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Forum: "unglaublicher Intelligenzschub bei Grundschülern"
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| Abiturqoute | | von: bakunix
erstellt: 25.08.2009 21:01:56 |
Bundesweit liegt die Anzahl derjenigen, die Abitur machen, bei 40 Prozent. Die Politiker aller Parteien wollen diese Quote auf mindestens 50 Prozent anheben. Immer mit der Begründung, das Leistungspotenzial der SchülerInnen sei noch nicht ausgeschöpft. Die sächsischen Grünen haben in einem Antrag im dortigen Landesparlament eine Quotenerhöhung mit dem Hinweis auf Finnland, wo rund 90 Prozent eines Jahrgangs eine Hochschulzulassungsberechtigung erreichen würden. Danach liegen diejenigen GS-Lehrer, die 12 Prozent auf die HS schicken wollen, exakt im Trend, der politisch gewollt ist.
Aber ohne Niveauabsenkung wird das nicht gehen, auch wenn nur noch individualisierter Unterricht stattfände. Doch das nimmt keiner dieser Politiker offiziell zur Kenntnis, weil sie ihren WählerInnen einreden, deren Kinder seien gar nicht so blöd, wenn die Lehrer doch nur den richtigen Unterricht machten.
Interessant dazu: In der Schweiz gibt eine eine Abi-Quote von nur 19 Prozent, und dieses Land hat die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. |
| @rhauda | | von: feul
erstellt: 25.08.2009 21:32:47 |
Das betrifft .........auch die Gym-Lehrer, die das nicht wieder gerade rücken und Niveausenkung betreiben.
Warum ist das so? Darf das so sein?
als ich vor 30 jahren an unsre HS (= gesamtschule) kam, hatten wir fünf erste (=5.stufe) klassen (mit je mehr als 30 kindern). das gym in der nächsten stadt 2 klassen.
derzeit sind wir dreizügig (mit nur 20-25 kindern), die eventuell in naher zukunft auf 2 zusammenfallen (eine klasse weniger bedeutet in Ö grob geschätzt zwei lehrer werden arbeitslos/versetzt/...)
klar, der geburtenrückgang, könnte man meinen....
ABER: im gym haben sie derzeit 6 parallele erste klassen. weil die kinder gescheiter werden? nein, ich vermute, weil sonst lehrer gehen müssten.(als vor einigen jahren aus ersparnisgründen die regierung die stundenanzahl für die schüler kürzte, hat man im folgejahr kurzerhand die 6. klasse eröffnet, damit niemand gehen muss).
und so füllt man seit jahren immer wieder alle 6 klassen an, schüler fürs gym gibts ja genug.........
ich stimme lupi zu, eine sek1 für alle............... |
| bakunix: wichtiges Argument | | von: ysnp
erstellt: 25.08.2009 23:01:40 |
Den Gesichtspunkt, den bakunix dargestellt hat, finde ich bei der Ursachenforschung, warum einiges im Argen liegt, sehr wichtig.
So lange die Politik Augenwischerei betreibt, wird das nicht ohne Folgen auf die, die das Ganze ausbaden müssen (nämlich die Lehrer), sein.
Lösungsmöglichkeiten? siehe lupenrein.
Mich persönlich ärgert es immer mehr, dass Politiker, Institute ... wider besseres Wissen oder auch einfach, weil man sich zu wenig mit der Thematik befasst, so manchen Unsinn, was angeblich in der Schule machbar ist, verbreiten.
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| ist doch Wurst | | von: missmarpel93
erstellt: 27.08.2009 08:20:10 |
Im Grunde genommen ist es egal welche Bezeichnung die Schule trägt, in die alle Kinder gehen.
Zur Zeit steht sich die CDU selbst im Weg, da sie bildungspolitisch gegen die "Einheitsbeschulung" ist. Andererseits sehen auch CDU-Finanzpolitiker, dass bei wegbrechenden Schülerzahlen Schule aus fiskalicher Sicht anders organisiert werden muss.
Ausschlaggebend sind die Kommunalpolitiker, die ihre Schule vor Ort haben wollen. Das führt zum einen zu Grunschulen mit mehreren Standorten, von denen einer als Ganztag geführt wird.
Bei den SekI-Schulen wird es zu einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit kommen müssen, um in kleineren Gemeinden eine HS- und eine RS-Klasse in einem Jahrgang bilden zu können. Bei der hohen Anzahl von Leistungs- und Neigungsdifferenzierungen müsste aber eine 4-Zügigkeit vorliegen. Entweder begegnet man dem mit Kooperationen oder man lässt die Schwerpunkt-bildung zu.
Die derzeitigen Gymnasien stellen noch eine Besonderheit dar, die sie auch weiterhin verteidigen werden. Aber ihr schwächster Punkt ist die GOSt. Mittlerweile gibt es zwei konkurrierende Einrichtungen (zumindest in NRW), die ebenfalls zum Abi führen. Das sind die Berufkollegs und die Gesamtschulen.
Auch wenn die Gesamtschulen dauerhaft in SekI-Schulen umgewandelt werden und ihre Oberstufen bei der derzeitigen Regierung verlieren könnten, so sind die BKs mit ihren Oberstufen für viele Schüler mit FOR-Q eine echte Alternative, da sie stärker berufsqualifizierend ausgerichtet sind.
Wer auf einen Bachelor-Abschluss hinarbeitet, muss nicht unbedingt über das klassische Gymnasium dorthin. Wenn dies mehr Eltern blicken, werden die Anmeldezahlen an den gymnasien dem allgemeinen Trend folgen.
Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann haben wir ein polnisches Gymnasium, welches nach unserem Verständnis eine "Einheitsschule" ist, die bis zur 10 führt und den MSA verabreicht.
Danach schließt sich das Lizeum an.
Etwas ähnliches, schätze ich,werden wir in 10 bis 15 Jahren ebenfalls haben, und zwar aus Kostengründen.
Die Änderungen der Lehrerausbildung werden über kurz oder lang zu einer einheitlichen Eingangsbesoldung von A12 führen. GS-Lehrer werden die behalten, SekI-Lehrer über Funktionsstellen bis A13 und A14 klettern können. A15 und A16 werden nur noch für Leitungsfunktionen in großen Systemen vergeben werden. Bei der Vielzahl von Schulverbünden werden diese Stellen aber insgesamt weniger werden.
Fazit:
Das Bildungssystem steht vor größeren Veränderungen, die in erster Linie von den Haushaltspolitikern als von den Bildungspolitikern ausgehen werden.
PS Die Grundschule meiner Kinder, die immer 2,5-zügig war und zu Spitzenzeiten, 2000 bis 2003, aus allen Nähten platzte und insgesamt 11 Klassen beherbergte, hat dieses Schuljahr eine erste Klasse eingerichtet. Wenige GSen im Stadtbereich (ca. 73.000 Ew) haben ihre Klassenzahlen gehalten bei gesenkter Klassenstärke und viele eine Eingansklasse weniger als noch vor 3/4 Jahren. Kann sich jeder ausrechnen, wann diese Jahrgänge in der SekI landen. |
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