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Forum: "Wie konsequent seid ihe beim Einhalten von Abgabeterminen?"
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| Es kommt darauf an | | von: rhauda
erstellt: 12.05.2008 12:50:25 |
1. Abgabetermin ist Abgabetermin. Nicht pünktlich abgegeben ist 6
2. Manchmal gebe ich den Schülern die Gelegenheit, Kunstarbeiten, die mindestes zu zwei Dritteln fertig sind, zu Haus zu Ende zu machen. Da gibt es dann Unterschiede. Schüler, die sehr akribisch und hervorragend detailliert arbeiten, denen gebe ich schon mal ein zwei Tage länger. Das sage ich aber ganz offen an vor der Klasse mit Begründung. Es hat da noch nie Beschwerden gegeben.
3. Aus negativer Erfahrung heraus lege ich nie einen Abgabetermin auf einen Freitag. Freitags ist dann komischerweise die Fehlquote besonders hoch, weil einige Schüler dann noch das Wochenende haben wollen zum Fertigstellen.
4. Bei einem Schüler der 10. KLasse, der merkwürdigerweise immer an Abgabeterminen fehlte, habe ich mal zu Haus angerufen und mein Befremden über das merkwürdige "Fehl"-Verhalten bei der Mutter geäußert.
Die wurde gleich ganz pampig und beschimpfte mich, ihr Sohn sei halt den Abend zuvor krank geworden und was mir einfiele, ihre Aussage in Zweifel zu ziehen. Natürlich habe er das Bild fertig.
Daraufhin sagte ich ihr, ich hätte nun frei und würde dann in 15 Minuten vorbeikommen, um das fertige Bild abzuholen.
An der Wohnungstür angekommen, öffnete sie mir ganz kleinlaut und gab mir eine Zeichnung, die eben NICHT fertig war.
Das hat sich herumgesprochen und seitdem hat sich die Fehlquote an Abgabetagen erheblich verringert.
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| @ing_08 | | von: curie
erstellt: 12.05.2008 15:08:18 geändert: 12.05.2008 15:09:20 |
Aus gutem Grund wird weder bei Stellung der Hausaufgaben noch für die Anfertigung von schriftlichen Ausarbeitungen die Formulierung verwendet, sie seien "demnächst" abzugeben.
Du hast dich zu beiden Themenbereichen in entsprechenden Foren deutlich geäußert.
Trotz reger Beteiligung deinerseits habe ich auf einige Fragen, die mir für die Einordnung deiner Äußerungen wichtig erscheinen bislang keine Antwort erhalten.
Am 25.04 hattest du eine solche Antwort für "demnächst" angekündigt.
Ich möchte auch auf diese Weise verdeutlichen, wie sehr feste Termine der Erledigung von Arbeiten dienlich sind. Obwohl du in diesem Fall lediglich durch deine eigene Zusage "gebunden" und nicht im strengen Sinne "verpflichtet" bist würde ich mich nach wie vor über Antworten sehr freuen.
Um dir eine lange Sucherei zu ersparen füge ich das ursprüngliche Posting noch einmal an:
(23.04.08)
Um deine Ausführungen besser einordnen zu können wären für mich folgende Informationen wichtig:
Strebst du selbst an, Lehrer zu werden und hältst du dich für geeignet, ein solcher von dir beschriebener "Hybrid-Lehrer" zu sein? Falls ja, wie passt die von dir zu Recht angesprochene didaktisch-pädagogische Begleitung zu deinem auch in Forenbeiträgen verwendeten Motto, das jeglichem pädagogischen Grundgedanken widerspricht?
(Nachtrag: "An die dumme Stirne gehört als Argument von Rechts wegen die geballte Faust. (Friedrich Nietzsche)")
Da du noch kein Lehramtsstudium absolviert hast, kann ich bislang nicht einschätzen, in wie weit du dich wissenschaftlich mit Pädagogik und Didaktik auseinander gesetzt hast. Falls dies bislang nicht der Fall ist, ziehe ich die letzte Frage zurück, da mir eine vertiefte Diskussion bei fehlendem fachlichen Hintergrund nicht sinnvoll erscheint.
Ein Austausch von eigenen Erfahrungen als Schüler, Nachhilfelehrer etc. ist davon unabhängig natürlich immer interessant und nicht weniger wert!
Mich würde einfach interessieren, ob deine Beschreibungen eine Aufforderung an ANDERE sein sollen, Untericht so zu gestalten, wie du ihn für sinnvoll hältst, (also eher eine Theoriedebatte) oder ob du anstrebst, selbst daran mitzuwirken.
In einem anderen Forum konnte ich lesen, dass du erst prüfen willst "ob das System zu dir passt" (sinngemäß), bist du bei dieser Frage weitergekommen? Prüfst du auch, ob du zum "System" passt (um bei deinem Sprachgebrauch zu bleiben)?
Freue mich auf eine Antwort, aber bitte ohne Ferndiagnosen meiner Intelligenz, kognitiven Fähigkeiten, geistiger Ausstattung etc.
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| Bin sehr überrascht | | von: caldeirao
erstellt: 12.05.2008 23:29:19 geändert: 12.05.2008 23:31:15 |
über diese einhellige Meinung.
Ist es das einzige Ziel, dass die SuS pünktliche Abgabetermine zu lernen? oder ist es mein Ziel, dass sich SuS mit Aufgaben auseinander setzen?
Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es um längerfristige Aufgaben. Bei Nichtabgabe der Arbeiten rufe ich in solchen Fällen die Eltern an.
In dem beschriebenen Fall hätte eine Note tiefer oder 6+neue Note auch gereicht und die verspätete Abgabe wäre auch bestraft worden. Aber was lernen die SuS durch die Nichtannahme? Diese Arbeit kann ich mir das nächste Mal auch sparen. Glaubt ihr, das diese SuS das nächste Mal noch was tun? Was unterscheidet diese SuS von denen, die gar nichts abgeben?
Mag ja sein, dass diese Nummer am Gymnasium zieht, aber wenn ich mir meine SuS an der Oberschule (in Brandenburg vergleichbar mit Hauptschule) anschaue, denen würde die "6" 10 m am A... vorbei gehen. Die würden eher bröckeln, wenn ich mit den Eltern einen neuen Termin ausmachen würde, an dem sie die Arbeit abgeben müssen. Dann müssten sie nämlich was tun. Oder sie bleiben da und machen es unter meiner Aufsicht. |
| . | | von: ing_08
erstellt: 13.05.2008 08:49:12 |
Ist es [...] Ziel, dass die SuS pünktliche
Abgabetermine zu lernen? Oder ist es [...] Ziel,
dass sich SuS mit Aufgaben auseinander setzen?
Beides, nicht wahr?
Darüber hinaus ist es natürlich ein Argument --
die Chaoten von der Hauptschule werden mit der Drohung bzw. Gefahr eines weiteren Abstiegs (schlechte Zensuren, Sitzenbleiben) nicht auf Linie gebracht werden können.
An dieser Stelle versagt allerdings auch allgemein jede Pädagogik, sowohl autoritäre wie antiautoritäre, denn ausschlaggebend ist in dem Falle der nicht vorhandene soziale Ausgleich des gegliederten Schulsystems.
Null-Bock-und-keine-Perpektive-Kinder sind ureigens hausgemachte Probleme des selektiven, differenzierenden Bildungswesens; mit Sicherheit werden 90% der Hauptschüler erst vom System zu Hauptschülern gemacht, entweder auf Grund der Zerschlagung des Klassenverbandes nach der 4. Klasse oder in Ermangelung einer sozialen Leitidee der Schule.
Anders formuliert hilft bei solchen Kindern eher das Jugendamt oder ein Sozialarbeiter; der Lehrer kommt i.d.R. zu spät, um gegen solche Zustände (die die Gesellschaft zu verantworten hat) etwas ausrichten zu können.
In dem beschriebenen Fall hätte eine Note tiefer [...]
die Erziehung verfehlt.
Lob, Tadel, Anerkennung und Bestrafung immer im großen Stil! --
Das heißt niemals spießbürgerlich nur ein bißchen.
oder 6+
Bitte was? Eine 6+?
Interessante Form von Humor.
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