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Forum: "Infos über Australien"
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 | Kindy kann ganz schön teuer sein |  | von: michaelu

erstellt: 26.10.2009 18:03:28 geändert: 27.10.2009 17:28:49 |
Neulich war ich gerade mal wieder in der öffentlichen Bibliothek von Manly
http://www.manly.nsw.gov.au/Library.html
Da kam ein Schwarm Winzlinge herein, etwa 4 Jahre alt, alle mit roten Hütchen und roten Schürzen*, auf denen "Pine Street Kindy" stand. Die Pine Street ist auch in Manly, und die Kleinen hatten gerade ein Outing (Ausflug), um sich in der Public Library umzuschauen. Kindy ist einfach die Kurzform von Kindergarten, die Mädchen und Jungen kamen also vom Pine Street Kindergarten (Manly)
Die Tagesgebühr für dieses Day Care Centre beträgt z.Zt. AUD 64 pro Tag oder AUD 320 pro Woche:
http://ifp.mychild.gov.au/ChildCareService/Provider.aspx/4840
Das finde ich ziemlich teuer (AUD 1 z.Zt. EUR 0.617), scheint aber an der unteren Grenze der Gebühren für Daycare Centres zu sein, wie ich aus anderer Quelle entnehme. Die Betreuerin sagte mir, die Eltern könnten die Kindergartengebühren von der Steuer absetzen, aber wieviel das wohl bringt?
*: auch im Kindy gibt es Schulkleidung, genau wie in den Public und Private Schools und Colleges; doch das ist ein anderes Thema |
 | 1964: Beatles waren in NY, Goldfinger spielt, doch die Martu hatten noch nie einen Weissen gesehen |  | von: michaelu

erstellt: 27.10.2009 17:10:09 geändert: 27.10.2009 17:45:05 |
Hier erst mal ein paar (unvollständige) Zitate, anschliessend die Links mit den vollständigen Texten/Bildern:
"It is September, 1964 — the Beatles had just finished their first sell-out tour of North America and Goldfinger had just opened in UK cinemas — and yet across the other side of the world these desert-dwelling indigenous Australians were about to see a white man for the first time and make their first contact with modern civilisation." (1)
"While the British and Australian governments were trying to test space rockets, members of the nomadic Indigenous population in the Great Sandy Desert, south of Broome (Western Australia) were still living off the land, surviving in extreme conditions.
The group of 20 Martu people were unaware that there was a modern society beyond the 141,000 square miles of desert they called home*. They were still living a traditional life ignorant of the fact that their country had been colonised for nearly 200 years.
In 1964, two officers from the Weapons Research Establishment were clearing a barren dump zone where a series of rocket tests were to take place when they came across the area's Indigenous owners." (2)
In dem Film "Contact", der kürzlich auf dem Sydney Film Festival Premiere hatte (2), erzählt Yuwali, "who was 17 at the time, recalls the Martu's startling first contact and eventual removal from their homeland. Now 62, she describes with hindsight and humour the terrifying experience of seeing her first whitefella and her first moving car (she thought a rock had come alive)".
"They thought the men were carrying dishes on their head (they were wearing hats) and mistook the cars for “big moving rocks” or monsters with giant eyes (which were the headlights). "
"Once picked up by the patrol officers – who bound their feet while they slept so they wouldn’t run away when the rockets were launched – the group were fed Western food (which they spat out), given clothes (which they took off) and money (which they didn’t know how to use, so buried it the sand), and taken to Jigalong, a mission 125 miles away**." (3)
(1) http://en.wikipedia.org/wiki/Martu_(Indigenous_Australian)
(2) http://www.creativespirits.info/resources/movies/contact.html
(3) http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/article6420819.ece#cid=OTC-RSS&attr=797093
*: "...141,000 square miles of desert they called home". Die Aborigines waren in oft riesengrossen, nur dem betreffenden Volk/Stamm "gehörenden", Gebieten zuhause. Nach ihrer Überzeugung gehörte ihnen das Land nicht, sondern sie waren für es verantwortlich: "we don't own the land, the land owns us, we belong to the land"
**: Erst 1967 erhielten die Aborigines volle Bürgerrechte. Vorher waren sie quasi Fremde in ihrem eigenen Land, das sie seit etwa 50000 Jahren bewohnten, Fremde, mit denen die "Whitefellas" nach eigenem Gutdünken umspringen konnten
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 | So schick sehen die Polizisten in Manly aus |  | von: michaelu

erstellt: 27.10.2009 17:47:33 geändert: 27.10.2009 17:52:02 |
http://property.manlydaily.com.au/?iid=8445
Manly Daily July 8, 2008
Go to page 5, "Dramatic city arrest"
So patroullierten sie auch dieses Jahr bei "uns" in Manly, vor allem die jüngeren Polizisten. Die älteren tragen mehr formelle Dienstkleidung, aber auch blau.
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 | Auch das ist Sydney: "Heiliger" am Abfallkorb |  | von: michaelu

erstellt: 28.10.2009 18:33:12 geändert: 06.11.2009 19:32:58 |
Als ich das vor ein paar Jahren das erste mal sah, war das schon ungewöhnlich, ich kannte "ihn" bisher nur aus Bildern oder aus dem Zoo:
Den Heiligen Ibis oder Australischen Weissen Ibis (Sacred Ibis oder Australian White Ibis, wiss. Name Threskiornis molucca). Bild auf
Unterricht - Bildersammlung - Fächer - Biologie - Tiere - Vögel: Australischer Weisser Ibis am Abfallkorb in Sydney Australien
http://www.4teachers.de/?action=search
Videoclip auf
Fachauswahl > Unterrricht Videos: Australische Weisse Ibisse am Circular Quay in Sydney Australien
http://www.4teachers.de/?action=show&id=668773
Diese großen Vögel sind in einigen Parks von Sydney Stammgäste, stöbern dort in Papierkörben, stolzieren auf der Wiese umher, setzen sich schon mal neben einen Parkbesucher auf die Bank, warten bis er ein Schinkensandwich (ihre Lieblingsspeise ) hervorholt, um es ihm dann mit ihrem langen Schnabel zu stibitzen Einmalig für mich war das Ibis-Möwen-Kuddelmuddel am Circular Quay vor ein paar Jahren - siehe den o.g. Videoclip. Der Circular Quay ist zentrale Bushaltestelle, Fährhafen, Kreuzschiff-Terminal und Eisenbahnknotenpunkt am Hafen von Sydney, mit Blick auf das nahe gelegene Opernhaus. Und dort zwischen Kartenhäuschen und Bushaltestellen... diese Vögel... für mich zum Staunen. Oder was denkt Ihr?
Wenn man mit der Bahn von Sydney nach Hornsby (Vorstadt von Sydney) fährt, kommt man unterwegs an einer Stelle vorbei, wo oft auf einem Baum eine ganze Horde von Ibissen sitzen. Sieht zum Schiessen aus
Damit, wer es nicht kennt, eine Vorstellung vom circular Quay in sydney hat: in
http://maps.google.com.au/
bei "Maps-Suche" eingeben: "circular quay, sydney" eingeben. |
 | USA: be outgoing, AUS: do not impose |  | von: michaelu

erstellt: 28.10.2009 19:46:22 geändert: 28.10.2009 20:57:21 |
Szene 1
1970er Jahre, ein Labor in einer grossen Uni im Mittleren Westen der USA, ich gerade frisch aus Deutschland angekommen: alle strömen zusammen, Studenten, Postdocs: "Hi, how are you? Where do you come from in Germany? How can we help you?" usw., jeder der schon mal in ähnlicher Situation in den USA war kennt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute dort. Es ist sehr leicht Anschluss zu finden. Es dauert etwas, unterscheiden zu können zwischen echt gemeinter Herzlichkeit und reiner Höflichkeit.
Szene 2
Ende der 1980er Jahre, ein Labor in der University of Sydney in Australien, ich gerade frisch aus Deutschland angekommen: der Prof stellt mich vor, dann arbeiten alle weiter, als sei nichts gewesen. Ich denke, nanu? Nach ein paar Tagen taut das Eis langsam, einer hat Geburtstag, es wird Happy Birthday gesungen, langsam freunden wir uns an, und alle sind richtig nette Kollegen. Als es wieder zurück nach Deutschland geht, gibt es eine genauso schöne Ablschussfeier, wie damals in den USA.
Später hat mir ein junger Student aus Sydney erklärt, dass den Jugendlichen dort schon in der Erziehung im Elternhaus beigebracht würde "Do not impose", "drängt Euch nicht auf". In den USA ist's genau umgekehrt "be outgoing, be popular..."
Ich muss dazu sagen, dass ich selbst von Natur aus ein eher zurückhaltender Typ bin. Da tue ich mir in den USA auf den ersten Blick leichter als in Australien. Vielleicht habe ich oben übertrieben, und wenn, dann nur ein kleines bisschen. |
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