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Forum: "Ökumenischer Reliunterricht in Klasse 1 und 2 durch KL"
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| . | | von: vike
erstellt: 26.07.2008 21:53:59 |
@ doreen13
Na,na, ruhig Brauner... Ich fühle mich keineswegs auf den Schlips getreten, warum auch? Jeder ist doch von "seinen" studierten Fächern ein ganz kleines bisschen mehr überzeugt, als vielleicht vom Rest des Fächerkanons und mit Sicherheit auch studierter/ erfahrener und geübter darin, oder? (Darum habe ich mir doch diese Studienfächer ausgesucht...) Und nur das wollte ich zum Ausdruck bringen. Klar ist ein studierter Sportlehrer in seinem Fach fitter als ich und dennoch unterrichte ich es gerne und mit Engagement, mittlerweile sogar als "Fachlehrer" in anderen Klassen.
@ all
Mir ist es schon klar, dass es offiziell nicht erlaubt ist, ökumen. RU zu erteilen, aber ich kenne mehr Schulen in denen es in Klasse 1 und 2 üblich ist (aus welchen Gründen auch immer - meist organisatorische) als solche, in denen schon von Klasse 1 an getrennter RU erteilt wird. Bei uns wird übrigens der RU so gelegt, dass die muslimischen Kinder zur gleichen Zeit muttersprachlichen Unterricht haben. Manchmal sind die Relistunden auch Randstunden und die musl. Kinder dürfen schon nach Hause oder kommen eben eine Stunde später. Wir sind allerding auch nur eine kleine Schule, mit insgesamt 9 Klassen.
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| ... | | von: elke2
erstellt: 27.07.2008 09:30:07 |
Ich habe die Vocatio, unterrichte also ev. Religion. Trotzdem bin ich der Anicht, dass in Klasse1 ein gesamtkonfessioneller Unterricht stattfinden sollte. Begründung: Im 1. Schuljahr stehen viele soziale Themen auf dem Stundenplan, d.h. es geht vorwiegend zunächst um das Sozialverhalten der Schüler, Themen wie " Ich bin ich", " Wer ist mein Nachbar?", Thema Freundschaft, Streit und Konfliktbewältigung etc. Gerade im 1. Schuljahr vollzieht sich der Aufbau der Klassen- struktur, also der Gemeinschaft und da kann man in Religion besonders gut in dieser Richtung arbeiten. Natürlich stehen religiöse Themen auf dem Stundenplan, aber auch diese kann man überkonfessionell anbieten, denn die muslimischen und nicht getauften Kids hören gerne Bibelgeschichten, sie brauchen ja dazu kein Heft zu führen ( was sie aber nach meinen Erfahrungen gerne tun!!). Ich hatte im letzten Schuljahr eine kleine Ethikgruppe in Klasse 2, die unbedingt die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel hören und dazu malen wollte und auch die Ostergeschichte war für sie von großem Interesse! Es sind ja gerade bei den ungetauften Kindern die Eltern, die mit Reli nichts am Hut haben, die Kids interessiert das aber!!Es ist schade, dass ihnen das nicht vermittelt werden kann.
Ich suchte mir übrigens von überall her meine Materialien zusammen, sowohl in Reli als auch in Ethik. Die bereits genannten Bücher nehme ich dabei ebenfalls zur Hand! Gruß elke2 |
| Der Laie und der Religionsunterricht | | von: bakunix
erstellt: 27.07.2008 11:26:53 geändert: 27.07.2008 11:29:25 |
Silberfleck schreibt: „Es ist nicht wahr, dass man ohne Missio keine religion unterrichten darf, aber man darf es offiziell nur für einen Übergangszeitraum (ich habe nämlich keine Missio).“
Das hat nichts mit „wahr“ oder „unwahr“ zu tun. Die Voraussetzung, ev- oder rk- Religionsunterricht erteilen zu können, ist die von den Kirchen erteilte Erlaubnis. Kein Lehrer und auch keine Lehrerin muss Religion unterrichten, der oder die diese Erlaubnis nicht hat. Daran führt kein Weg vorbei –, auch wenn man von der Schulleitung dazu verdonnert werden würde.
Wenn nun eine der Kirchen keine Person findet, sei es ein Lehrer mit Vocatio bzw. mit Missio, sei es ein Pfarrer, sei es eine Diplom-Religionspädagogin, kann der Religionsunterricht nicht stattfinden. Und das ist genau die Stelle, die mit „wahr“ oder „unwahr“ nichts zu tun hat, an der nun die Duldung tritt, dass ein Laie diese Stunden freiwillig übernehmen kann. Denn die Kirche denkt sich wohl: Besser ein Laie versucht sich, als dass gar nix passiert.
Beispiel: An der ehemaligen GS meiner Kinder weigerte sich der neue Pfarrer, Religionsunterricht zu geben, obwohl er normalerweise von Amts wegen 4 Stunden einzubringen hat. Wochenlang fand sich keine Kollegin an der Schule, die bereit gewesen wäre, für den Pfarrer die Arbeit zu machen. Erst nach wochenlangen Hickhack ohne Religionsunterricht, das in der Öffentlichkeit Erstaunen hervorgerufen hat, hat sich eine Lehrerin für diesen Job „breitschlagen“ lassen.
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| @bakunix | | von: silberfleck
erstellt: 27.07.2008 13:27:04 geändert: 27.07.2008 18:38:36 |
Du hast mich -glaub ich zumindest- in einem Punkt gründlich missverstanden. Natürlich darf man keinen Lehrer zwingen Religion zu unterrichten! Ich mache das freiwillig und auch gerne. Wenn ich aber als fachfremder eine Missio haben möchte, müsste ich den Würzburger Fernkurs Theologie machen und der geht über mehrere Jahre, ist nicht kostenfrei und nur in meiner Freizeit. Außerdem wage ich zu behaupten, dass mein Fachwissen kath. Religion auch ohne Fernkurs sehr groß ist. Ich bin bereits seit meiner Jugend ehrenamtlich tätig, war lange in der Familienbildungsstätte und der KEB aktiv und bin mit einem Diakon verheiratet; d.h. Religion ist mein täglich Brot.
Und zu deinem Vorfall mit dem Pfarrer: ich finde es auch nicht richtig, dass sich Pfarrer "vor dem Reliunterricht drücken". Grundsätzlich ist es ja so, dass jeder Pfarrer und jeder pastorale Mitarbeiter verpflichtet ist 4 Stunden Religion zu unterrichten. Ich kann zwar nachvollziehen, dass die Arbeitsüberlastung bei der Leitung mehrerer Pfarreien hoch ist, aber dann sollte Kirche andere Lösungen finden. Aber für Religion gilt eben das gleiche wie für alle Fächer: wenn nicht signalisiert wird, dass eben auch Fächer wie kath. und ev. Religion und Ethik Mangelfächer sind, werden sie auch nicht studiert.
Für den Einsatz der Pfarrer und pastoralen Mitarbeitern sind doch die Rel-Päd-Ämter zuständig. Hier bei uns (Bistum Limburg) wird das in der Regel auch schon frühzeitig abgesprochen. |
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