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Forum: ""Ungerechte Grundschullehrer""
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| @ janneke | | von: bakunix
erstellt: 18.09.2009 21:10:08 geändert: 19.09.2009 10:04:31 |
Ich weiß nicht genau, ob ich Dich richtig verstanden habe. Meinst Du tatsächlich, dass diese Untersuchung etwas wert ist? Dass die Schlussfolgerung zulässig ist, fast 100 Prozent der GrundschulpaukerInnen hätten Namensvorurteile?
Der weiter oben zitierte Professor, der soziologische Studien mit der Namengebung treibt, ist ja auch der Auffassung, dass sich die Namensgebung an der sozialen Schicht ablesen lässt, nur nicht so krass, wie der Fragesteller unterstellt. Es könnte doch sein, dass es keine Vorurteile sondern reale Erfahrungen sind, die die KollegInnen zu diesen Erkenntnissen gelangen lässt. Namen übernommen aus Seifenopern, die im "Unterschichtenfernsehen" (Harald Schmidt) eine gewichtige Rolle spielen, die zu Situationsheldinnen und -helden aufgebauscht werden. Und die hören wohl auf Chantal, Jenny oder Yustin [sic!].
Und da, wie der Professor andererseits erläutert, die Intellektuellen sich zu dieser sozialen Unterschicht distinguiert verhalten wollen, wählen diese Namen aus, die mitnichten in amerikanischen oder anamerikanisierten Fernseh-Soaps eine tragende Rolle spielen. Da ist eher der Tristan oder die Isolde angesagt, weil dahinter eine deutsche Kulturtradition steht, die auf dem konservativen grünen Hügel in Bayreuth gepflegt wird.
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| Orginalfragen aus der Masterarbeit | | von: bakunix
erstellt: 19.09.2009 10:37:49 geändert: 19.09.2009 10:42:47 |
Wird man selbst Objekt einer Studie, ist man schon etwas verärgert über die Einschätzung der Wissenschaft. Da fühlt man sich gar nicht gut behandelt. Ich habe das ganz unwissenschaftliche Gefühl, mit einer solchen Frageauswahl wird man zugerichtet, damit das rauskommt, was man vermutet.
So heißt es auf den Seiten 4 und 5:
„Es wird angenommen, dass bei Grundschullehrpersonen spezifische Vorurteile
bezüglich bestimmter Vornamen von Grundschülern vorliegen, welches durch die
Verbindung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale mit bestimmten Vornamen zum
Ausdruck kommt. In Folge dieser Annahme lassen sich folgende Hypothesen dieser Untersuchung formulieren:
1. Es wird vermutet, dass Lehrpersonen mit bestimmten Vornamen von
Grundschulkindern bestimmte Persönlichkeitsmerkmale verbinden.
2. Es wird vermutet, dass Lehrpersonen einen spezifischen Namenspool für
Kinder mit besonderen Verhaltensauffälligkeiten nennen.“
Ab der Seite 84 dieser Master-Arbeit ist der Fragebogen abgedruckt. Er beginnt mit folgender Frage:
Stellen Sie sich bitte vor, Sie bekämen demnächst ein Kind. Welche Vornamen würden Sie Ihrem Kind auf keinen Fall geben?
Die Frage Nr.2 lautet:
Falls Sie bei der vorherigen Frage Vornamen angegeben haben, die Sie Ihrem Kind auf keinen Fall geben würden,begründen Sie bitte kurz, warum Sie Ihrem Kind keinen der angegebenen Vornamen geben würden!
Frage Nr. 12:
Wenn Sie schon einmal von einem typischen populären
Vorurteil zu einem Vornamen gehört haben, welches wäre das?
Nennen Sie kurz den Vornamen und das spezifische Vorurteil!
Hier ist der Link zur Studie:
http://www.kinderforschung.uni-oldenburg.de/download/Masterarbeit_JuliaKube_Vornamensstudie.pdf |
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