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Forum: "Interaktive Whiteboards - Fluch oder Segen für das Klassenzimmer?"
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 | . |  | von: palim

erstellt: 01.10.2011 00:16:36 |
Ich kann den Schreiber voll verstehen!
Jeder, der mich ein wenig kennt, weiß, dass ich gerne mit Neuen Medien arbeite, technikaffin bin ... und auch gerne ein Board hätte.
Aber so ein Board ist irre teuer und für eine kleine Grundschule kaum zu bezahlen. Sponsoring muss her, was in einem strukturschwachen Gebiet auch nicht mal eben zu bekommen ist, sondern viel Klinkenputzen und Eigeninitiative erfordert. Nach mehr als 1 Jahr stehen wir nun vielleicht vor der Anschaffung eines Boards.
Wie wir es aufstellen und nutzen, ist noch die Frage.
An einer Nachbarschule wurden die 4 grünen Tafeln aus dem Klassenraum entfernt und dafür - auch über Sponsoring - 4 aktive, weiße aufgehängt.
Der Schreiber WILL JA eine Diskussion anfachen. Er macht die Tafeln nicht nieder sondern beklagt sich über den Hype, der darum gemacht wird.
Allenorten wird gesagt, dass die TAfeln GANZ EINFACH zu bedienen seien. Mag sein. Für Menschen, die sich ohnehin am PC locker bewegen und ihre Nachmittag im Internet auf Lehrerseiten verbringen vielleicht. Aber da waren auch noch andere, die eben nich so locker mit Technik umgehen.
DAs finde ich auch nicht toll, aber Lehrer, die nicht so gut mit Technik umzugehen gelernt haben, hat es schon immer gegeben. Solche, die nie Filme gezeigt haben, denen immer der Film riss oder solche, die einen Jungen der Klasse gebeten haben, das Video einzulegen.
Außerdem finde ich auch, dass interaktive Boards zum Frontalunterricht verleiten. In einem anderen Forum habe ich auch schon gefragt, wie das Board denn genutzt wird und welche Möglichkeiten andere für sich entdeckt haben, es eben nicht frontal zu nutzen.
Da es raum-ergreifend ist, ist das gar nicht so leicht. Es ist ja sonst schon schwierig, Unterricht in welcher Form auch immer zu machen, wenn im Klassenraum 2 Kinder an 2 Computern arbeiten. Viele Blicke streifen immer wieder die Bildschirme und nicht so häufig Hefte, Bücher oder anderes. Dabei sind Bildschirme viel kleiner und man kann sie so aufstellen, dass sie vom Rest der Klasse nicht einsehbar sind.
Natürlich muss sich Schule weiterentwickeln ... und ich bin gerne dabei und nutze gerne auch die Vorteile eines Boards, aber ich kann verstehen, dass sich viele Lehrerinnen auch ganz andere Dinge wünschen, die chonisch unterfinanziert sind, die vielleicht nicht im Interesse der Wirtschaft liegen ... und die dennoch allen zu Gute kämen. Meine Wunschliste wäre lang. Und würde eine gute Fee vorbei kommen, wäre ein Whiteboard nicht unter den ersten 3 Wünschen.
Palim |
 | Es gibt sicher so einiges, womit der Mann recht hat |  | von: lupenrein

erstellt: 01.10.2011 13:35:27 geändert: 01.10.2011 13:37:21 |
Wenn ich aber lese: "Frontalunterricht ist „out"" kriege ich an genau so einer Stelle Pickel wie missmarpel.
Selbstverständlich hat - auch - der Frontalunterricht seinen Platz im "Waffenarsenal" eies guten Lehrers.
Was bei dm ganzen "Hype" um die interaktiven Whiteboards (das sage ich als Ingenieur und Technik-Freak) ein wenig untergeht, ist die angesprochene Frage nach den Folgeproblemen.
Ich weiß nicht, ob es ähnliche Erfahrungen gibt:
In unserer Gesamtschule (NRW)ist die Wartung der Computer und der elektronischen Medien schon vor einer Weile von der Stadt in die "bewährten" Hände eines privaten Dienstleisters gelegt worden. Das führt dazu, dass
- man auf Beseitigung von Störungen ewig und drei Tage warten muss
- nur Software zugelassen wird, die diese "Spezialisten" auch in ihr System einbinden können.
Darum haben wir eine Asbach-uralte Version einer dynamischen Geometrie-Software, darum empfehle ich meinen Schülern und meinen Kollegen, sich auf ihren Schlepptops GeoGebra zu installieren, weil die S/W kostenlos und gut ist und nicht durch die per Vertrag eingebauten "Aktivitätsbremsen" dieses Dienstleisters beeinflusst werden kann, darum werde ich selbst in diesem Schuljahr so ein Teil bauen(von den Schülern bauen lassen).
Ich denke mit Schrecken daran, was passiert, wenn das jüngst für die Oberstufe angeschaffte Whiteboard mal "abk...", dann ist die Investition mausetot. Die "Dienstleistungsbremser" werden das wohl nicht gedengelt bekommen. |
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