Meine Töchter waren beide während der Grundschulzeit an meiner Schule. Obwohl die Kinder sehr unterschiedlich damit umgingen, gab es bei beiden keine größeren Probleme.
Ich habe versucht streng zu trennen und nicht mal eben zwischendurch die Lehrerinnen meiner Kinder anzusprechen. Wenn ich etwas wollte, habe ich mir immer einen Termin geholt. Elternabende habe ich weitgehend vermieden und mir lieber von einer Freundin erzählen lassen, was ich wissen musste.
Meine ältere Tochter hatte etwas mehr Mühe damit, dass ich Lehrerin an ihrer Schule war, als meine jüngere Tochter.
Die Große ist z.B. niemals zum Lehrerzimmer gekommen, um mir etwas zu sagen oder um mich abzuholen. Auf dem Flur hat sie mich auch nicht angesprochen oder in die andere Richtung geschaut. Die meisten Kinder wussten gar nicht, dass ich ihre Mutter bin. Die Kleine ging ganz locker damit um, wahrte aber auch immer eine gewisse Distanz in der Schule. Bei der Kleinen habe ich sogar einmal eine Vertretungsstunde in ihrer Klasse gegeben. Das war unproblematisch. Bei der Großen hätte ich das nie gemacht, weil es für sie schwierig gewesen wäre.
Dadurch, dass wir für uns klare Grenzen zwischen dienstlich-schulischen Dingen und privaten Dingen gezogen haben, sind wir aber alle ganz gut damit klargekommen. Ich würde es wieder so machen, weil die Kinder sonst auch nicht mit Kindern aus dem Wohngebiet zusammen in die Schule gegangen wären. Das wäre ein Verlust für sie gewesen.
Bei uns war es ja auch nur für 4 Jahre. Inzwischen genießen die Kinder es aber, dass sie "ihre eigene Schule" haben.