|
Forum: "Warum Füller in der GS?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| @ing08 | | von: janne60
erstellt: 10.03.2008 18:38:24 geändert: 10.03.2008 18:39:03 |
ich lese deinen Beitrag, atme tief durch und bleibe gaaaaanz ruhig......
und denke nochmal an heute morgen, wo ich wieder (wie jeden Tag) etlichen Schülern den Bleistift aus der Hand genommen habe, der längst vor lauter verkrampfter Haltung den Tod durch Ersticken erlitten hat, um dann wieder und wieder an eine lockere Stifthaltung zu erinnern. Die Schwung- und Motorikübungen, die wir im 1. Schuljahr machen, sind ungezählt und doch erreichen sie nicht jedes Kind im erwünschten Maße.
Du wirst nicht wissen, was das ist, das habt ihr ja logischerweise nicht gebraucht, ich jedenfalls gedenke noch lange nicht mit Füller zu schreiben, zumindest so lange nicht, bis die Kinder motorisch dazu in der Lage sind.
|
| @ ollieres | | von: dafyline
erstellt: 10.03.2008 18:56:30 geändert: 10.03.2008 18:58:18 |
teste und schularbeiten gehören bei uns in ö zu den schriftlichen nachweisen über das wissen des schülers.
Nachdem die Kinder alles verbessert haben, ist dann von den ursprünglichen Fehlern nichts mehr zu sehen. - wie ist das damit vereinbar?
erheben eltern dann einspruch gegen eine note und sehen nur korrekte arbeiten, ist der lehrer absolut unglaubwürdig...
in testen und schularbeiten darf nach dem abgeben nur vom lehrer geschrieben (= korrigiert) werden, nicht aber vom schüler, da das als urkundenfälschung (veränderung eines dokumentes) auszulegen ist.
ist wohl nur in ö so, oder?
dafyline
PS: in der letzten (der 4.) volksschulklasse werden schularbeiten geschrieben, teste schon früher |
| @janne60 | | von: ing_08
erstellt: 10.03.2008 21:45:33 |
Um es mit deutlichen Worten zu sagen: Eure Kinder sind also durch die Bank motorische Krüppel, oder wie?
Bei uns war das ordentliche Halten und Führen eines Stiftes schon im Kindergarten verordnet & üblich.
Die Erzieherinnen korrigierten umgehend, wenn sie nicht damit zufrieden waren, wie ein Kind beim Malen usw. den Stift hielt.
Aus Interesse habe ich wegen der Debatte hier gleich meine alte Unterstufenlehrerin gefragt: Da sie es nach fast 20 Jahren auch nicht mehr genau wußte, wurde das alte Klassenbuch des POS-Jahrgangs 1989
aus den verstaubten Aktenschränken geholt.
Wir waren damals in der 1. Klasse 31 Mann, notierte Beanstandungen nach den ersten drei Wochen Deutsch bei 4 Kindern.
Einige Einträge habe ich mir gemerkt:
"leichtes Zittern bei geschwungenen Linienabfolgen, ungleichmäßiger Krafteinsatz;
in den nächsten 35 Stunden [ca. 2 Wochen] abzustellen"
"inakzeptabel ausgeprägtes Bewegungsmuster bei der Stiftführung, 8 zusätzliche Seiten Buchstabenformung erteilt"
Oder mit Fortschreiten der Klasse 1 weiter hinten bspw. zu lesen
"Schüler X, Formzensur 3- erteilt, Formung von Buchstaben mit Überlänge zu verbessern, Bogen bei h zu eng, bogen bei l zuweit"
"Schüler Y, Formzensur 4 erteilt, unzureichende Rechtsneigung der Schrift"
Das sind Luxusprobleme, was?
Sowas kennt man im dreigliedrigen Schulsystem gar nicht.
Wie man sieht, ist das im Grunde also keine Debatte um den Füller, der problemlos sofort mit Beginn der Klasse 1 von den Kindern geführt werden kann, sondern es kommt auf eine vernünftige motorische Früherziehung im Kindergarten an.
Ahoi |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|