Hi bger,
Die Kinder haben genau eben zur Zeitumstellung auch noch Fluch der Karibik2 am Sonntag Abend gucken dürfen.
Ich kenne das doch auch, ausgiebiger Ausflug am Wochenende, Scheibenfeuer, Feuerwerk, Fest mit Gästen, oder einfach ein lebendiges Wochenende, an dem man die Uhr vergisst, etc und am Montag morgen ist man geplättet.
Nur was macht wohl die Mehrheit der Eltern mit ihren Kindern, wenn die auch nicht mal "früh" aufstehen müssen?
Die Mehrheit der Eltern guckt Fernsehen am Abend, und zwar täglich. Was machen dann die Kinder, wenn sie noch nicht müde sind?
Später Schule heißt: Nachmittagsunterricht und Abendprogramm Fernsehen oder besser vielleicht Video? Sehr praktisch für Eltern.
7.15 finde ich als Schulbeginn allerdings ziemlich daneben.
Ich kenne Schulbeginn um 7.45, 7.50, 8.00, und 8.10, (auch noch mit 6 Schulstunden, bis 13.05)
Und ich kenne auch Gleitzeit am Montag bis 8.30 an einer normalen, kleinen Grundschule.
Ich kannte einen an den Eingängen lauernden GymDirektor mit der Uhr in der Hand, und ich kenne eine staatliche Grundschule, in der die meisten Lehrer gar nichts sagen, wenn Kinder später eintrudeln und ihre Lernangelegenheiten trotzdem regeln können.
Und ich kenne jede Menge Lehrer, die auch nicht pünktlich in der Klasse sind, weil sie noch kopieren, einen langen Weg hatten, im Lehrerzimmer aufgehalten wurden, etc.
Dann dauert es noch, bis alle Schüler aufstehen, dann dauert es, bis alle auch ruhig und aufmerksam sind, dann dauert es, bis alle ihr guuuuteeeen Moooo....usw aufgesagt haben, dann dauert es, bis die Lehrerin ihre Arbeitsansage gemacht hat, erklärt hat, und dann für Einzelne nochmal wiederholt hat, auf Fragen und kurze Erzählungen (vermutlich mit freundlichem Abwürgen) reagiert hat, und dann geht es erst los für das einzelne Kind, dass man etwas tun kann und darf!, und wenn man in der 1. oder 2. Klasse ist, kann es sein, dass 20 Minuten vergehen, bis der Lehrer einmal die Runde gemacht hat und alle Hausaufgaben angeschaut und abgestempelt hat.....
Warum nicht eine offenere Eingangszeremonie?
Warum nicht ein freies Losarbeiten?
Ansätze sind ja da mit Erzählkreis und solchen Dingen, es ginge noch viel einfacher.
Jugendliche haben natürlich ein Anrecht auf mehr Abendvergnügen und Experimentieren. Ein späterer Schulbeginn würde wohl ein bisschen dem Biorhythmus näher kommen, und genau so allerdings auch mehr Freiheit für mehr Ausufern abends und nachts bieten. Junge Menschen gehen nun mal an die Grenzen und drüber. Wenn man dann mal genug müde war am Morgen und es einem wichtig genug ist wird ein Jugendlicher auch seinen Rhythmus finden.
Und in diesem Sinne habe ich kein Mitleid. Die Kinder und Jugendlichen wollen und sollen den Umgang mit Zeit lernen durch Erleben. Bei GS-Kindern ärgert mich das halt, weil die Kinder damit überfordert sind und es Elternaufgabe wäre. Nur Mitleid ist auch dann falsch. Sie müssen die Verantwortung für müde sein spüren, man kann sie trösten, man kann Rücksicht nehmen, man kann ihnen irgendetwas erleichtern, nur die böse Schule, oder sonst ein blöder Termin, der so früh ist, das ist nicht die Antwort.
kla