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Forum: "Durch das 2. Staatsexamen durchgefallen. Jobmöglichkeiten?"
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| Erfahrungsbericht | | von: bger
erstellt: 22.10.2009 00:05:59 |
Vor ein paar Jahren hatte ich eine Referendarin zu betreuen, die nervlich völlig fertig bei uns ankam. Sie war gerade durchgefallen und hatte sich an der alten Schule denkbar unwohl gefühlt. Während des ersten Referendariats war sie längere Zeit im Krankenhaus gewesen, warum, weiß ich nicht. So wie sie weiter erzählte, wurde das überhaupt nicht berücksichtigt, zudem gab es massives Mobbing von Seiten der Mentoren und der Rektorin. Das war vielleicht übertrieben, denn sie war auch nicht ganz einfach im Umgang, hatte ein Distanzproblem, war methodisch nicht sehr fit und wirkte manchmal etwas überdreht.
Unser SL machte uns im Voraus grob mit den Problemen bekannt und bat uns, ihr eine Chance zu geben. Er kannte sie von früher, sie war eine ehemalige Schülerin von ihm und beide kamen gut miteinander aus. Wir schafften es, sie aufzubauen, und mit viel Hilfe und Zuspruch von unserer Seite schaffte sie ein Examen mit einer 3 vor dem Komma.
Auch dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, unbedingt zu wechseln! |
| @clausine @hugo | | von: unverzagte
erstellt: 22.10.2009 10:31:24 |
wenn ich eure beiträge lese, habe ich den eindruck, in euren bundesländern gibt es nicht den hauch eines lehrkraftmangels.
selbstverständlich wäre es schöner keine masochistischen, distanzlosen, methodisch-einfältigen kollegInnen einzustellen, aber das ist immer noch das kleinere übel, als halbfertige referendarInnen sowie leute mit 1. staatsexamen als honorarkraft bzw. zunehmend eigenständigem unterricht auszubeuten und nicht zuletzt 1-euro-job-kollegInnen (ja, alles schon erlebt!)
im übrigen traue ich bger soviel eigenes urteilsvermögen zu, dass sie einschätzen kann, ob es sinn macht, jemanden "durchzuschieben", nicht nur weil dieser mensch die gnade des rektors erhielt.
aufregen tut mich vielmehr die beschriebene mobbing-erfahrung des geschilderten falls, aber das scheint im deutschen schulalltag schon dermaßen normal zu sein, dass es hier keineN mehr wirklich juckt.
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| @ unverzagte | | von: hugo11
erstellt: 22.10.2009 11:02:59 geändert: 22.10.2009 11:04:18 |
Mobbing findet sich nicht nur im Lehrbetrieb. Ich würde sogar behaupten, dass heute jeder, der Schwierigkeiten am Arbeisplatz hat, von Mobbing spricht. Manchmal kann man ein Wort überstrapazieren. Hier wurden konkrete Probleme genannt, die die angehende Lehrkraft hatte, fehlende Distanz, mangelnde Kenntnisse der Methoden (und das frisch nach der Ausbildung!), psychische Probleme. Das sind Probleme, die so weitreichend sind, dass man tatsächlich nach der Eignung als Lehrkraft fragen muss. Was macht es für einen Unterschied, ob man eine ungeeignete Lehrkraft einstellt, die nur mit Vitamin B ihr zweites Staatsexamen geschafft hat oder eine fachfremde Person? Der allgemeine Lehrermangel kann dafür kein Argument sein. |
| Ganz andere Alternativen | | von: sanni_zwerg
erstellt: 06.11.2009 16:54:12 |
Hallo zusammen,
ich habe hier beim Lesen das Gefühl, dass die Alternative zum Lehrerdasein immer auch wieder Lehrerdasein ist oder ein Stelle an der Uni, die es kaum noch gibt. Es haben doch mit uns so viele Leute auf Magister studiert, in den gleichen Fächern, mit den gleichen Leistungsnachweisen. Was machen die jetzt? Es muss doch andere Alternativen geben! Ich bin auch gestern durchgefallen und habe das Problem, dass ich so ein durchgeplanter und durchorganisierter Mensch bin, dass ich keine Offenheit in meinen Unterricht einbringen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in ein paar Monaten anders ist, da es sich um ein Wesensmerkmal von mir handelt. Eines meiner Fächer ist Deutsch, damit muss man doch etwas machen können! Ich bin seit gestern dabei, mich zu informieren, habe aber noch nichts gefunden. Wer weiß hier vielleicht Rat? |
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