für mich klingt das alles hier als ob die kinder sowas wie gegner seien.
sie sollen sich auf eine inszenierung einlassen.
sie sollen tun was ihnen gesagt wird und sich für das interessieren was gerade "dran" ist.
wenn sie selbstständig sein dürfen, wenn ihnen mehrere lernbereiche und informationen zur verfügung gestellt werden, wenn es ein sicheres ritual gibt, muss niemand gegenwehr entwickeln.
ich hab damit sehr lange erfahrung. meine letzte strafarbeit liegt mindestens 23 jahre zurück.
es gibt bei mir nur zwei verbote (bald womöglich nur noch eins), dafür drei erlaubnisse.
ich habe für die kinder respekt. sie auch für mich.
dafür hab ich keinen stress. das ist doch was, oder?
die die Motivation wecken:
Transparenz, d.h. die Kinder erfahren von mir was im Laufe des Vormittags ablaufen wird. Und in einer 1. Klasse geht da natürlich immer ein Wechsel zwischen kognitiver Arbeit und anderen netten Arbeiten vonstatten. Die Kinder freuen sich natürlich dann immer auf die nächste Phase. Rituale, wie Stillezeichen oder andere Vereinbarungen, schaffen einen Rahmen für eine angenehmere Lernatmosphäre. Die Kinder dürfen mein Glockenspiel auch selber anschlagen, wenns ihnen zu laut ist.
Klappt prima!
Also, dass mit den Verboten und Erlaubnissen finde ich sehr gut. Ich bin auch der Meinung, dass Beleidigungen usw. nicht sein sollten. Wichtig ist eine sehr gute Kommunikation untereinander oder sagt man nicht soziale Kompetenzen in der heutigen Zeit. Auch bei mir an der Berufsschule ist es nicht immer leicht. Es kann sich aber nur im Miteinander ein Erfolg einstellen.
Gruß hewa
Lieber rolf robischon, du sprichst mir aus dem Herzen. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich mal eine Strafarbeit gegeben habe. Und ich habe mit Kindern von der 5.-13. Klasse gearbeitet (über 20 Jahre)Deine Regeln überzeugen mich voll. Inzwíschen arbeite ich seit drei Jahren in der Erwachsenenbildung und bin auch Beratungslehrerin und kann meine langjährige Erfahrung hier so richtig auskosten. Trotz des Verzichts auf Strafarbeiten u.ä. habe ich aber den Ruf einer sehr konsequenten und strukturierten Lehrerin und so fühle ich mich auch. Mit Respekt (gerade den Jüngeren gegenüber), guter Vorbereitung, viel Humor und dme Eingestehen eigener Fehler (das war der schwierigste Lernprozess im Laufe der Jahre)und Lob komme ich gut durch und mir macht der Unterricht heute viel mehr Spaß als z.B. vor 10 Jahren. Mit meinen eigenen Kindern gehe ich übrigens auch so um und sie mit mir. Das ist der größte Erfolg.
...sprichs klar und deutlich aus, was mir bei der Frage auch durch den Kopf geschossen ist. In den ersten Dienstjahren hatte ich auch weit mehr Schwierigkeiten mit der Disziplin als heute. Und je länger ich an einer Schule bin, ich bin ein Wandervogel, je besser wird es dann auch. Aber das alles, ist ja erstmal kein Tipp für die Berufseinsteiger.
Regeln und die Konsequenz bei der Einhaltung sind sehr wichtige Grundlagen für unsere Arbeit.
... dass je länger man an der Schule ist (und damit auch: je besser einen die Schüler kennen) desto einfacher hat man es. Ich mag auch nicht gerne Stafarbeiten aufgeben, oder gar Schüler rauswerfen. Nur ist es so, dass ich das Gefühl habe, dass sie zuerst mal probieren wollen, wie weit sie gehen können und als Praktikant bin ich halt auch noch nicht so erfahren und ausserdem haben die Schüler auch schon geblickt, dass ich nicht wirklich eine "Gefahr" für sie darstelle (bin nur insgesamt 3 Wochen an der Schule), da ich keine Noten gebe und keine Elterngespräche führe, usw.
Es kommt aber auch auf die Schüler an: ich war schonmal in einer anderen Schule, da gab es gar keine Probleme.
sind lehrer eine gefahr?
das mit dem probieren wie weit sie gehen können, nenne ich testen ob mein verhalten "echt" ist.
andere sagen womöglich "ausnützen" dazu.
dieser tage war sowas. weil kinder vor der hofpause unruhig (die supersportler) vor der tür rumwuselten, sagte ich: tut doch nicht so als wärt ihr hier eingesperrt.
da ging ein kleiner junge, IQ erheblich unter 100, entschlossen zur tür und sagte: du hast ja gesagt dass wir hier nicht eingesperrt sind...
und entschwand nach draußen.
(ich hab dazu gelacht)
... sind Lehrer keine Gefahr und sollten auch nicht als eine Solche angesehen werden (darum Gefahr auch in "")
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich als Praktikantin harmloser bin, als richtige Lehrer.
Darum muss ich vielleicht/wahrscheinlich auch strenger sein, als es meiner eigentlichen Art entspricht, sonst geht's in der Klasse drunter und drüber!