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Forum: "Instrumentale Vorbildung der Schüler immer schlechter?"
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| Erwartungen zu hoch? Ich denke nein! | | von: harrywepper
erstellt: 15.02.2010 21:15:26 |
Vielen Dank schon mal für euren zahlreichen Beiträge.
Was die Erwartungen an die Schüler angeht: Ich denke nicht, dass die zu hoch sind.
Oder anders gesagt: Wenn man die Realität beobachtet, sind sie zu hoch. Sie passen einfach nicht in die oben zitierte Spaßgesellschaft, die die Jugend von den Medien gern übernimmt. Es ist einfach nicht mehr wichtig, wenn man was kann. Nicht für sich und nicht für die anderen.
Ich finde es völlig normal bis wünschenswert, wenn ein Kind ein Instrument erlernt und/oder in einem Sportverein organisiert ist. Aber auch letzteres scheint völlig out zu sein. In dem Tischtennisverein, in welchem ich aktiv bin, fehlt es vorne und hinten an Nachwuchs. Die Abende mit Jugendtraining sind mittlerweile die totale Lachnummer, sowohl quantitativ als auch vom Niveau her. Aber das ist jetzt eine andere Baustelle.
Ein entscheidender Aspekt scheint mir auch das zu sein, was bgergeschrieben hat: Die langen Unterrichtszeiten durch den "unheimlichen" Ganztag, welche den Kindern keine Zeit mehr lässt, zum Instrumentalunterricht zu gehen oder für diesen zu üben (oder anderes, was zur Persönlichkeitsentwicklung gereicht). Da kann man denen noch nicht mal einen Vorwurf machen. Ich habe lange Zeit nebenher Klavierunterricht erteilt. Im letzten Jahr sind 2 meiner langjährigen Schüler abgesprungen, weil sie diese Mehrfachbelastung nicht mehr wollten. Und die beiden waren richtig gut, sowohl schulisch als auch am Instrument. Wenn die das noch nicht mal schaffen...
Genug gejammert. Jedenfalls sieht es ja so aus, dass mein angesprochenes Problem sich wohl durch alle Schulformen und Gesellschaftschichten zieht.
Wer noch weiteren "Senf" hat, nur zu!!! |
| Klassenband | | von: saminda
erstellt: 16.02.2010 08:56:52 |
Ich kann nicht bestätigen, was ihr hier schreibt.
Ich habe mit meiner letzten Klasse eine Klassenband zusammen gestellt, mit allen Instrumenten, die in meiner Klasse (4.Klasse Grundschule) so gespielt wurden. Und wir hatten immerhin 3 Querflöten, zwei Violinen, eine Klarinette, ein Keyboard, ein Klavier und ein Schlagzeug! Und wer kein eigenes Instrument spielen konnte, der unterstützte die Band mit Orffschen Instrumenten. Die Kinder haben mit Begeisterung geübt und geprobt, das war die beliebtete Stunde der ganzen Woche! (besonders der mittlere Affe, hihi)
Und die Querflötenspielerinnen haben übrigens alle Querflöte gelernt, weil sie durch mich dazu motiviert wurden: Ich brachte meine eigene Flöte mit, spielte was vor, jeder durfte das Instrument ausprobieren: Und kurze Zeit später gingen die drei Mädels zum Querflöte-Lernen!
Gut, okay, die Kinder waren natürlich keine Spielprofis, der Klarinettist konnte gerade mal ein paar Töne spielen. Aber er war motiviert, ich teilte ihm ein kleines Stück zu, er trabte mit seinen Noten zum Klarinetten-Lehrer und bat ihn, dass er das nun üben will.
Also: Wenn man es schafft, "die Kinder da abzuholen, wo sie stehen" und nicht gleich Höchstleistungen erwartet (erwarten muss), dann ist da meiner Meinung und Erfahrung nach durchaus was zu machen!
Saminda |
| . | | von: saminda
erstellt: 16.02.2010 13:25:06 geändert: 16.02.2010 13:29:39 |
Nein, natürlich haben wir keine so tolle Ausstattung an der Schule , das wäre wohl die erste staatliche Schule, die sowas hat.
Das machen die Kinder privat, sie gehen eben doch in die private Musikstunde, üben auch usw. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich auf dem Dorf arbeite. Aber eines dieser Kind kommt aus einer bestimmt nicht reichen Familie, aber der Mutter ist es wichtig, dass jedes ihrer 12 Kinder (!!!) ein Instrument lernt, und so ermöglicht sie das eben irgendwie.
Schön wäre es aber tatsächlich, wenn jede Schule über ein gewisses Maß an Instrumenten verfügte und so die Kinder schon in frühem Alter an die Instrumente heran geführt werden können!
P.S.: Ich lerne auch nebenher Keyboard, und mein Keyboardlehrer brachte mir in der letzten Stunde die Kleine Nachtmusik zum Üben mit. Daraufhin sagte ich zu ihm, dass ich sie gerade in meiner letzten Musikstunde in der Schule vorgespielt hätte. Er fragte: "Womit denn?" Und ich: "Mit einer CD!" Soviel zu deinen Kids! |
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