Hallo cpssf,
dass du eine Flöten-AG leiten sollst, finde ich gelinde gesagt ungewöhnlich. In unserer Schule entscheidet der Lehrer, der eine AG anbieten kann wg. noch vorhandener Stunden,welches Thema/welches Angebot er machen kann.
Zu deinen Fragen:
1. Ich habe gerade vor vier Wochen wieder mit einer solchen AG angefangen und erneut mit dem "Blockflötenspaß" von Elke Dürhager aus der kunterbunt-Edition begonnen. Diese Schule besteht aus drei Bänden, von denen der erste nur die Töne g' bis d' umfasst, aber bereits alle erdenklichen Inhalte aus der Notenlehre enthält. Sie ist kindgerecht aufbereitet mit entsprechenden Illustrationen und kleinschrittig genug. Allerdings lassen sich von der Aufmachung her eher Erst- oder Zweitkläßler damit ansprechen.
2. Unser AG-Band spricht jeweils nur die Dritt- und Viertkläßler an. Ich habe aktuell fünf Anfänger in meiner Gruppe und kann mich um den Blasansatz der einzelnen gut kümmern. Die oberste von mir zu bewältigende Grenze liegt bei etwa 8 Kindern.
Wir kommen gut voran. Ein Vorteil ist sicher, dass diese Altersgruppe bereits flüssig lesen kann und die Arbeitsanweisungen daher schnell umsetzt. (Ich kopiere die nötigen Seiten allerdings aus meinem Heft!)
3. Eine Mischung von Anfängern und Fortgeschrittenen halte ich für den Anfang für problematisch: die Beginner sind rasch frustriert, wenn schon Töne wie cis oder b den anderen locker aus der Hand gehen bzw. komplizierte Rhythmen; die "alten Hasen" langweilen sich schnell, wenn der Finger für das a immer noch nicht punktgenau auf dem vorgesehenen Loch landet. Ich habe meinen leicht enttäuschten Fortgeschrittenen versprochen, dass ich sie nach den Herbstferien für ein erstes zweistimmiges Zusammenspielen brauchen werde!
4. Wir haben für die Schule 10 Flöten aus dem Lugert-Verlag angeschafft. Sie sind aus Vollkunststoff und kosten um die drei Euro. Zugegebenermaßen ist der Klang nicht der beste; aber sie sind robust (der erste Stimmblock musste bereits wieder zurückgedrückt werden, nachdem er beim unsanften Putzen plötzlich oben aus der Flöte "herauskam"!!), halten eine Menge Speichelfluss aus und können in Warmwasser abgespült werden. Eine solche Handhabung hat den Vorteil, dass Eltern nicht im ersten Überschwang für Klein-Fritzchen eine teure Holzflöte kaufen und nach zwei Monaten merken, dass er doch lieber zum Trommelkurs gehen würde. Wir halten als Schule die intakten Exemplare nach gründlicher Desinfizierung für die nächsten Aspiranten bereit. Blockflöten sind für die, die dabei bleiben wollen, ein beliebtes Weihnachtsgeschenk!
Ich hoffe, du kannst mit diesen Erfahrungen ein bisschen was anfangen; sonst schick mir einfach ne PN!
angel