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Forum: "Adventskalender 2009"

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Und das 11. Türchen geht auf...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: volleythomas Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.12.2009 23:38:23

(solang ich nicht wieder raus muss...)

Ich trink unheimlich gerne nen guten Kakao, und zur Weihnachtszeit darf er auch mal gehaltvoller sein. Daher dieses Rezept:

Eine Tasse heißer Kakao (echtes Kakaopulver mit Zucker und etwas Milch anrühren, dann die Flüssigkeit in heiße Vollmilch einrühren), dazu 4cl brauner Rum, 2cl Grenadinesirup und halb geschlagene Schlagsahne.

Den Rum und den Grenadinesirup mit dem heißen Kakao verrühren, dann die Sahne über einen Löffelrücken in die Tasse laufen lassen.

Ach ja, Auto fahren sollte man danach nicht mehr...

Schönes 3. Adventswochenende!

Th


Spät, aber auch das 12. Türchen öffnet sichneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: uinonah Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.12.2009 19:52:31 geändert: 12.12.2009 19:54:54

Wenn man nach Thomas Kakao immer noch Platz im Magen hat, wird es Zeit für eine Adventsmascarponecreme:

250 g Mascarpone
300 g Joghurt
100 g geschlagene Sahne
60 g Zucker
1 Pk. Vanillezucker
1 EL Zitronensaft
etwas Zimt (wenn man mag)

- Dies alles miteinander verrühren.

1000 g Rote Grütze

1-2 Packungen (je nach Größe) Gewürzspekulatius
- Diese grob zerkrümeln. 2-3 im ganz lassen als Abschluss.

Dann abwechselnd die Mascarponecreme, die Rote Grütze und die Spekulatius in eine Schüssel schichten. Mit der Creme abschließen und ein paar Kekse zur Verzierung oben im Ganzen drauflegen.

Wer keine Spekulatius mag, kann auch beliebig andere Kekse nehmen, z.B. Amaretti oder Cantuccini mit Mandeln oder....

Lasst es euch schmecken!

Einen schönen 3. Advent wünscht euch heute schon mal
Uinonah


Tür 13 - Eine Kindergeschichte...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: franzy Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.12.2009 22:25:02 geändert: 12.12.2009 23:06:24

Fridolin schwebte gelangweilt durch seine Burg. Als Geist hatte man es nicht leicht. Eigentlich musste er sich um den Weihnachtsbaum kümmern, der in der großen Vorhalle stand, aber seit sein Freund Clemens vereist war, hatte Fridolin zu nichts Lust. Clemens war sein bester Freund und Fridolin verstand nicht, warum der Bücherwurm seine Bibliothek verließ und Weihnachten unbedingt bei seiner Schwester verbringen wollte, die immer nur Stress machte.
Klara hatte er seit Tagen ebenfalls nicht gesehen. Dabei wollte die kleine Hexe den Weihnachtsbraten zubereiten. Fridolin stöhnte. Alle seine Freunde waren beschäftigt. Keiner schien Fridolin zu vermissen. Fridolin sauste empört zu dem Kamin, der im Lesezimmer für eine angenehme Wärme sorgte. Betrübt schaute er in das Feuer. Da hörte er hinter sich ein leises Rascheln. Fridolin drehte sich um. Da sah er Lilly, die Mäusedame aus dem ältesten Turm der Burg. Neben ihr saß der kleine Stefan. Er war das jüngste Kind von Lilly. Ängstlich schaute der kleine Mäuserich auf die Gestalt, die vor dem Kamin herumschwebte. Fridolin verscheuchte den Unmut auf seine besten Freunde, die ihn so im Stich ließen. Vorsichtig näherte er sich den beiden Mäusen.
„Hallo Lilly, wen bringst du denn heute mit?“, fragte Fridolin und schaute freundlich auf den zitternden kleinen Stefan.
Lilly schob ihren Buben zu Fridolin.
„Das ist mein neugieriger Sohn. Er wollte dich unbedingt kennen lernen, Fridolin.“
Der Geist lächelte den Mäuserich an.
„Du brauchst doch keine Angst haben, Stefan. Ich schaue sicher zum Gruseln aus, aber ich bin ein freundlicher Geist.“
Fridolin wollte noch mehr sagen, aber die Glocke an der Eingangstür fing an zu läuten. Fridolin schwebte zur Tür und öffnete sie. Erschrocken hüpfte er zurück. Das konnte doch nicht wahr sein. Vor der Tür stand der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren. Fridolin bekam kein einziges Wort über die Lippen. Neben ihm erschien Lilly.
„ Hallo Weihnachtsmann, willst du uns Geschenke bringen?“
Der Weihnachtsmann schüttelte den Kopf und sah tadelnd zu Fridolin. Dem wurde es ganz heiß unter seinem Geisterumhang.
„Ich habe von meinen Elfen gehört, dass dein Weihnachtsbaum noch immer nicht geschmückt ist, Fridolin. Schäme dich!“
Fridolin riss erschrocken die Augen auf. Wieso wusste der alte Herr eigentlich ständig über alles Bescheid?
Auf einmal erklang ein piepsendes Stimmchen.
„Ich helfe Fridolin beim Schmücken des Baumes. Schimpfe nicht mit ihm, Weihnachtsmann. Er ist nur so traurig, weil seine Freunde zur Weihnachtszeit nicht an ihn denken.“
Der Weihnachtsmann sah auf den kleinen Stefan. Dann kramte er in seinem Sack und holte ein lecker duftendes Käsestück aus den Tiefen des Weihnachtssackes. Er strich dem kleinen Mäuserich über die Wangen und gab ihm das Käsestück.
„Du bist ein netter Junge Stefan. Deine Mama kann stolz auf dich sein.“
Lilly schaute bei diesen Worten liebevoll auf ihren Sohn und war gleichzeitig verlegen über das Lob des Weihnachtsmannes.
„Fridolin, morgen bringe ich die Geschenke“, brummte der Weihnachtsmann. „Ich hoffe, dein Baum ist dann geschmückt.“
Fridolin nickte und sah auf den Mäuserich, der ihn anstrahlte.
„Stefan, wenn du mir hilfst, erzähle ich dir von meinen vielen Freunden. Die haben schon eine Menge Abenteuer erlebt. Ich glaube, das wird dir gefallen.“
Der kleine Mäusejunge nickte begeistert. Lilly lächelte bei diesen Worten.
Am nächsten Tag schmückten Fridolin und Stefan den Weihnachtsbaum. Silberne Kugeln, verzierte Kerzen und viele schöne Dinge hingen am Mittag am Baum. Stefans braune Äuglein glänzten, als er mit Fridolin auf den Baum sah. Fridolin musste vor Rührung schlucken. Seine Freunde hatten wohl keine Zeit für ihn, aber das Schmücken des Baumes hatte ihm viel Spaß gemacht, da Stefan sich so viel Mühe gegeben hatte.
Am Nachmittag brachte der Weihnachtsmann die Geschenke und lobte Fridolin und den kleinen Mäuserich, weil der Weihnachtsbaum so festlich strahlte. Lilly strahlte ebenfalls, weil ihr Kind so glücklich war.
Am Abend saßen Fridolin, Lilly, Stefan und der Rest der Mäusefamilie am Kamin. Fridolins Nase musste nicht richtig funktionieren. Er roch ständig Bratenduft. Der Geist schaute auf den Weihnachtsbaum.
„Lasst uns Weihnachtslieder singen“, bat er seine Gäste. Alle nickten und die ersten Weihnachtsklänge zogen durch den Raum. Doch was war das? Auf einmal sangen viele Stimmen das Lied vom Weihnachtsbaum, der immer grüne Blätter hat. Fridolin schaute zur Tür. Tränen liefen ihm über sein Geistergesicht. Alle seine Freunde standen in der Tür: sein bester Freund Clemens, Hexe Klara, Riese Casimier, Drachen Willy, Zwerg Zipfel und noch viel seiner Märchenfreunde. Klara reichte Fridolin einen köstlich duftenden Weihnachtsbraten. Also hatte die Nase von Fridolin doch richtig gerochen.
Es klopfte sacht am Fenster. Ein besonders schöner Stern winkte Fridolin zu und zwinkerte mit seinen goldenen Sternenaugen. Kurz darauf war er verschwunden.
Fridolin sah auf seine Freunde und war glücklich. Freundschaft war so sehr wichtig, aber auch Liebe und Verständnis.
Der kleine Geist setzte sich zu seinen Freunden, die es sich vor dem Kamin schon bequem gemacht hatten...

...........................

Euch allen eine schöne und hoffentlich stressfreie (!?) Adventszeit!

franzy


Türchen Nr. 14neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: karina Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 14.12.2009 06:28:22

Weihnachtsland Erzgebirge
Gerade in der Adventszeit vermisse ich meine alte „Haamit“, das Erzgebirge, sehr. Es gilt nicht umsonst als das Weihnachtsland, weil viele alte Traditionen bis heute erhalten geblieben sind und gepflegt werden. Einen solchen Brauch, der von vielen Familien heute noch sehr ernst genommen wird, das Traditionsessen Neunerlei (Neinerlaa) am Heiligabend, möchte ich euch heute vorstellen.
Dieses Essen ist eine Überlieferung aus früheren Tagen, als die Speisen im Erzgebirge eher einfach und oft doch recht spartanisch waren, man zum Weihnachtsfest aber volle Töpfe und Pfannen auf dem Tisch haben wollte.
Wenn das Neunerlei am Heiligabend Punkt 18.00 Uhr auf den mit einem weißen Tischtuch bedeckten Tisch kommt und alle verfügbaren Kerzen am Christbaum, den Schwibbögen, den Engeln und Bergmännern und auch das Tischlicht entzündet sind, gibt es noch Einiges zu beachten, bevor das Festessen beginnen kann:

° Das Neunerlei muss schon auf dem Tisch stehen, bevor man sich setzt.
° Die Anzahl der Personen am Tisch muss gerade sein.
° Der Tisch sollte für eine weitere zusätzliche Person gedeckt sein.
° Während des Essens darf man nicht aufstehen.
° Das Feuer im Ofen darf nicht ausgehen.
° Am Heiligabend darf nicht abgewaschen werden.
Auch wenn es in den einzelnen Orten oder Familien verschieden zusammengesetzt ist, müssen immer neun Speisen auf dem Tisch stehen.
Jede der einzelnen Speisen hat eine bestimmte Bedeutung:
1. Fleisch bedeutet Wohlstand und Kraft
(das Fleisch sollte aus allen drei Tierreichen kommen:
die Bratwurst (Fleisch vom Schwein)- die Tiere auf dem Land
der Gänsebraten - die Tiere in der Luft
der Fisch (meist Heringssalat)- die Tiere im Wasser)
2. Hirse, Linsen (quellende Speisen)bringen Groschen (Kleingeld)
3. Klöße bringen Taler (großes Geld)
4. Sellerie (Selleriesalat)ist für Potenz und Fruchtbarkeit
5. rote Rüben, Rotkraut sind für die Schönheit
6. Sauerkraut bringt Gesundheit
7. Semmelmilch ist für Gesundheit und Gedeihen
8. Kompott (Schwarzbeeren)versüßt das Dasein mit Freude und Glück
9. Brot & Salz, damit es im kommenden Jahr nicht fehlt

Nach dem Essen bleiben Brot, Salz und Tischlicht - eingeschlagen in das Tischtuch - bis zum nächsten Tag liegen.
Diese Zutaten kommen selbstverständlich nicht so nüchtern auf den Tisch wie soeben aufgezählt, sondern werden aufs Köstlichste zubereitet. Schon allein die liebevolle Vorbereitung und die gesamte Atmosphäre lassen dieses Essen zu etwas ganz Besonderem werden, was man sein Leben lang nicht vergisst.

Ich wünsche euch allen eine nicht allzu hektische Adventszeit.

karina


Türchen Nr. 15 öffnet sich...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: karina Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 15.12.2009 06:11:12

Schwibbögen

Schwibbögen zieren die Fenster in der Adventszeit, selbst Supermarktketten haben sie als Objekt des Konsumrausches unserer Zeit entdeckt, doch kaum jemand weiß, wie sie entstanden sind.
Schwibbögen haben eine lang zurückreichende Geschichte, die bis in das 18. Jahrhundert reicht und nicht mehr vielen Menschen bekannt ist. Es wird vermutet, dass der Schwibbogen (Lichterbogen) den Himmelsbogen symbolisieren soll, da er früher häufig mit Motiven wie Sonne, Mond und Sternen verziert war. Einst aus Metall gefertigt, überwiegen heute die Schwibbögen aus Holz.
Sie haben ihren Ursprung im Bergbau und spiegeln mit ihrer Form den Anblick wieder, der sich dem Bergmann zur Mettenschicht am Stolleneingang bot Die auf dem Bogen aufgesetzten Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen; zum Arbeitsbeginn am frühen Morgen war es noch dunkel und nach dem Ende der Schicht am Abend war die Sonne bereits untergegangen. Deshalb stellten die Frauen diese Schwibbögen mit den Lichtern ins Fenster und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Schwibbögen zur Weihnachtszeit gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Damit meine ich zunächst jene Bögen, die auf den Marktplätzen erzgebirgischer Orte oder in Kirchen stehen – also fürs Fensterbrett eine Nummer zu groß sind. Erst ab etwa 1936 zierten gerade in der Vorweihnachtszeit Schwibbögen auch die Fenster jener Häuser, deren Bewohner nicht unbedingt den Bergmannsberuf ausübten.
Der Schwibbogen von heute hat nichts mehr gemein mit dem eigentlichen Schwibbogen des 18. Jahrhunderts. Während die ersten Bögen aus Metall Motive der Bibel - Adam und Eva –darstellten, ging man später dazu über auch den Bergbau als Motiv zu wählen, in Form von Bergmännern oder auch traditionelle Motive, wie heimatliche Tiere, Engel oder auch Bäume.
Heutzutage kommen immer mehr Motive hinzu und die, die vom harten Leben der Bergmänner und einfachen Menschen erzählten, spielen kaum noch eine Rolle. Sie weichen auch in der traditionellen Volkskunst des Erzgebirges neueren Motiven.
Die meisten Menschen stellen sich den Schwibbogen eher wegen seiner tollen dekorativen Wirkung in die Fenster.

Allen noch ein paar ruhige Vorweihnachtstage
karina


Das 16. Türchen: Weihnachten bei den Buddenbrooksneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: christeli Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.12.2009 05:31:46 geändert: 16.12.2009 05:32:39

Lübeck ist die Weihnachtsstadt des Nordens. Thomas Mann hat in den "Buddenbrooks´" die Weihnachtsstimmung eingefangen, die die großen Kaufmannsfamilien zelebrierten.
Hier einige Auszüge aus dem Weihnachtskapitel:

Der ganze Saal, erfüllt von dem Dufte angesengter Tannenzweige, leuchtete und glitzerte von unzähligen kleinen Flammen, und das Himmelblau der Tapete mit ihren weißen Götterstauen ließ den großen Raum noch heller erscheinen. Die Flämmchen der Kerzen, die dort hinten zwischen den dunkelrot verhängten Fenstern den gewaltigen Tannenbaum bedeckten, welcher, geschmückt mit Silberflittern und großen, weißen Lilien, einen schimmernden Engel an der Spitze und ein plastisches Krippen-Arrangement zu seinen Füßen, fast bis zur Decke emporragte, flimmerten in der allgemeinen Lichtflut wie ferne Sterne. Denn auf der weiß gedeckten Tafel, die sich lang und breit, mit den Geschenken beladen, von den Fenstern fast bis zur Türe zog, setzte sich eine Reihe kleinerer, mit Konfekt behängter Bäume fort, die ebenfalls von brennenden Wachslichtchen erstrahlten. Und es brannten die Gasarme, die aus den Wänden hervorkamen, und es brannten die dicken Kerzen auf den vergoldeten Kandelabern in allen vier Winkeln. Große Gegenstände, Geschenke, die auf der Tafel nicht Platz hatten, standen neben einander auf dem Fußboden. Kleinere Tische, ebenfalls weiß gedeckt, mit Gaben belegt und mit brennenden Bäumchen geschmückt, befanden sich zu den Seiten der beiden Türen: Das waren die Bescherungen der Dienstboten und der Hausarmen.
Singend, geblendet und dem altvertrauten Raume ganz entfremdet umschritt man einmal den Saal, defilierte an der Krippe vorbei, in der ein wächsernes Jesuskind das Kreuzeszeichen zu machen schien, und blieb dann, nachdem man Blick für die einzelnen Gegenstände bekommen hatte, verstummend an seinem Platze stehen. ….
Alle hatten früher als sonst zu Mittag gegessen und sich daher mit Tee und Biscuits ausgiebig bedient. Aber man war kaum damit fertig, als große Krystallschüsseln mit einem gelben körnigen Brei zum Imbiß herumgereicht wurden. Es war Mandel-Creme, ein Gemisch aus Eiern, geriebenen Mandeln und Rosenwasser, das ganz wundervoll schmeckte, das aber, nahm man ein Löffelchen zu viel, die furchtbarsten Magenbeschwerden verursachte. …
Zur Erfrischung gab es auch Weingelée in Gläsern, wozu englischer Plumpudding gegessen wurde. Nach und nach zog man sich ins Landschaftszimmer hinüber und gruppierte sich mit den Tellern um den Tisch. ….
Wie alljährlich an diesem Abend war in der Säulenhalle gedeckt worden. Die Konsulin sprach mit herzlichem Ausdruck das hergebrachte Tischgebet:
"Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast,"
woran sie, wie an diesem Abend üblich, eine kleine mahnende Ansprache anschloß, die hauptsächlich aufforderte, aller derer zu gedenken, die es an diesem heiligen Abend nicht so gut hätten, wie die Familie Buddenbrook. Und als dies erledigt war, setzte man sich mit gutem Gewissen zu einer nachhaltigen Mahlzeit nieder, die alsbald mit Karpfen in aufgelöster Butter und mit altem Rheinwein ihren Anfang nahm. …
Der Puter, gefüllt mit einem Brei von Maronen, Rosinen und Äpfeln, fand das allgemeine Lob. Vergleiche mit denen früherer Jahre wurden angestellt, und es ergab sich, dass dieser seit langer Zeit der größte war. Es gab gebratene Kartoffeln, zweierlei Gemüse und zweierlei Kompott dazu, und die kreisenden Schüsseln enthielten Portionen, als ob es sich bei jeder einzelnen von ihnen nicht um eine Beigabe und Zutat, sondern um das Hauptgericht handelte, an dem alle sich sättigen sollten. Es wurde alter Rotwein von der Firma Möllendorpf getrunken. ….
Bevor man zu Butter und Käse überging, ergriff die Konsulin noch einmal das Wort zu einer kleinen Ansprache an die Ihrigen. Wenn auch nicht alles, sagte sie, im Laufe der Jahre sich so gestaltet habe, wie man es kurzsichtig und unweise erwünscht habe, so bleibe doch immer noch übergenug des sichtbaren Segens übrig, um die Herzen mit Dank zu erfüllen. Gerade der Wechsel von Glück und strenger Heimsuchung zeige, dass Gott seine Hand niemals von der Familie gezogen, sondern daß er ihre Geschicke nach tiefen und weisen Absichten gelenkt habe und lenke, die ungeduldig ergründen zu wollen man sich ni cht erkühnen dürfe. Und nun wolle man, mit hoffendem Herzen, einträchtig anstoßen auf das Wohl der Familie, auf ihre Zukunft, jene Zukunft, die dasein werde, wenn die Alten und Älteren unter den Anwesenden längst in kühler Erde ruhen würden … auf die Kinder, denen das heutige Fest ja recht eigentlich gehöre….



Das 17. Türchen: Weihnachtsgeschichte????neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sahara14 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.12.2009 03:50:41 geändert: 17.12.2009 22:17:08

Sicher stellt ihr beim Lesen fest, dass nicht alles so ist, wie es in der Bibel steht. Das ist gewollt und soll euch zum Überlegen anregen:
Wie war das doch gleich???? Kenne ich die Weihnachtsgeschichte wirklich? Weiß ich alles?
Wer die Lösung möchte, kann sie ab sofort bei den Materialien runterladen. Titel: Weihnachtsgeschichte????? Fehlertext.


Weihnachtsgeschichte ???

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Franziskus ausging, dass alle Welt gewogen würde. Und diese Wägung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Straßenfeger von Lybien war. Und jedermann ging, dass er sich wiegen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das römische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Martha, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Pampers und legte ihn in eine Wiege; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Ritter in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des HERRN Freund trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie freuten sich sehr. Und der Kumpel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Krankenhaus drinnen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Lehrerschaften, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Ferien auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Ritter untereinander:
Lasst uns nun gehen gen Jerusalem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Martha und Joseph, dazu das Kind in der Wippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Martha aber behielt alle diese Worte und legte sie in ihrem Kopf ab. Und die Ritter kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.


Das 18. Türchen öffnet sich... neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mondundsonne Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.12.2009 00:11:43 geändert: 18.12.2009 00:20:56

Hier verstecken sich Kerzen, die man nicht vergessen kann auszublasen...
das passiert mir nämlich gerne in diesen oft stressigen Tagen kurz vor Weihnachten...


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Wie wär´s mit ein bisschen Adventsstimmung im Chat? Wenn das richtige Datum eingestellt ist, dann brennt auch die richtige Anzahl der Kerzen…

http://www.weihnachtsmannstadt.de/Advent/01-09.htm



Ich wünsche allen
noch ein bisschen Zeit für sich selber
in diesen letzten adventlichen Tagen.

mondundsonne







Das 19. Türchen geht aufneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.12.2009 23:50:33

Weihnachts-Logical

Es ist der 24.12. Kurz vor Ladenschluss hasten sechs Männer durch die Stadt, um noch schnell ein letztes Geschenk für eine ihnen nahe stehende Frau zu besorgen.
Es handelt sich um
1. Robert
2. Daniel
3. Karl-Heinz
4. Franz
5. Georg und
6. Paul.

Die Männer tragen die Nachnamen Manz, Meier, Müller, Jung, Dietrich, Schulz.
Sie beschenken ihre Mutter, Schwester, Tochter, Ehefrau, Verlobte oder Freundin.
Die Frauen heißen Carmen, Christa, Diana, Jenny, Sandra und Tina.
Als Geschenke haben sie Folgendes gefunden: eine silberne Abendtasche, einen bunten Schal, einen Silberring, einen goldenen Gürtel, eine Goldkette und Parfum im schwarzen Flakon.

Finde heraus, welcher Mann (Vor- und Zuname) noch so spät etwas für seine Verlobte Sandra besorgt.

1. Franz Meier steht etwas ratlos in der Schmuckabteilung.
2. Pauls Nachname ist genau so lang wie sein Vorname und hat auch noch einen Buchstaben gemeinsam, der in beiden Namen an der gleichen Stelle steht.
3. Karl-Heinz schenkt etwas Silbernes, denn seine Liebste steht darauf.
4. Daniels Geschenk ist nicht schwarz wie die Nacht.
5. Die Eltern von Herrn Müller mochten die Namen Robert und Daniel nicht.
6. Daniel und Franz greifen zu Geschenken in derselben Farbe.
7. Einer der Männer hat eine Deutschlehrerin zur Mutter, die Alliterationen so liebt, dass ihre Kinder alle den zum Nachnamen passenden Vornamen bekamen.
8. Der Vorname von Roberts Liebster endet auf einem „A“ und ist genau so lang wie sein Nachname.
9. Diana freut sich schon auf Daniels Geschenk.
10. Herr Jung verschenkt grundsätzlich keine Textilien.
11. Robert und Franz wollen die Beschenkte im nächsten Jahr heiraten.
12. Karl-Heinz sucht noch auf den letzten Drücker etwas für seine Mutter.
13. Georg sucht nach einem bunten Schal für eine Frau, deren Name nicht auf „A“ endet.
14. Der Mann neben Daniel greift nach etwas ganz Exklusivem, einem Parfum in einem schwarzen Flakon.
15. Christa kennt weder Karl-Heinz noch Paul.
16. Paul ist schon lange mit einer Frau verheiratet, die nicht Carmen heißt. Er braucht noch unbedingt ein nettes Täschchen für sie.
17. Der Mann neben Robert sucht noch ein Geschenk für seine Schwester.
18. Jenny ist bescheiden und hat sich nur einen schönen, bunten Schal gewünscht.
19. Herr Müller hat bereits ein Geschenk für seine Ehefrau besorgt, jetzt ist er in deren Auftrag für ein Geschenk für eine jüngere Person unterwegs.
20. Franz ist erleichtert: Endlich hat er etwas Passendes für seine Freundin gefunden!


Das 20. Türchen öffnet sich...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: aloevera Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.12.2009 23:51:04

Second Hand

„Findest du mich hässlich?“
Das schwarze Sweatshirt mit der lauschigen Kapuze blickte unsicher um sich.
„Hier bin ich“, ertönte erneut ein leises Stimmchen, fast flehentlich.
Das Sweatshirt blickte zur Seite und entdeckte einen schwarz-rot gestreiften Rollkragenpullover für Damen, der aufgeregt auf seinem Bügel zappelte.
„Wieso sollte ich dich hässlich finden?“ fragte das Sweatshirt verwundert.
„Du bist zwar nicht ganz meine Kragenweite, aber ich finde, du siehst gut aus.“
Der schwarz-rot gestreifte Damenpullover leuchtete plötzlich in einem dunklen Kirschenrot und ließ den roten Farbton mundig aufleuchten.
„Warum fragst du mich das?“
„Ich hänge schon so lange hier und niemand will mich haben.“ Auf dem Rollkragen glitzerten kleine Wassertröpfchen, als würde der schwarz-rot gestreifte Rollkragenpullover weinen.
„Bald ist Weihnachten. Die Menschen kaufen Weihnachtsgeschenke ein und bald wirst du, hübsch verpackt, unter einem Weihnachtsbaum liegen,“ antwortete das schwarze Sweatshirt zuversichtlich.

„Nicht schon wieder“, kreischte der schwarz-rote Rollkragenpullover. Seine Stimme überschlug sich fast und auf dem Schwarz des Pullovers bildeten sich hektische rote Flecken.
Das Sweatshirt schaute ratlos drein.
„Möchtest du darüber reden?“
„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, hob der schwarz-rote Rollkragenpullover an.
„Im letzten Jahr lag ich bei Hertie im Regal der Damenoberbekleidung. Am Heiligen Abend kaufte mich jemand, nahm mich mit, schlug mich lieblos in ein Stück buntes Geschenkpapier ein und verfrachtete mich in eine dunkle Ecke unter dem Weihnachtsbaum. Bei der Bescherung am Abend würde ich als letztes Päckchen ausgepackt…“ Der schwarz-rot gestreifte Rollkragenpullover kämpfte bereits wieder mit den Tränen und hielt einen Moment inne.
„Ja – und?“, fragte das Sweatshirt gespannt und auch ein wenig verlegen. Er hatte keine Erfahrung mit weinenden Pullovern und wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte, ohne in ein Fettnäpfchen zu treten.
„Eine etwas wohlbeleibte ältere Frau mit einer fürchterlichen grauen Haarkrause packte mich aus, sah mich geringschätzig an und fing an zu schreien. Dabei warf sie mich wütend auf ein Sofa, auf dem ein Schäferhund lag. Der schnappte nach mir, grub seine scharfen Zähne zwischen meine feinen Maschen und ging mit mir in seine Hundehütte.“
„Wieso hat die Frau geschrieen, als sie dich ausgepackt hatte? Ich dachte immer, die Menschen würden sich über Geschenke freuen?“
„Die nicht“, setzte der schwarz-rot gestreifte Rollkragenpullover leise, aber deutlich beleidigt hinzu. „Sie hat ihren Mann nur angeschriene, wie er dazu käme, ihr etwas Gestreiftes zu schenken. Ob sie denn aussehen solle wie ein wandelndes Fass!“
„Und dann?“ Das Sweatshirt war fassungslos und hätte den rot-schwarz gestreiften Rollkragenpullover am liebsten in seine langen Ärmel geschlossen.
Der schwarz-rot gestreifte Rollkragenpullover holte tief Luft.
„Die Nacht über musste ich in der Hundehütte bleiben. Der große Schäferhund legte sich auf mich, so dass ich kaum Luft zum Atmen bekam. Am nächsten Morgen packte mich die Frau, zog mich unter den Schäferhund hervor, der die Nacht auf mir verbracht hatte und verfrachtete mich in einen blauen Müllsack, in dem es fürchterlich stank. Ich lag ewig zwischen ausrangierten Bettlaken, mehrfach gestopften Socken und ausgefransten Baumwollhemden. Erst vor kurzem kam ich hierher, wurde gewaschen, wieder instand gesetzt – der Schäferhund hatte mir einige Blessuren verpasst – und seitdem hänge ich hier.“

Das Sweatshirt war entsetzt und hoffte inständig, dass ihm ein solches Schicksal erspart bleiben würde.
Zärtlich flüsterte er dem schwarz-rot gestreiften Rollkragenpullover zu:
„Warte ab, in diesem Jahr hast du sicher mehr Glück. Diesmal kauft dich jemand, dessen du würdig bist und der deine Schönheit zu schätzen weiß.“
Das tröstete den schwarz-rot gestreiften Rollkragenpullover nicht. Zerknirscht blickte er das schwarze Sweatshirt an und flüsterte ihm zu:
„Am liebsten würde ich in die Altkleidersammlung gehen und von jemandem getragen werden, der mich wirklich zu schätzen weiß und meinen wahren Wert erkennt. Dem würde ich all meine Wärme schenken.“

© aloevera


Schöne Ferien euch allen und ein gesegnetes Weihnachtsfest
wünscht
aloevera


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