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Forum: "Jammerlappen Junglehrer?"
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| . | | von: feul
erstellt: 14.11.2008 19:40:19 geändert: 14.11.2008 19:41:29 |
was sind "jung"lehrer?
wo gibt's die noch?
bei uns is der alterschnitt knapp unter 50, und die zwei (mit abstand!!) jüngsten um die 30..........(und die haben schon einige jährchen am buckel, das oben genannte kann ich bei uns weder in der einen, noch in der andren richtung feststellen......)
(wie "jung" sind denn bei euch junglehrer? ich weiß, ihr meint die, die gerade angefangen haben. trotzdem würde mich das alter interessieren. bei uns ist es möglich, bereits mit 21 die ausbildung abgeschlossen zu haben und zu unterrichten, sofern man gleich eingestellt wird. bei euch eher nicht, oder?)
zurück zum thema, was ich mir vorstellen kann: jene unter uns, die in der position sind, auch mal "arbeiten" verteilen zu müssen, denen fällt das eher auf als jenen, die "nur" kollegen solcher lehrer sind.eventuell deshalb die teilweise sehr unterschiedlichen positionen hier im forum.
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| Es geht um die Spannkraft, das Positive | | von: veneziaa
erstellt: 14.11.2008 20:42:13 geändert: 14.11.2008 22:26:29 |
Ich denke, das beschreibt klexel oben sehr gut. Dieses von Vorneherein Schlappe, das Unelastische! Mangelnde positive Ausstrahlung, fehlende Freude am Beruf, "Jammerlappen" halt!
Dass jeder mal jammert, ist doch normal, doch darum geht es doch nicht!
Wir haben zur Zeit mehr als zehn Referendare, die sind ohne Ausnahme gut, manche sehr gut und eine absolute Spitze! Von denen geht kein Jammern aus, die haben Ideen, die sind spritzig und können motivieren. Das ist einfach positiv!
Wir haben aber auch schon Leute erlebt, die kamen morgens noch nicht mal aus dem Bett.
Ist es vielleicht doch so, dass zu einer gewissen Zeit JEDER, der in kein sonstiges Studium "passte", als Notlösung Lehramt studierte? Weil einem nichts Besseres einfiel, vielleicht oder sicher sogar, ohne dass man vorher an die spätere Realität gedacht hat? Ist das "Jammerlappen"- Dasein vielleicht eine Folge allgemeiner Unlust, Unfähigkeit?
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| Wenn jemand jammert.... | | von: emiliach
erstellt: 14.11.2008 21:18:50 geändert: 14.11.2008 21:45:44 |
... und dies vor allem nachhaltig anderen gegenüber tut, dann drückt er damit eine eigene Unzufriedenheit und Überforderung aus. Zudem ist der nachhaltigere Jammerer oftmals nicht in der Lage oder auch nicht willens, seinen "Unzufriedenheitsstatus" zu reflektieren und die Elemente, die unzufrieden stimmen, verändern oder abschaffen zu wollen.
Was ist da leichter, als zu versuchen, Allianzen, sprich "Verbündete" zu suchen und zu finden, die in das vom Jammerer angestimmte Gejammer miteinstimmen? Gemeinsam jammert es sich doch noch viel netter, oder?
Fakt ist: Nachhaltige Jammerer (und damit sind ausdrücklich nicht diejenigen gemeint, die sich und ihrem Frust und Ärger mal kurzzeitig Luft verschaffen wollen) kann man, wenn sie einen belästigen, nur durch konsequente Fragen "ruhig stellen", ggf. so: "Was gefällt Dir konkret nicht" Fühlst Du Dich überfordert? Gibt es nichts, was Du ändern kannst? Bist Du sicher, dass Du den richtigen Beruf gewählt hast?" etc. pp.
Auch ich kenne diese Jammerer und sie kommen schon seit ewigen Zeiten nicht mehr zu mir, um sich "auszujammern"....
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| doch. Jammerlappen. | | von: rhauda
erstellt: 14.11.2008 22:54:55 geändert: 14.11.2008 22:57:48 |
Des Weiteren kann ich mich noch sehr gut erinnern, dass ich als Berufsanfänger vor fast 20 Jahren jede Stunde, die ich gegeben habe, auch mindestens eine Stunde vorbereitet habe. Da bin ich schon mal bei einer 52-Stundenwoche zzgl. Korrektur der Arbeiten, Versammlungen, Klassenleitertätigkeit .... Ich habe da Verständnis, wenn man wegen Überlastung klagt.
Glaubst du, das ist den alteingesessenen Kollegen anders gegangen? die meisten haben hier in Nds. durch das Arbeitszeitkonto 10 Jahre Zusatzstunden abgeleistet. Da wurde gejammert, da wurde gemeckert, aber es wurde größtenteils die Arbeit gemacht. (Ausnahmen gibt es immer)
Jetzt kriegst du Leute, die keine Familie haben und sonst nix am Hacken, die in Weinkrämpfe ausbrechen, weil sie sich nicht in der Lage sehen, eine Fortbildung (während der Unterrichtszeit) im Februar 2009 durchzuführen, weil sie "einfach zu überlastet" sind. Diese Stories hörte man bei der Zusammenkunft der Schulleiter zuhauf.
Leute, die an eine Schule nach 10 Jahren ohne Musiklehrkraft eingestellt wurden, die sich außerstande sehen, für die Abschlussfeier im Jahre 2009 ein oder zwei Programmpunkte zu schaffen. "Das ist mir alles zu viel, ich hab ja jetzt auch ne Klasse!"
"Ich habe jetzt schon 2 Plusstunden. Wann kann ich die abbummeln?"
"Was muss ich machen, um Schüler XY loszuwerden? Der nervt nur?"
Ich würde ja nichts sagen, wenn sonst alles in Ordnung wäre. Aber von den 6 Kollegen/Kolleginnen, die in den letzten 2 Jahren gekommen sind, sind 2 sehr gut, eine ok und 3 total Mist. Das sind 50% Versager! Ein wenig viel!
Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass man als Kollege nicht in aller Konsequenz abschätzen kann, was da im Unterricht wirklich so läuft. Aber es ist schon nervig, wenn man alle Selbstverständlichkeiten immer wieder anmahnen muss. Es ist halt unser Job, Elterngespräche zu führen, es gehört dazu, sich mit Sozialarbeitern auseinander zu setzen, es ist normal, dass Schüler nicht alles supertoll finden. Korrigieren? Ja klar, muss man halt. Ist ja nicht so, dass man 10.Klassen Aufsätze hätte, es sind ja nur Diktate Klasse 5.
Wenn ich daran zurück denke, welche Aktionen für mich und meine Kollegen während des Berufsanfangs selbstverständlich waren und was heute alles NICHT selbstverständlich ist, krieg ich das Kotzen.
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