|
Forum: "Integratives Arbeiten im GU der Grundschule -Sinn oder Unsinn?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Hach da bin ich | | von: inumi
erstellt: 06.03.2004 19:14:35 |
hier richtig.
Vorweg gebe ich euch mal ein paar Stichpunkte zu meinem Wirken in den letzten 3 1/2 Jahren.
- Integrationsklasse in Klassenstufe 4 übernommen
- ein lernbehindertes Kind, weiter 4 Schüler mit Förderstatus emotional-sozial
In Berlin wird bekanntlich bis zur 6.Klasse in der Grundschule unterrichtet. Was also für mich 3 Jahre mit dieser Klasse bedeutete. In Berlin erhalten I-Kinder noch 4 Stunden Förderung. D.h. wir sind zu zweit in der Klasse, oder die Schüler werden in einer kleinen Gruppe betreut. Bei 5 I-Kindern bedeutete dies 20 Stunden. Von diesen Stunden hat mein René, das lernbehinderte Kind, ganz ordentlich profitiert. Mit nur vier Stunden hätte er es nicht geschafft, sich wenigstens phasenweise am Unterricht zu beteiligen. Er hat durch die integrative Beschulung mehr gelernt, als es der Sonderschulplan vorgesehen hat. Einige der anderen Schüler erhielten eine andere Bewertung, als der Rest der Klasse, sogenannte Sternchennoten. Diese drückten aus, dass das Kind nach einem anderen Maßstab benotet wurde. Dei ist aber im Förderausschussbericht festgelegt worden. Später entdeckte ein Schulrat, dass dies nicht richtig ist und wir mussten die I-Kinder wie die anderen benoten. Allerdings gab es auf dem Zeugnis noch erklärende Informationen.
Die Kinder sind sich ihres Andersseins bewusst. Es gibt welche, die sich gewaltig auf ihrem Status ausruhen. Eine große Anzahl von Schülern wird zum Ende der 6.Klasse aus dem Förderstatus entlassen und kann somit auf jede weiterführende Schule wechseln. Für die, die nicht aus dem Förderstatus entlassen werden, gibt es an den Oberschulen ebenfalls Integrationsklassen.
Ich bin doch ziemlich erstaunt, dass so ein Projekt erst jetzt in Bayern läuft. (Galerina stimmt das so?)Uns werden Bayern und NRW immer als die fortschrittlichen Bundesländer vorgehalten.
Die Zusammenarbeit der beiden unterrichtenden Lehrer hängt sehr von ihren menschlichen Qualitäten ab. Sie sollten auch so miteinander können, sonst gibt es keine Grundlage. Da habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Kinder und Eltern haben sehr wohl gespürt, dass wir uns nicht einig waren in unseren Zielen. Jetzt habe ich zwei Kollegen, mit denen ich mich "blind" verstehe. Alles läuft viel entspannter in der Zusammenarbeit. Ich kann ganz gut auch in der zweiten Reihe stehen. Diesmal bin ich der Co-Lehrer.
Soweit erstmal der Berliner Kommentar. |
| @sopaed | | von: rooster
erstellt: 06.03.2004 19:58:49 |
Meine erfahrungen beruhen auf dem begleiten einer i klasse mit 5 i kindern 4 jahre lang in schulleitung - nicht als lehrerin der klasse.
es waren 4 kinder mit lernbehinderung und eines mit geistiger behinderung, in klasse 1 war das kein problem, außer dass das gb-kind einen großen teil der zeit mit dem zivi auf dem gelände und nicht in der lernguppe war. da beganne wir b´nachzudenken, ob wir dem kind gerecht werden können, da sheißt das leisten, was es braucht. in klasse 3 und 4 war es so, dass das kind beim arbeiten gar nicht mehr in die lerngruppe integriert war, er war manchmal in demselben raum wie nadere kinder, beteiligte soich aber auch an sach-projekten nicht. in den 'weichen' fächern wie kunst, musik wurde es immer schwieriger ihn einzubeziehen - am ende der 4 war das nicht mehr möglich.
Also: er hat zwar vom zusammen sein mit den kindern dieser klasse profitiert, aber wir sind uns nicht sicher, ob wir nicht lern- und förderchancen für ihn vergeben haben. der sonderpädagoge hatte schwerpunkzt lb und fühlte sich begrenzt kompetent.
zum problem erziehunsghilfe: aus mangel an plätzen in der sehr kleinen und erfolgreich arbeitenden primarstufe für erziehunsghilfe kennen wir das problem kindre mit förderbedarf in diesem bereich in der regelschule behalten zu müssen. das verändert die arbiet in einer lerngruppe so, dass es nicht mehr so viel mit guter grundschularbeit zu tun hat. es erzeugt unzufriedenheit und frust bei lehrern, wenn sie ihre unterrichtsorganisation auf die probleme eines einzelnen kindes so einstellen müssen. gerade i klasse sind auf selbstständig arbeitende kinder angewiesen um den anspruch der inneren differenzierung einzulösen, die e kinder, die wir beschult haben, entwickelten sich in diesen unterrichtsphasen häufig zurück, fielen in verhaltensmuster, die wir für erledigt hielten.
deswegen ist meine persönliche einstellung zu i klassen - so lange sie unter den bedingungen der zuschlagsrealtion besetzt werden (je kind 2,5 wostd zusätzlich): e und gb kindern kann die i klasse nicht die nötige förderung geben.
nachdenklich rooster |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|