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Forum: "die bösen lehrer (österreich)"
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| erklärung für nicht-ösis ;-))))) | | von: feul
erstellt: 11.03.2009 15:30:24 geändert: 11.03.2009 15:32:33 |
aaaaalso, ich versuch’s mal, das geht bei uns so:
es gab ja immer streitereien, ob lehrer genug arbeiten. nun wurde vor mehreren jahren ein „arbeitszeitmodell“ ausgearbeitet, wir haben zwar mehr ferien als ein andrer berufstätiger, aber dafür wöchentlich mehr arbeitszeit als 40 stunden (ich zumindest, ich denk, das könnt ihr bestätigen) ---> fazit: wir sollen pro JAHR auf die gleiche anzahl von stunden kommen, nämlich irgendwas bei 1800 stunden.
topf A sind unsre unterrichteten stunden, die sich aus der lehrverpflichtung ergeben. topf B sind die daraus resultierenden und unmittelbar zusammenhängenden vor/nachbereitungsstunden (etwas weniger als die andren). und alles übrige, was jetzt noch auf die jahresarbeitszeit fehlt (zw. 345 bis 477 std), müssen wir mit „TOPF-C“ tätigkeiten ausfüllen, die sind bei jedem lehrer anders und müssen jährlich dokumentiert werden. die kontrolle würde dem direktor obliegen, manche machen das sehr genau, manche weniger.
in diesen c-topf fallen zB die mehrstunden, wenn du auf klassenfahrt fährst (ich war jetz in wien, da kommen mit nachts aufsicht etc mehr als 70 std in der woche zusammen, wenn ich die studnen, die ich dadurch NICHT an der schule halten muss, wegzähle, bleiben 40 std für den C-Topf.)
oder andre sachen für den C-Topf sind: organsieren von schulveranstaltungen, stundenplan bauen, kustodiate, fortbildungen (sofern außerhalb der u-zeit), homepage, vorspielabend, jugendrotkreuz………… halt so alles, was lehrer so „nebenbei“ macht………..
vorteil (meiner meinung nach): kollegen, die an der schule eh schon viel machen können tätigkeiten an andre „abgeben“, indem sie sagen: mein C-Topf ist eh schon voll………..
(war das verständlich genug?)
ps: man erhoffte sich dadurch in der bevölkerung mehr einsicht udn verständnis, dass lehrer nicht nur arbeiten, wenn sie in der klasse stehen. is wohl nicht durchgedrungen , wie man sieht..........
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| Nach 34 Jahren | | von: landwutz
erstellt: 11.03.2009 18:23:06 geändert: 11.03.2009 18:26:11 |
Tätigkeit als Voll- und Teilzeitkraft schreibe ich mir mit schwindenden Kräften meine täglichen Arbeitsstunden auch in den Ferien in den Monatskalender. Schön zu wissen, dass ich bei 1800 etwa aufhören müsste zu arbeiten. Vorgestern waren es 10,5 Zeitstunden, gestern derer 12,5 , da ich an beiden Tagen zu Sitzungen, nicht zu Konferenzen musste und auch 22 Mathetests konzipert und korrigiert habe. Da Vollzeitkräfte nach Berechnung von 2 Instituten 48 Zeitstunden in der Woche arbeiten müssen, um ihr Mehr an Ferientagen vorzuarbeiten, weiß ich sofort, wann ich zu viele Überstunden mache. Manchmal fing ich ja an zu glauben, was einem jahrelang im Freundes- und Nachbarschaftsumkreis an den Kopf geworfen wurde. Das geht mir inzwischen am A...vorbei. Schlimmer ist die Tatsache, dass man inzwischen auch als Lehrer völlig machtlos seines Lebens nicht mehr sicher ist. |
| Alles nur für die Kinder | | von: teachbili
erstellt: 12.03.2009 00:07:20 geändert: 12.03.2009 23:50:22 |
- das ist der Slogan, mit dem "unsere" Frau Minister zu punkten versucht - und dies in der breiten Öffentlichkeit auch tut. (Hinter verschlossenen Türen fällt das Wort Kinder aber selten bis gar nicht... lassen eingeweihte Kreise verlauten ..., da geht's nur ums Budget und um Geldbeschaffung, egal mit welchen Mitteln) - Jetzt hab ich etwas den Faden verloren, ach ja, Öffentlichkeit: Schließlich meint jeder, der irgendwann in der Schule war, auch kompetent genug zu sein, um die Arbeitsleistung eines Lehrers beurteilen zu können, sprich, um mitreden zu können. Dass diese Aktion aber eigentlich gegen unsere Kinder geht, ist weder der Frau Minister noch den Eltern klar. Die hat sich ganz einfach verplant mit ihrem Budget (Neue Mittelschule, etc), und wir können's ausbaden.- Aber von mir aus, mache ich halt zwei Stunden mehr (in der Klasse steh ich eh gern!),und von mir aus verbringe ich auch meine volle Arbeitszeit in der Schule (- darauf wird's, fürchte ich, letzten Endes hinauslaufen), nur dann verlange ich (auch als Sofortmaßnahme) einen Arbeitsplatz, auf dem ich auch arbeiten kann (1/4 qm ist zu wenig!),einen Sitzplatz für jeden Lehrer, Stauraum für meine Materialien, Computer- und Internetzugang, wann immer ich ihn für die Vorbereitung benötige, ausreichend aktuelle Nachschlagewerke vor Ort, die nötige Ruhe am Arbeitsplatz, etc. und dann, ja dann, gehe auch ich wie der Großteil der arbeitenden Bevölkerung und Nichtlehrer nach Dienstschluss mit dem Handtascherl nach Hause und mache daheim original NICHTS!
Nur dann ... wird es viele der Unterrichtsmethoden wie z.B. Stationenbetrieb,an denen ich oft bis spät in der Nacht sitze und die den Kindern Freude bereiten, nicht mehr geben - das ist dann zeitmäßig nicht mehr drin. Wo bleibt denn da das "FÜR DIE KINDER?"
Aber: an der Stundenanzahl der Schüler wird sich nichts ändern - wo bitte soll ich dann diese 2 Stunden wöchentlich halten?
Folgerung daraus: mehr Lehrerstunden bei gleichbleibenden Schülerstunden = zu viele Lehrer = Personalabbau...
Meine Solidarität mit jenen - meist jungen, engagierten Lehrern - die aufgrund dieser Maßnahme voraussichtlich ihren Job verlieren, ist groß. Sie werden natürlich nicht gekündigt, erhalten ganz einfach keine Vertragsverlängerung. Nachbesetzungen von Lehrern, die in die wohlverdiente Pension gehen, wird es auch nicht (kaum) geben. Ja, so schaut's aus!
Also: Dienst nach Vorschrift (ohne irgendwelche "Zuckerl" wie Wandertag, Exkursion, Sprachwoche, Sportwoche, Schikurs, Dichterlesung, Lesenacht, Projekte...) als gewerkschaftliche Maßnahme wäre anzudenken.
Nur, die Leidtragenden wären halt auch hier wieder die Kinder.
Aber auch der Wirtschaft - unterstützt ja unsere Ministerin verbal sehr! - würd's wehtun ... so viele Gästenächtigungen weniger, keine Busse würden geordert werden,...
Let's hope for the best! teachbili |
| @ines | | von: dafyline
erstellt: 17.03.2009 18:41:40 |
die liebe frau mini-sterin würde höchstens bemerken: die lehrer haben also auch noch zeit, sich im internet zu tummeln... also sind 2 stunden extra je woche in der klasse doch wirklich zu verkraften.. das könnte man doch auch ganz gut als solidaritätsbeitrag für arme manager beitragen, oder?
materialienmappen können doch sowieso nicht mehr angekauft werden, da die schulbudgets systematisch geringer ausfallen. die lehrer haben ja zeit genug, sich im internet schlau zu machen (lebenslanges lernen!) bei den wenigen einheiten, die sie in der klasse unterrichten! das natürlich bitte mit dem eigenen rechner und auf eigene kosten (thema internet). sind zu wenige rechner in der schule, dürfen die eigenen laptops mitgebracht werden (batterie bitte zu hause laden).
aja, und die materialien laden doch die leute herunter, sparen sich also vorbereitungszeit - daher: siehe oben...
die kronenzeitung schreibt, was leser wünschen (schließlich lebt sie davon, dass das blatt verkauft wird)
übrigens werden im bm:ukk sektionen zusammengelegt oder verschwinden ganz...(authentische aussage!)
dafyline |
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