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Forum: "Punkteabzug bei "Formfehlern" ??"
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| . | | von: ing_08
erstellt: 16.06.2008 20:07:57 geändert: 16.06.2008 20:09:56 |
Es ist aber nicht normal, sondern wird überall anders gehandhabt.
Dann solltet ihr endlich aus eurer hinterweltlerischen Bildungslücke dort oben herauskommen...
Es wundert mich schon etwas, daß sogar bei selbstverständlichen Dingen wie einer obligatorischen Formzensur im Fach zur deutschen Sprache (!) solch ein föderalistisches Hickhack auf den Tisch kommt.
Es wäre schön, von dir mal konkrete Hilfen zu bekommen, die nicht immer beginnen mit zu meiner Schulzeit
Da stand genügend strukturorientierte Hilfe.
Der Hinweis auf die Schulzeit unterstreicht höchstens, daß Du aus der Formbewertung einen Sturm im Wasserglas fabrizierst.
Außerdem wunderlich: Du lehrst in Niedersachsen und bist als Lehrer von dort außerstande, die entsprechenden rechtlichen Normen aufzutun?
Das Kultusministerium kann man für Hilfe auch immer noch per eMail konsultieren.
Doch wie gesagt, Du hast das Relevante bereits erwähnt:
Die Fachkonferenz legt es fest.
Na dann -- legt es endlich so fest, wie ihr möchtet.
Nebenbei: Selbst wenn dieser Knilch aus der Elternschaft etwas fände, was äußerst unwahrscheinlich ist, müßte er das ganze bis zum bitteren Ende vor Gericht durchziehen.
Das möcht' ich 'mal sehen!
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| . | | von: ing_08
erstellt: 16.06.2008 20:25:13 geändert: 16.06.2008 20:26:12 |
Es ist sehr genau geregelt, welche Entscheidungen in Lehrerkonferenzen und welche in Fachkonferenzen getroffen werden - da kann nicht jeder verfahren, wie er möchte.
Auch das ist am Kern der Sache vorbei.
Es geht nicht darum, WO etwas zu tun *ist*, sondern, WAS dort und dort getan werden *kann*.
Und wenn es heißt, daß die Zensierung von der Fachkonferenz justiert wird, ja, dann ist doch alles gesagt. Taten können folgen.
Nur tun muß man's.
Und: der einzelne Lehrer täte nicht gut daran, wie ein Racheengel durch die Schule zu schweben und möglichst viele Schüler fertigzumachen.
Davon wurde an keiner Stelle ein Wort verloren.
Es ging lediglich darum, die große Autonomie und die rechtliche Sicherheit des Lehrers zu betonen, sofern er das Wie seiner Zensierung einmal klar und deutlich in die Klasse schallt (und die Fachkonferenz nichts Abweichendes erlassen hat).
Wenn sich ein Lehrer nicht dumm wie der erste Mensch benimmt, kann ein Elternvertreter herumhampeln, wie er will; da tut sich einfach nichts.
In der Regel steht ja auch der Direktor hinter seinen untergeordneten Kollegen.
Während meiner Schulzeit habe ich es nur einmal erlebt, wie versucht wurde (auch noch unberechtigt), einem Lehrer aufs Dach zu steigen.
Das war schon in der Oberstufe, der Mathekurs hatte viele 5en, besonders bei den schwatzhaften Mädels und den pseudocoolen Typen auf der letzten Bankreihe. Das ging soweit, daß reihenweise Eltern in die Schule marschiert kamen -- alles umsonst.
Sofort abgeschmettert.
Der Lehrer wies jedem Elternpärchen haarklein nach, wie doof sich der eigene Junior in den strittigen Klausuren/ Leistungskontrollen angestellt hatte.
Die meisten zogen peinlich zerstört mit hochrotem Kopf wieder ab.
Rechtlich war alles eindeutig: Die Bewertungsmaßstäbe wurden zu Anfang bekanntgegeben, waren zusätzlich von der Lehrerkonferenz bestätigt worden -- und gut.
Keine Handhabe für das Gezeter der militanten Eltern.
So einfach ist das.
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| . | | von: ing_08
erstellt: 17.06.2008 13:37:47 geändert: 17.06.2008 13:39:15 |
Ich nehms doch locker.
Nur ist es überhaupt nicht einzusehen, daß sich wegen eines Elternvertreters so gesorgt wird.
Die FK Englisch könnte also längst eine Regulierung für die Form erteilt haben, ohne auch nur entfernt bangen zu müssen, daß rechtlich etwas passieren könnte.
Und ich würde eben gleich Nägel mit Köpfen machen und eine Formzensur einführen; in Deutsch und Englisch paßt das perfekt wegen der großen Textlastigkeit bzw. gehört in Sprachfächern genau genommen einfach dazu.
Eine Formzensur ist des weiteren nicht nur präzise, sondern läßt sich vor allem schön von den anderen Bewertungen entkoppeln; prozentualer Punkteabzug ist doch im Grunde ziemlich verwaschen, denn weshalb wird wo und wann wieviel abgezogen?
Da ist doch eine separate Note weitaus effizienter; die vom Schüler gelieferte Leistung kann wunderbar abstrahiert werden - nach fachlichem Niveau, nach Ausdruck, nach Rechtschreibung, und eben dann auch nach Form.
Dagegen wirkt ein prozentuales Kappen schwerfällig und verzerrend, denn die Überlegung, warum an welcher Stelle welche Menge Punkte abgezwackt werden, ist eine ungünstige Vermischung von fachlicher Bewertung mit der ästhetischen.
Vermutlich ist es auch gar nicht einfach, verschieden schwere Vergewaltigungen des Auges in Richtlinien zu packen.
Eine eigene Formzensur ließe sich also auch noch besser handhaben.
Ich bevorzuge meine Sichtweise also folgerichtig, weil diese besser durchdacht ist und größere praktische Vorteile böte.
So etwas nennt man auch einen logisch attraktivieren Standpunkt.
Überheblich hin oder her.
Grüße
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