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Forum: "Noten ja oder nein"
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| Danke | | von: farmerin
erstellt: 17.01.2009 17:50:54 |
für Eure Überlegungen und Berichte aus eigener Erfahrung.
Das Argument, dass Eltern (und auch Schüler) Noten WOLLEN, kann aber doch nicht so relevant sein. Klar, dass es schwierig ist, wenn man Schulleistung immer nur mit Noten bewertet kannte. Gerade an den Förderschulen werden doch oft "pädagogische" Noten erteilt. Eine 3 für einen unsportlichen aber sehr bemühten Schüler und eine 3 für einen sehr sportlichen, aber völlig desinteressierten Schüler. Das ist auf andere Fächer übertragbar. Objektiv?
Klar, die Kinder wollen wissen, wo sie stehen, die Eltern auch. Die Ziffernnote sagt aber doch lediglich aus, der Schüler im Klassenverband steht. An einer anderen Schule kann das schon wieder ganz anders aussehen. Von Objektivität also keine Spur.
Wird Leistungsmotivation nicht auch sehr gehemmt durch diese notenbedingte Rangordnung (Hackordnung) innerhalb der Klasse? Mit Berichten dagegen könnte man jedem einzelnen Schüler zeigen, WO seine Schwächen liegen, aber vor allem auch, wo er Stärken hat. Auch Steigerungen in Teilbereichen lassen seine Motivation vielleicht wachsen. Diese Berichte kann man als Förderhilfen verstehen, die statt des Starrens auf die Endnote, vielleicht eher ein Interesse an der Sache selbst bewirken.
Auch die hier beschriebenen Berichte zusätzlich zu den Noten finde ich nicht ganz überzeugend. Viele Eltern und auch Schüler werden weiterhin die Noten beachten und dem Bericht als schmückendes Beiwerk wenig Beachtung schnekne.
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| Noten sind nur | | von: poni
erstellt: 18.01.2009 09:46:53 geändert: 18.01.2009 09:47:56 |
in Musik wirklich nötig .... falls jemand ein Instrument spielt oder danach singen möchte...
Ziffernnoten sind einfach nicht gut als Lernanreiz. Dann wird für die nächste Arbeit gelernt/gepaukt und danach alles/vieles wieder vergessen. Aber man ist durch unser Schul(un)wesen auf diese Zahlen sowas von fixiert, dass es sehr schwer ist, eine andere Denk- und Sichtweise zu ethablieren.
Neulich war ich an einer Gesamtschule, die auf Noten bis einschließlich Klasse 7 verzichtet und auf der es auch keine Elternsprechtage gibt.... Na sowas!
Der Trick oder besser die Methode dort ist, dass auf eine intensive Zusammenarbeit bzw. Kommunikation mit den Eltern großer Wert gelegt wird. Das bedeutet natürlich gerade für die Klassenlehrer/innen größeren Zeit- und anderen Aufwand, auch für die Eltern, die ihre Kinder ja sonst auch an eine andere Schule schicken könnten.
Die Erziehung von den Ziffernoten weg muss eben auch für Eltern erfolgen. Woher sollen die es besser wissen, wenn sie selber jahrelang damit traktiert worden sind?
In Montessori-Schulen gibt es die Pensen-Bücher, in denen alles festgehalten wird, was die Kinder leisten und können, somit sind die Eltern ständig informiert. Die Eltern, die ihre Kinder in solche Schulen schicken, werden schon wissen, warum. Leider sind wirklich bewußte und engagierte Eltern nicht der Normalfall, insofern gebe ich vielen Vorschreibern hier recht..... |
| @vajo @all | | von: unverzagte
erstellt: 18.01.2009 15:00:48 |
Für die muss auch eine eindeutige Aussage rauskommen, und das ist"du kannst .. schon viel besser " eben nicht, darauf kann man sich prima ausruhen" Was fehlt sind die Ziele!
@vajo
nein, die ziele fehlen nicht: wer hält dich denn davon ab, den "du kannst....schon viel besser" satz zu ergänzen mit dem hinweis, worauf das kind noch genauer achten bzw. üben sollte?
@all
diesen blick auf das kind als defizitäres wesen, dem man aufzählen muss, wo die lücken sind und was es alles nicht kann, finde ich lernhindernd bzw. motivationstötend.
noten hab ich als schülerin ab der siebten Klasse nicht mehr ernst genommen, da sie mir recht beliebig schienen.
auch heute finde ich sie aussagearm, daher sind kommentare bzw. bemerkungen über das, was die note aussagen soll, unerlässlich. natürlich ist das ein zeitlicher aufwand, der je nach anspruch steigt, aber im endeffekt für alle beteiligten befriedigender ist, weil der jeweilige leistungsstand konkret "gespiegelt" (aus der subjektiven sicht des anderen) werden kann.
wenn ausschließlich satzbausteine verwendet werden, stellt sich die frage, ob sich das kind bzw. die eltern, es in diesen genormten "steinen" wieder erkennen können....einen persönlichen satz oder auch mehrere im briefstil senken nicht die qualität eines berichtszeugnisses!
unverzagte grüßt.
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| Ich komme | | von: clausine
erstellt: 18.01.2009 15:11:58 |
mit den vorgefertigten Formulierungen für das Berichtzeugnis nicht
klar. Ich feile solange an den Sätzen, bis eine andere Person, die
meine Klasse kennt, die Kinder wiedererkennt. Das Spielchen
machen wir oft innerhalb des Kollegiums. Und ich scheue mich
nicht, auch mal negative Formulierungen zu benutzen. Ein Kind,
das permanent Streit anzettelt, kann man doch nicht als
Unschuldslamm darstellen. Das wird aber allerdings in den
Kollegien sehr unterschiedlich gehandhabt.
Bei den Zensuren tue ich mich dagegen sehr schwer, selbst Kinder
mit gleicher Zensur in einem Fach sind nicht zu vergleichen. Auch
finde ich die Spanne von 1 bis 6 schwierig: viele scheuen sich,
Einser und Sechser zu geben, da bleiben nur noch 4 Noten
übrig....Wichtig dabei ist es, ganz klare Kriterien für eine
bestimmte Zensur festzulegen, das sollte Aufgabe eines jeden
Kollegiums sein. |
| @ unverzagte | | von: yajo
erstellt: 18.01.2009 15:12:05 |
Aber es hilft meinem Kind doch nicht, wenn ich als Mutter diese Ziele formuliere. Das ist doch Aufgabe der Lehrerin. Oder aber Entwicklungsaufgabe für das Kind.
Es geht auch nicht darum, dass ich die Defizite des Kindes genannt haben möchte, da hast du recht, das ist in der TAt hemmend, aber es muss eben auch deutlich gemacht werden, was erreicht werden sollte. Also eben die Ziele. Und das kann ich als Mutter eben auch gar nicht beurteilen. Ich kann nur feststellen, dass das Kind nicht flüssig lesen kann. Aber ob das nun in Ordnung ist oder vielleicht doch nochmal einer gezielten Förderung bedarf, kann ich doch nicht beurteilen. Vielleicht ist es ja ganz normal und das Lernziel ist mit dem Fortschritt, den er gemacht hat erreicht. Das geht aber aus den Berichten nicht hervor. (Aus einer Note natürlich auch nicht).
Ich weiss das vielleicht, weil ich eine engagierten Mutter bin und die Lehrerin um GEspräche bitte, aber ein Elternsprechtag ist hier nicht angesetzt. Und die weniger engagierten Eltern geben sich mit dem zufrieden, das Kind erfährt dann aber ggf. zu wenig Förderung. |
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