dass die Diskussion wieder mal so weit vom Eingangsbeitrag abgedriftet ist...
Ich denke, es gibt mehrere Gründe für das dort genannte Schülerverhalten. Ein großes Problem für mich ist hier wieder mal die gerade Linie im Kollegium. Meist ist es doch so, dass die Schüler in dem einen Kurs/der einen Klasse richtig ochsen müssen für eine anständige Note, beim Parallelkollegen reicht es, ein nettes Gesicht zu machen und nicht unangenehm aufzufallen, um eine richtig gute Note zu bekommen. Und da sehe ich mich als Lehrkraft, die eher Leistung fordert, oft in der Klemme. Jedenfalls an meiner Schulform (HS) gehen Eltern und Schüler gerne zum Generalangriff über, es wird einem vorgeworfen, man sei "fies" zu den Schülern, selbst die Schulleitung eiert manchmal rum, von wegen 5 auf dem Abgangszeugnis, Schüler würde das Fach doch eh nie mehr brauchen etc. Schüler wissen so etwas und vertrauen darauf, dass die Erwachsenen sich schon untereinander zerfleischen und dabei wundersamerweise bessere Noten rauskommen.
Ein weiterer Grund ist, dass dieses Verhalten bei Jugendlichen m.E. auch außerhalb der Schule zu finden ist. Ein unermessliches Vertrauen darauf, dass immer jemand kommt, der einem den Hintern rettet. Wenn ich den letzten Bus verpasse, rufe ich Mami an und die holt mich ab, wenn das Taschengeld verprasst ist, gibt's Nachschub, notfalls von Oma. Wenn ich in der Schule was nicht rechtzeitig abgebe, gibt's eine Nachfrist, notfalls kommen die Eltern in die Schule und berichten von großen Problemen, die das Kind zur Zeit hat.
Last point: Wenn wir keine Möglichkeit mehr geben, etwas nachzureichen, ein allerletztes Referat zu halten, ein Vokabeltestchen zu schreiben, tja dann ist für einige der Zug jetzt endgültig abgefahren. Und dann, ja dann werden die letzten Unterrichtsstunden des Jahres so richtig schön und man kann froh sein, dass sie einem nicht die Bude abreißen...