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Forum: "Wie findet ein Kind seine Singstimme?"
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| Hallo, | | von: rondra1
erstellt: 03.03.2008 21:28:03 geändert: 03.03.2008 21:33:46 |
deine Beobachtung, dass viele Kinder es nicht hören können, ob ein Ton hoch oder runter geht, ist richtig und normal. In der ersten Klasse entwickeln die Kinder dieses erst bewusst wahrzunehmen. Erst wenn sie anfangen Wörter und Sätze schreiben zu müssen, müssen sie unterschiedliche Tonhöhen erst bewusst anwenden. Auch die Divination: Was ist hoch, was ist tief? Kennen viele Kinder nicht automatisch.
Gerade in der Musikalischen Frühförderung merkt man es auch deutlich.
Drei Bereiche finde ich sehr wichtig mit den Kindern zu üben:
1. auditive Differenzierung:
welcher Ton ist hoch, welcher ist tief. Welcher Ton ist lang, welcher ist kurz ( meist einfacher für die Kinder zu erkennen). Welche Töne sind gleich. Dieses kann man schön mit Spiele machen ( Hörmemory mit Hördosen; am Instrument zwei Töne spielen, wenn der 2. Ton höher wird, hinstellen lassen, wenn er tiefer wird hinsetzten lassen; beim Singen ( vorher bei Sprechtexten) es mit den Armen visualisieren lassen; Malen von Musik u.s.w.)
2. Die Stimme dann zu dem Ton hinzuführen, den ich höre. z.B. Kurven nachsingen lassen; die Töne, die die Kinder singen mit den Armen visualieren lassen; mit dem Körper dem Ton folgen, der gesungen wird ( Oberkörper oder Knie mit zur Hilfe nehmen )u.s.w.
3. Kinder müssen sich die Tonfolge merken können. Gerade bei Liedern, sind es eine Menge Töne. Kinder können sich meistens den Text schneller merken, als die Melodie. Üben kann man dieses indem man z.B. Tonfolgen am Glockenspiel nachspielen lassen oder Rhythmen nachspielen lässt. Dabei wirst du merken, wie viele Probleme die Kinder bei de, auditiven Gedächtnis haben.
Aber auch Erwachsene haben bei den Bereichen oft Probleme.
Manchmal kann man dabei auch entdecken, warum einige Kinder solche Probleme beim Lesen und Rechtschreiben haben ( ähnlich klingende Laute und Worte).
Ich möchte mich noch BamBam anschließen. Bewerte niemals direkt ( öffentlich) das Singen. Das kann ganz schlimm am Selbstbewusstsein kratzen. Ich habe auch einen Bekannten, der seit der Grundschule nie mehr vor jemanden gesungen hat. Obwohl später bei ihm festgestellt wurde, dass er Hörgeräte braucht, und später mit den Hörgeräten eigentlich in der Lage gewesen wäre zu singen. - Aber dafür ist er jetzt ein sehr guter Gitarrist geworden...
Vielleicht sind da ja ein paar Tipps für dich bei.
Lieben Gruß
rondra |
| Vielen Dank | | von: janne60
erstellt: 03.03.2008 22:08:00 |
für die ausführlichen Tipps. Das Forum ist ja schon ein bisschen älter, aber ich stehe noch immer vor denselben Problemen, oder nennen wir es doch besser Herausforderungen. Es stellen sich nämlich (dank eurer tollen Ideen) ganz zarte Erfolge ein, was mir großen Spaß macht.
Ich frage mich nur immer, wie es vielen Kindern gelingt, nach 1 Mal hören sämtliche Zuckowski-Lieder mitzuträllern, aber im Unterricht kriegen sie eine einfache Melodie nicht hin.
Jedenfalls braucht ihr euch keine Gedanken zu machen, ich würde niemals ein Kind wegen seines Gesanges bloßstellen (im Übrigen auch sonst wegen nichts). Hier geht der Spaß an der Freude definitiv vor, und wenn die Kids jubeln, weil ich zur Gitarre greife und wir was singen, dann ist die Welt doch eigentlich in Ordnung.
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