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Forum: "Noten - Motivation"
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| .. | | von: sufrefape
erstellt: 30.03.2010 21:40:38 |
Ich denke, das System muss in Frage gestellt werden. Die Gesellschaft wandelt sich, die Umwelt wandelt sich, nur die Schule verharrt bei der seit jeher umstrittenen Notengebung im Stillstand?
Mich erinnert das an die Astrologie. Es gibt ja Menschen, die an ihr Horoskop glauben - da werden die Menschen in 12 Gruppen eingeteilt, denen das gleiche Schicksal blühen soll. Welcher einigermaßen vernunftbegabte Mensch nimmt so etwas ernst?
Genau so ist es in der Schule, da sollen sechs Noten ausreichen, um einen Menschen zu klassifizieren und zu charakterisieren?
@britacci Vielen Dank für deine Vorschläge, aber für einen Grundschüler finde ich das noch zu schwierig.
Für Motivationsvorschläge wäre ich immer noch dankbar, denn heute kam schon der Satz: "wozu soll ich lernen, wenn ich sowieso eine schlechte Note schreibe." |
| . | | von: palim
erstellt: 31.03.2010 01:14:45 |
Wir Grundschulleute sind so sehr gegen dieses System, weil wir regelmäßig sehen können, wie gerne Kinder in den ersten 2 Jahren lernen und stetig ihre Leistungen verbessern - einige schneller, andere langsamer - und ihre Stärken ausbauen, sich anstrengend und schon durch ein kleines Lob wieder zu neuer Anstrengung bereit sind.
Dann aber kommen in Klasse 3 (in anderne BL auch eher) die NOten hinzu.
Alle Kinder wünschen sich 1en und 2en unter ihren Arbeiten und auf dem Zeugnis.
Kein Kind möchte mit einer 4 - manchmal auch 3, je nach Klasse - nach Hause gehen.
Und nur ganz wenige Klassenarbeiten, unter denen eine 4 oder schlechter steht, reichen aus, um die vorherige Lernmotivation zu ersticken.
Die Kinder sind demotiviert, verängstigt und geraten auch sozial häufig in Ängste, Konflikte, Schwierigkeiten ("Ich bin doof. Die anderen denken, ich bin doof...")
Wenn dann in manchen BL an diese Noten schon nach 1 Jahr Empfehlungen, Probeunterricht, Übergangsbedingungen in weiterführende Schulen geknüpft sind, wir der Druck noch höher.
Warum misst man Leistungen von SchülerInnen immer wie eine physikalische Größe (geschafften Weg/Zeit), lässt die Kraft dabei aber außer Acht?
Kann nicht Leistung in Schule auch der geschaffte Weg und die erreichten Fähigkeiten sein?
Manch einer schafft mehr in weniger Zeit und andere eben weniger in mehr Zeit.
Wichtig wäre doch, dass die Kinder etwas lernen und nicht verlernen und die Motivation, überhaupt etwas zu tun, behalten, weil sie erkennen, wie gut es ist, etwas zu lernen und zu können.
Als Motivationshilfe finde ich die Idee mit dem Kuscheltier gar nicht so schlecht.
Das wird sich schon nicht bis in Klasse 13 fortsetzen.
Ansonsten kann man dem Kind zeigen, was es geschafft hat,
bei Diktaten z.B. absprechen, wie viele Fehler WENIGER es schaffen möchte
oder bei Mathearbeiten, wie viel Prozent MEHR.
Das sind dann Ergebnisse, die das Kind einschätzen kann.
Wenn es allein um den Transfer ginge, düfte das Kind nicht bei einer 4 landen.
In unserem BL gibt es klare Anweisungen, wie Arbeiten aufzusetzen sind. Die Anforderungen sind gestiegen, das sehe ich auch so, aber nicht ins unermessliche.
Palim |
| . | | von: palim
erstellt: 31.03.2010 19:16:52 |
Erst an den weiterführenden Schule zeigt es sich, was die Kinder tatsächlich drauf haben.
Dagegen spreche ich mich voll uns ganz aus!
Schon in den frühen Jahren kann man erkennen, was Kinder in diesem Alter bereits schaffen und was noch nicht.
Was soll denn da in den weiterführenden Schulen besser zu erkennen sein?
Das Ungleichgewicht setzt sich durch die Schulstufen fort und Noten werden auch mit zunehmendem Alter der Schüler nicht objektiver. Das zu Behaupten wäre Augenwischerei.
Gerade durch den Übergang von Schule ohne Noten zu den Schuljahren mit Noten erkennt man sehr deutlich, wie Kinder darauf reagieren. Das entfällt mit späteren Jahren.
Ich behaupte, in den weiterführenden Schulen haben sich die meisten schon mit den Noten abgefunden, die unter ihren Arbeiten stehen und sich darauf auch ihren Reim gemacht.
Der Blick, was ein Schüler bereits schafft und was noch nicht, geht m.E. dort viel eher verloren, weil LehrerInnen mit den vielen großen Fachklassen viel weniger die Hintergründe kennen, wie Leistungen zu Stande kommen.
Aber, hugo11, ich gebe dir Recht: Schule sollte darauf achten, dass Kinder in der Schule selbst durch eigene Anstrengung zu Erfolgen kommen und nicht die Fähigkeit der Eltern im Mappen-Gestalten, Auswendig-Trimmen etc. benotet wird.
Palim |
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