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Forum: "Lehrer sind manische Sammler... ;-) ;-)"
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 | Messies |  | von: bger

erstellt: 14.08.2009 23:59:33 |
Ja! Ja! Ja! Ich erkenne mich wieder! Und auch dieses kommt mir bekannt vor: Alle Lehrer fragen sich am Ende ihres Berufslebens, was sie mit den vielen Schulsachen machen sollen. Einfach wegwerfen? Die kann doch schließlich noch jemand brauchen! Also werden die Schätze in der Schule ausgelegt. Mit kleinen Zetteln dran: „Zum Mitnehmen!“ Und diese Uralt-Schätzchen wandern dann bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag in irgendwelche Schränke im Lehrerzimmer - mitnehmen will man sie denn doch nicht...
Und jetzt zeige ich euch mal, wie die Situation bei einem Obermessie wie mir aussieht:
Beispiel 1: Wir sollten über die Ferien unsere PCs in den Klassenschrank einschließen, weil die Räume grundgereinigt wurden. Aber im Schrank war kein Platz. Also habe ich während einer Vertretungsstunde den Schrank ausgemistet. Es waren z. B. noch alte Poster, Klassenarbeits- und Haushefte von längst entlassenen Schülern drin... Zwei Papierkörbe voll Müll! Der PC passte dann.
Beispiel 2: Alle Jubeljahre, wenn viele neue Kollegen gekommen sind, werden die Fächer im LZ neu zugeteilt. Da heißt es dann leeren. Das letzte Mal ist etliche Jahre her - in mein Fach passt kaum noch etwas hinein. Bin mal gespannt, was ich da alles finde, wenn ich tatsächlich zum Ausmisten kommen sollte.
Beispiel 3: Beim vorletzten Umräumen meines häuslichen Arbeitszimmers vor ca. 10 Jahren habe ich doch tatsächlich "schon" meine Karteikarten mit den Notizen für die erste Staatsarbeit weggeworfen. Übrigens war die Staatsarbeit 1977. |
 | . |  | von: palim

erstellt: 15.08.2009 09:09:27 geändert: 15.08.2009 09:14:53 |
Im eigenen Arbeitszimmer beherrsche jeder sein Chaos ...
... über die Aufräumaktionen in unser Schule kann ich nur mit Grausen den Kopf schütteln.
Da räumen gerade die, die nie ein Theater spielen, nie eine AG leiten, nie Material mit in den Unterricht nehmen Räume und Schränke auf und werfen rigoros alles weg, was SIE nicht gebrauchen können (oder wollen):
also alles, sie brauchen ja kein Material, Buch macht kluch, wozu bloß der Krempel.
KollegInnen, die die Materialien aber brauchen (Theaterfundus!) beginnen im Jahr drauf alles (Masken, Verkleidung, ...) für ganz normale Theaterstücke neu zu erstellen - man hat ja Zeit für sowas. Besagt aufräumende KollegInnen legen in der Zeit die Füße hoch und gehen ihren Hobbies nach.
Ok., daraus haben wir gelernt.
Dieses Mal kam es anders:
Alles, was weggeworfen werden sollte, wurde zunächst an einen Sammelort gebracht. Nun war der Sammelort aber für einige KollegInnen zu weit (nämlich ganz oben) und so sammelten sie auch unter der Treppe, so dass der Hausmeister einiges gleich entsorgte (sonst bewegt er sich nicht so schnell).
Die Maßgabe war zu Beginn: Was noch jemand begründet gebrauchen kann, wird aufgehoben.
Dann hieß es: Wer davon etwas haben will, muss es mit nach Hause nehmen.
Klar, da standen viele alte Sachen, aber auch viele brauchbare Sachen. Nun muss ich wohl zu Hause anbauen
Wie man die Schüleraktivität erhöhen möchte, gleichzeitig aber Materialien dafür erst mal auf den Müll wirft, ist mir schleierhaft. Mir war dabei sehr deutlich, dass sich die Buch-Lehrerinnen mit der vielen Freizeit sehr über die Aktion gefreut haben, können sie doch nun sagen: ich KANN gar nicht mit Material arbeiten, wir haben ja keines (nein wir haben nicht alles weggeschleppt, aber schon vieles, was sehr einfach zu integrieren ist - selbst bei rein frontalem Unterricht, wohlgemerkt Sachunterricht Grundschule)
Und weil wir gerade so schön beim Aufräumen waren, flog auch noch eine alte Tafel ratzfatz auf die Müllkippe, die gerne eine benachbarte VHS abgeholt und genutzt hätte ...
... und ein alter, aber sehr gut gebauter Küchenschrank wurde derart auseinandergekloppt, dass er leider auch nicht mehr zu retten war (sollte ja weg)
Das soziale Kaufhaus hätte den sicher gerne genommen und letztere Aufräumaktionen sind m.E. ein Schlag ins Gesicht sozial schwacher Familien.
Was die Situation an unserer Schule verschärft:
1. Wir haben keine Betreuungsräume, die Kinder sind mit in den normalen Klassen untergebracht: einer ist recht groß, der andere hat einen kleinen Gruppenraum - wohlgemerkt den einzigen der Schule. Da in diesen Räumen immer 1. oder 2. Klassen unterricht werden müssen, damit die Klassen in der 5. Stunde den Raum frei geben für die Betreuung, ziehen wir spätestens alle 2 Jahre um - mit allem was wir haben. Für die Grundreinigung muss man ohnehin in jedem Jahr den Raum halb leeren, umziehen heißt aber: alles raus - alles in den anderen Klassenraum und auch Tische und Stühle sind oft noch zu tauschen (Lehrer haben ja soooo viel freie Zeit!) Spätestens alle 2 Jahre hat man somit gute Gelegenheit auszumisten, da sammelt sich nicht so viel alter Kram im eigenen Schrank.
2. Wir haben keinen Keller, keinen Dachboden und keinen Materialräum - von zwei kleinen 2qm Kämmerlein abgesehen. Wenns nach der Brandschutzordnung ginge, müsste der einzige Einbauschrank im Flur auch weichen.
Vertreter der Gemeinde, die die Schulen bereisen, geben zum Kommentar: Räumen Sie erst mal Ihre Schule auf, dann reden wir weiter. Und der Schulträger finanziert sich erst mal einen schöne Renovierung des eigenen Gebäudes.
Vielleicht sollten wir unsere Materialien dorthin auslagern ... da ist es immer sehr leer und es sieht so aus, als könnte man dort sicher die Materialien unterbringen, für die in unserem Gebäude kein Raum zu schaffen ist. Dürfte den Bürgermeister doch kaum stören
Palim |
 | @lupenrein |  | von: dafyline

erstellt: 15.08.2009 20:48:18 geändert: 15.08.2009 20:52:00 |
Das ist, wie wenn man eine Baugrube aushebt:
Der Erdaushub hat plötzlich das doppelte Volumen wie das gebaggerte Loch...
Dafür gibt es eine ganz ganz einfache, ganz logische Erklärung!
Alles Erdreich im(!) Loch war ja komprimiert, zusammengedrückt.
Bloß: Wie/so ist das bei Büchern und bei Mappen und bei...?
dafyline
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