bei denen ich annehmen muss, dass sie das bewusst getan haben. Der Effekt ist enorm. Hier hat man dann die Möglichkeit, eine Note für die "Vorführung" zu geben. Einfach so auf den Verdacht des Abschreibens geht das nicht, das wird sofort als Formfehler juristisch ausgeschlachtet.
Um das "Abschreiben" wenigstens etwas zu erschweren, habe ich meist einen TestA und einen TestB.
(Das steht aber nicht drüber.)
D.H.
Der Inhalt ist bei beiden Gruppen gleich.
Aber ich ändere bei der zweiten Gruppe einfach die Reihenfolge der Fragen/Aufgaben.
Ist ja im Computer schnell gemacht.
Bei Lückentexten wird schon mal die Reihenfolge etwas geändert.
Bei multiple-Choice-Aufgaben sowieso.
Auch beim Beschriften von Bildern kann man z.B. die Nummern/Zuordnungsstriche schnell ändern.
Wie wärs mit nem Mündlichen Test vor der Klasse? (kurze Abfrage) Musst ja auch erstmal nicht sagen, dass du ihn des Pfuschens bezichtigst. So bekommst du erstmal für dich Klarheit... Und kannst ihn nach der Stunde ansprechen!
Man kann leicht in juristische Konflikte geraten, wenn man es mit entsprechenden Eltern zu tun hat. Deshalb muss für jeden Lehrer oberstes Gebot sein: Abschreiben verhindern, sei es mit Trennwänden, wie weiter oben vorgeschlagen, oder dass man in eine größeres Klassenzimmer wechselt, wenn's wirklich sehr eng zugeht.
P.S.: Ich selbst hatte mal einen Lehrer, der eine für mich erfolgreiche Methode anwendete: Er stellte vor die Tafel einen Stuhl, den er bestieg und uns Schüler von einer höheren Warte aus beobachtete. Das hatte enorme präventive Wirkung.
die idee mit dem sessel ist ja so übel nicht - bloß: was macht jemand, der nicht schwindelfrei und kreislaufgeplagt?
bei speziellen sprachprüfungen gibt es bestimmungen wie:
je prüfling 1 tisch (breite mind ...)
der abstand zum nächsten tisch muss mindestens 50- 70 cm betragen, usw.