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Forum: "Elternsprechstunde am Gymnasium: keine Zeit!"

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Enger Zeitplanneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.03.2009 23:52:26

Genau wie bei einigen anderen gibt es auch bei uns (RS) den 10-Minuten-Rhythmus, an zwei Nachmittagen mit je drei Stunden ohne Pausen. Und obwohl ich meist früher anfange und später aufhöre, reicht die Zeit nicht. Problemlose Schüler bekommen 5-Minuten-Termine oder, wenn der Plan zu voll ist, auch mal eine Ablehnung. Wenn man 2 Hauptfächer unterrichtet und viel in der Unterstufe ist, geht es leider oft nicht anders.
Was ganz gut geht, ist folgende Lösung: Ich gebe dem Klassenlehrer eine Liste mit dem genau aufgeschlüsselten Zensurenstand sowie Bemerkungen zu Arbeitsverhalten usw. und verweise die Eltern auf diesen.
Wenn ein Schüler mich darauf aufmerksam macht, beim letzten Elternsprechtag schon abgewiesen worden zu sein, bekommt er selbstverständlich einen Termin.


Unsere Lösungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 06:23:43 geändert: 13.03.2009 06:26:18

Zwischenberichte eine Woche vor dem Sprechtag an alle Eltern. So wissen sie über den Notenstand Bescheid und die Eltern, die "nur" den Notenstand nachfragen wollen, kommen dann schon gar nicht zum Klassenleiter, sondern gehen gleich zur Fachlehrkraft, bei der es brennt. Genau so entspannt es die Lage, wenn sich die Lehrer einer Klasse am Klassenelternabend kurz vorstellen; dann sind auch die "Kennenlerngespräche" schon mal vermindert.
Und dann natürlich 2 Termine für 6 Jahrgangsstufen (knapp 600 Schüler an der Schule), jeweils 3 Stunden. Im Schnitt ( je nach Unterrichtsverteilung) habe ich dann so etwa 30 Eltern. Für die Problemfälle (ca. die Hälfte) bleiben dann im Allgemeinen 15 Minuten.
Die wöchentliche Sprechstunde wird bei mir kaum genutzt ( obwohl ich mehrere Termine anbieten kann ), in diesem Schuljahr war es bisher ein Termin. Für berufstätige Eltern ( dazu gehören auch meine Frau und ich) ist es wirklich schwierig, einen Vormittagstermin wahrzunehmen. Da hilft dann das Telefon.
Allerdings habe ich auch am Gymnasium unserer Tochter festgestellt, dass die Zeiten der Elternsprechtage eher knapp bemessen sind ( bei einer Schule mit 1 000 Schülern im Halbjahr 2 Abende mit ca 2 Stunden!)
rfalio


..neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sufrefape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 09:22:32 geändert: 13.03.2009 09:23:12

Auch an der Schule meines Sohnes: 2 Elternsprechtage im Halbjahr, jeweils 17:00 bis 20:00. Als ich als Letzte um 20:15 (nach einer knappen Stunde Wartezeit) den Klassenlehrer sprechen wollte, zog er nach einer Minute seine Jacke an und fertigte mich im Treppenhaus ab. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn das Lehrerbild in der Öffentlichkeit immer schlechter wird.


Wie sollen sich die Eltern verhalten?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hugo11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 11:07:48

An der Grundschule werden bei uns am Elternsprechtag die Termin im 15-Minuten-Takt abgehalten. Das genügt, wenn es keine Probleme gibt. Im Gymnasium gibt es nur 5 Minuten pro Kind. Diese 5 Minuten kann man sich schenken, man erfährt eigentlich nichts oder immer nur das Gleiche. Ich überlege mir, ob ich diese Gespräche überhaupt noch wahrnehmen soll. Von unserer Seite aus gibt es nichts zu besprechen. Man hört nur oft die Klagen von den Lehrern, dass sich die Eltern nie in blicken lassen und sich nicht um ihre Kinder kümmern. Diesen Eindruck möchte ich nicht hinterlassen.


Auch bei uns neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: silberfleck Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 12:02:30

bitten wir die Eltern sich am Elternsprechtag kurz zu fassen (Regionale Schule, ca 420 Schüler, Freitag 15-18 Uhr). Vor allem Klassenlehrer und Hauptfachlehrer und KL haben oft hohen Andrang.
Als KL biete ich den Eltern grundsätzlich auch weitere Termine an, häufig in meinen Springstunden, aber notfalls auch zu von Eltern gewünschten Terminen.


@ bumblebee79neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bakunix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 16:10:22

Machen wir es mal ganz konkret.

Du schreibst: "Davon abgesehen haben Eltern aber doch das ganze Jahr über die Möglichkeit, uns kennenzulernen und kurz zu sprechen, wenn sie das möchten. An unserer Schule hat jeder Lehrer zum Beispiel eine wöchentliche Sprechstunde - die ist bei mir interessanterweise in den letzten zwei Jahren bisher nur ein einziges Mal von einer Mutter genutzt worden..."

Wie viele der berufstätigen Eltern, die täglich 8 Stunden arbeiten, können Deine wöchentliche Sprechstunde oder die Deines Kollegiums außerhalb ihrer Arbeitszeit aufsuchen. Ich vermute, die Menge, die das kann, ist eher eine leere Menge. Insofern ist das Bereithalten einer vormittäglichen wöchentlichen Sprechstunde in gewisser Weise eine Alibi-Veranstaltung. Sie steht auf dem Papier, reale Folgen hat sie keine.


@hugoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 16:18:22

An der Grundschule werden bei uns am Elternsprechtag die Termin im 15-Minuten-Takt abgehalten. Das genügt, wenn es keine Probleme gibt. Im Gymnasium gibt es nur 5 Minuten pro Kind. Diese 5 Minuten kann man sich schenken, man erfährt eigentlich nichts oder immer nur das Gleiche. Ich überlege mir, ob ich diese Gespräche überhaupt noch wahrnehmen soll.

GS und SEKI kann man nicht vergleichen. Eine GS-Lehrkraft hat im Idealfall bis zu 15 Stunden Unterricht in der eigenen Klasse, manchmal sogar mehr. Da kann man sich mehr Zeit nehmen für die einzelnen Gespräche und kann auch qualifiziertere Aussagen machen.

In diesen 15 Stunden hat aber z.B. eine Biolehrkraft 8 verschiedene Klassen. Dazu kommen dann noch mindestens 3 Klassen mit Hauptfach. Im Schnitt haben wir 30 Kinder pro Klasse, in der GS sind es sehr häufig wesentlich weniger.
Manchmal gibt es fächermäßige Deckungen, je nach Fachlehrermangel aber auch nicht.

Ich habe schon Jahre gehabt mit 14 verschiedenen Lerngruppen.

rfalios Beispiel des Vorstellens auf dem Klassenelternabend ist bei uns auch sehr erfolgreich.


@rhaudaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bakunix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 16:47:44

Ich habe den jüngsten Einladungszettel zum Elternsprechtag vor mir liegen. Dort heißt es wörtlich:

"Der Elternsprechtag ist vor allem für diejenigen Eltern gedacht, die die ausgewiesenen Sprechstunden der Fachlehrer/innen z.B. aus beruflichen Gründen nicht besuchen können."

Und jetzt bekomme ich als Betroffener, wenn's gut geht, fünf Minuten zugewiesen oder, wenn's nicht ganz so gut geht, nix. Oder ich muss mich anmachen lassen, dass mein Kind doch keine Leistungsprobleme hätte und ich doch eher von dem Erscheinen hätte keinen Gebrauch machen sollen. Das ist nicht angenehm, so behandelt zu werden.

Ich nehme Deine Einwände ernst. Aber wie könnte eine Lösung aussehen, die sowohl den Bedürfnissen der Eltern als auch den Bedürfnissen der Fachlehrer, die meinetwegen 180 Schüler unterrichten, aussehen. Ich sehe als Vater nicht ein, mich so abmeiern lassen zu müssen.


@bakunixneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 19:34:26

Der Stil, in dem das geschehen ist, lässt wirklich zu wünschen übrig.
Wenn bei uns Elternsprechtag ist und um 19 Uhr Schluss, wird so lang gearbeitet, bis alle Eltern versorgt sind. Das ist ja wohl das Mindeste, da gebe ich dir Recht.

Eine Möglichkeit wäre, einen zusätzlichen Tag anzubieten und die Elternsprechtage zu trennen:

5-7 an zwei Tagen und 8-10 an einem anderen Tag, wobei erfahrungsgemäß die Eltern der Klassen 5-7 in größerer Zahl kommen und häufiger den Kennenlerneffekt nutzen wollen.

Solch eine Regelung hat kanalisierende Wirkung. Kollegen, die nur in 8-10 eingesetzt sind, sind in dem Jahr etwas entlastet, wer nur in 5-7 ist, braucht auch nur 2 Tage, nur wer alle Klassenstufen hat, ist ein wenig gekniffen. Aber das gleicht sich ja bekanntlich von Jahr zu Jahr immer wieder aus.
Des weiteren kann man gerade in großen Schulen die Laufwege für die Eltern verkürzen und die Kollegen alle in einem Trakt unterbringen.
Das ist ökonomischer als Eltern knappe Termine hintereinander zu geben und wenn mal eine Verzögerung eintritt, kann man die nächste Person auf der Liste schon nicht mehr sprechen (so mir passiert dieses Jahr an der Schule meiner Tochter).

Ich habe übrigens eine Dienst-e-mail Addresse, die alle die Eltern meiner Schüler haben. Sie können mich dort erreichen und auch Termine abmachen.
In meinen Hauptfachklassen biete ich Eltern immer an: "Sie können mich jederzeit anrufen zu humanen Zeiten, sogar nach 9 abends, aber Sie müssen auch damit leben, dass ich dann sage, tut mir leid, wir essen gerade oder ich habe Gäste."

Bisher ist nie ausgenutzt worden, sondern wurde immer sehr respektvoll gehandhabt von den Eltern.



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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 13.03.2009 19:37:10

Ich glaube auch, dass man es schlecht vergleichen kann.
Andererseits muss auch ich als GS-Lehrerin mir die Zeit nehmen. Wir haben uns inzwischen an unserer kleinen GS auf 2 Nachmittage geeinigt, die reichen mir bei 60 SuS mit Hauptfächern aber nicht - also sind es 3 Nachmittage geworden. Wenn ich in meiner Klasse viele Fächer unterrichte, dann gibt es auch für mehrere Fächer Hinweise zu besprechen 15 min sind bei vielen Gesprächen sinnvoll.
Dies ist allerdings auf große Schulen wohl kaum übertragbar, angesichts der Schüleranzahlen, die einzelne LehrerInnen dort unterrichten).

Auch Terminabsprachen werden schwieriger, je zahlreicher und größer die Lerngruppen sind.
An einer Nachbarschule (GS!) kann man sich per Internet anmelden ... Eltern, die diese Möglichkeit nicht haben, haben das Nachsehen.

Warum die Zeiten nur 2 Std. am Abend betragen, finde ich rätselhaft.

Interessant finde ich übrigens, dass es Bundesländer gibt, in denen (bisher?) der Unterricht ausfiel und der Elternsprechtag bereits vormittags begann.
Mich würde interessieren, ob diese Termine genutzt werden - da ja auch zu dieser Zeit viele Eltern arbeiten ... andererseits sind Geschwisterkinder in dieser Zeit in Schule oder KiGa und müssen nicht betreut werden.
Auch zu den jetzt an vielen Schulen angebotenen festen Sprechzeiten hätte ich gerne Rückmeldungen, wie das bei einzelnen angenommen wird.

Palim


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