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Forum: "Sind meine Erstis echt so schlecht?"
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| Geht es deinen Kids und dir gut? | | von: anne1320
erstellt: 10.02.2008 00:03:23 |
Dann lass dich nicht von anderen Kollegen stressen. Ich habe auf meiner Stufe auch eine Kollegin, deren Schüler, leistungsstärker, sozialisierter, netter, freundlicher.... sind, als meine Kids (ich mag meine unangepassten Kids lieber, weil sie eine eigene Meinung haben - Klassenstufe 4). Im übrigen habe ich durch Zufall herausgefunden, dass diese Kollegin mogelt - Diktate werden wörtlich geübt, ist auf dieser Klassenstufe eigentlich nicht mehr üblich, Aufsätze stehen als Text zur Orientierung an der Tafel (ich will ja nicht meinen eigenen Aufsatz 20x lesen....) und so geht es weiter. ... ausserdem: jede Klasse ist anders und eigentlich sollen die Sus ja individuell gefördert werden. Lass dich nicht unter Druck setzen, denn dann geht es euch nicht mehr gut (weder dir noch deinen Kids.) |
| Vielen lieben Dank, | | von: utchen
erstellt: 10.02.2008 11:14:08 |
für eure Erfahrungen und dass ihr mir Mut macht.
Ich gebe nms Recht, in RLP ist das nicht üblich, ich kenne es auch anders.
Differenzieren soll ich dann natürlich stundenintern und inhaltsbezogen.
Wenn ich euch so lese, bin ich beruhigt und muss mir jetzt einfach einen Mittelweg suchen, wie ich diese Wochenpläne mit meiner Vorstellung von Lernen vereinen kann.
Ich werde am nächsten Elternabend mit den Eltern sprechen und sie über die (geringe) Wertigkeit dieser ganzen Überprüfungsflut informieren. Dann gelten diese Tests zukünfitg einfach als normales AB und fertig.
Die Diktate - naja, da die mit enormem Übungsaufwand verbunden sind, muss ich einfach mal sehen, was ich den Eltern da sage.
Jedenfalls tut es gut zu lesen, dass Differenzierung, Individualisierung und Öffnung des Unterrichts nicht überall verpöhnt sind.
Danke und liebe Grüße
utchen |
| . | | von: palim
erstellt: 10.02.2008 15:40:38 |
Auch ich habe solche Erfahrungen hinter mir ... inzwischen bin ich mein eigener Chef.
Auf den Elternabend erkläre ich genau, warum und wieso ich anders arbeite und kann das mit dem Curriculum belegen.
Ich kläre die Eltern über unterschiedliche Lernstände in der Klasse auf und erkläre ihnen, dass es normal ist.
Ich versuche, ihnen deutlich zu machen, warum Projekte oder andere Sachen total wichtig sind.
Auch ich habe mir dieses Mal wieder mehr Zeit als üblich für die Grundlagen genommen.
Trotzdem fragen die Eltern, ob ich zu schnell sei, weil eben doch jetzt (in Klasse 2) recht viel von den Schülern gefordert wird (was für einige Schüler trotzdem eine Unterforderung ist - sie bekommen zusätzliches Material).
Jahrelang war ich mit einer Kollegin parallel gesteckt, die ganz anders arbeitete. Außerdem stand zumindest der Verdacht im Raum, dass die Klassen zu ihren Gunsten eingeteilt waren.
Seit dieser Klasse ist es anders. Der Vorwurf ist weg, weil ich selbst die Klassen mit einteilen konnte ... es mit der anderen Kollegin gemeinsam möglichst gerecht gemacht habe ... und dennoch die Klassen absolut verschieden sind. Man kann es eben vorab nicht wirklich abschätzen.
Von den Stoffverteilungsplänen der Schulbücher habe ich mich von Anfang an verabschiedet. Sie sind auf 40 Stunden des Schuljahres ausgelegt und bilden alles mögliche ab. Allerdings gehen sie meines Erachtens an der Schulrealität vorbei.
Für dich stellt sich die Frage, ob du aus den Wochenplänen aussteigen willst oder deine Kolleginnen überzeugen kannst bzw. willst, z.B. einen Projekttag pro Woche mit einzugliedern. Dann können die Kolleginnen an diesen Tagen eigene Wege gehen ... und du auch. Vielleicht finden sich auch andere Lehrerinnen, die gerne mal etwas abseits vom Strom schwimmen möchten.
Trotzdem bleibt es für dich als Neuling schwierig.
Gibt es ein Schulbuch, mit dem ihr arbietet?
Bei uns an der Schule wird übrigens die Schreibschrift erst in Klasse 2 eingeführt (in den meisten Klassen zumindest).
Den Lehrer, der zu Ostern mit dem Schulbuch durch ist, gab es bei uns auch. Aber in seinen Klassen fielen eben viele Schüler auch hinten runter, weil es kaum Förderung gab und der Lehrer oft die Augen geschlossen hat und milde Zensuren verteilte.
Palim |
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