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Forum: "Zu bequem, sich zu erkundigen?"
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| zu Piepen... | | von: rhauda
erstellt: 19.09.2009 12:27:25 |
...der Spruch, "Was kann ich denn dafür, wenn..." ist mittlerweile Standard.
Wie sehr der schon internalisiert ist und wie ein Pawlow'scher Reflex kommt, zeigt fogendes Beispiel:
In meinen Wahlpflichtkurs Kunst war die Aufgabe, sich mit einem vorgegebenen Künstler zu beschäftigen, dazu ein Lernplakat zu erstellen und dafür die Materialien zu Haus zu recherchieren und eventuell auszudrucken.
Wer keinen Drucker hat, oder keinen Internetanschluss, der hatte die Möglichkeit, das in der Schule nach dem Unterricht zu erledigen.
Nachdem eine Schülerin in der 2. Doppelstunde immer noch nicht arbeiten konnte, weil nix da war, bekam sie dann von mir eine mündliche 6.
Antwort: "Ja was kann ICH denn dafür, wenn ich das nicht habe?"
Erst gab es Totenstille im Raum, dann wieherndes Gelächter der anderen. |
| Umdenken | | von: rodlerhof
erstellt: 19.09.2009 14:23:21 |
es wird Zeit,dass Elternwieder merken,dass Kinder nicht ständig betüdelt werden müssen,nicht ständig beschäftigt werden müssen- und sei es vor der Glotze oder mit Unmengen von Spielzeugen.
Eltern müssen ihren Kids wirklich beibringen,dass sie selbst auch Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen.
Woran liegt es, dass die Eltern so sind,wie sie sind?
Wahrscheinlich ist Elternschaft wegen der sinkenden Kinderzahl und dem späten Elternwerden-manche könnten ja schon Großeltern sein-, zu einem eigenen Lebensabschnitt geworden, der keine intuitive Selbstverständlichkeit mehr ist und so vollkommen neue Erziehungsideen entwickelt.
Schüler,die noch nicht den letzen Buchstaben auf einem Arbeitsblatt fertig haben und schreien. ich bin fertig,was soll ich jetzt maaaaachen, bringen mich zur Weißglut.Meien Antwort: Blatt angucken, neue Überschrift geben, auswendiglernen, imKopf abfotografieren.Vor allen Dingen: Das Speichern nicht vergessen. Ist wie mit ner Datei im Computer, Wenn de se nicht speicherst ,is se weg
Zimtzicke
Kann es sein,dass du in einer ländlichen Gegend arbeitest? In einer Gegend, wo man sich, um Ziele zu erreichen, noch etwas anstrengen muss? |
| Eltern | | von: janne60
erstellt: 19.09.2009 17:05:26 |
Rodlerhof schreibt: Woran liegt es, dass die Eltern so sind,wie sie sind?
Ich glaube, sie sind so, weil sie mangels tradierter und selbst erlebter Erziehungsziele sich neue falsche oder uralte, nicht mehr gültige zurechtgelegt haben. Wenn ich z.B. nur den Spruch höre von den Kindern, die es später einmal besser haben sollen. Das ist einfach unüberlegt dahergesagt und schlichtweg Quatsch. Das ist ein Satz, der Gültigkeit in der Nachkriegsgeneration hatte, danach aber nicht mehr. Ich habe versucht, meine Kinder aufzuziehen nach dem Motto: Sie sollen es genauso haben wie ich. Und damit meinte ich: Umgang mit Geld erlernen (Teures muss man sich ersparen), Verantwortung für eigenes Handeln übernehmen, abwarten lernen (Wünsche werden nicht sofort erfüllt), Respekt gegenüber anderen zeigen (und auch bitteschön so richtig altmodisch Jüngere zu Älteren, Kinder zu Erwachsenen usw.), bitte und danke sagen und und und. Ihr wisst schon, was ich meine.
Und wenn einer sein Pausenbrot vergessen hatte, musst er eben hungern. Und wenn einer von ihnen seinen Turnbeutel vergessen hatte, bekam er eben eine Strafarbeit. Viele heutige Eltern würden mich für diese Ansichten steinigen, und sie können auf Nachfrage noch nichtmal richtig begründen, warum. Das ist eben grausam. Oder ich bin eben eine Rabenmutter. Oder was weiß ich.
Jedenfalls kann ich nicht allzuviel falsch gemacht haben, es sind 3 wunderbare (z.T. schon erwachsene) Kinder dabei herausgekommen.
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| @janne 60 | | von: missmarpel93
erstellt: 19.09.2009 18:07:17 |
Natürlich würdest Du auf den Scheiterhaufen kommen nachdem die Inquisition aus Übermüttern dich verurteilt hat.
Wir haben es heute leider überwiegend mit zwei Sorten Eltern zu tun, die gegenläufiger nicht geplant werden konnten. Aber beide Parteien erreichen das selbe nur mit ganz anderen Mitteln und vollkommen gegenläufiger Intention.
Die einen lassen ihre Kinder verwahrlosen, indem sie sich nicht kümmern, kein Interesse an den Leistungen des Kindes zeigen, dessen Sorgen und Nöte als unbegründet ansehen usw.
Die andere Fraktion, lobt ihre Prinzen und Prinzessinnen für jede Kleinigkeit, ist bei jeder Unpässlichkeit des eigenen Nachwuchses aus dem Häuschen und "betüttelt" (umsorgt) die lieben Kleinen.
Ergo werden die einen überhaupt nicht begleitet und leben im Grunde nach eigenen Regeln, während die anderen nichts alleine tun können, weil alles liebevoll reglementiert ist. Letztere brechen gerne in der schule aus ihrem Reglement aus, wenn Mammi nicht dabei ist. Sie kennen ja auch nur ein Maß, nämlich sich selbst. Sie kriegen ja auch immer eingetrichtert, dass sie das Maß der Dinge sind bzw. der Mittelpunkt des Universums.
Die anderen haben gelernt sich zurecht zu finden. Aber wenn deren regelloses Leben in ein schulisches reglement gezwängt wird, dann versuchen sie auszubrechen.
Dabei finden beide Seiten die Unterstützung der Altvorderen, die Regellosen, weil die Eltern die Regeln ebenfalls nicht akzeptieren, und die Überbehüteten, weil die Eltern zwar für die vorbehaltlose Umsetzung von Regeln sind, sofern der eigene Nachwuchs davon profitiert bzw. die Regeln ihm nichts abverlangen.
Allgemeingültige Regeln verletzen also bei beiden Gruppen deren Individualität und Spontanität und müssen somit nicht beachtet werden. Genauso wenig wie derjenige, der die Regeln versucht im schulischen Alltag umzusetzen und auf deren Einhaltung auch noch besteht. |
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