|
Forum: "Ausgleichstag für Sonntagsarbeit in der Schule???"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Ich bitte zu differenzieren! | | von: rhauda
erstellt: 30.05.2010 16:55:16 geändert: 30.05.2010 16:56:09 |
1. Kommt es darauf an, wie viel zusätzlicher Kram sonst so an einer Schule anfällt und wie häufig solche Veranstaltungen noch auf das normale Arbeitspaket drauf gepackt werden.
2. Kommt es darauf an, ob so etwas öfters mal an einem Wochenende oder zu unwirtlichen Zeiten stattfindet. (Ich denke gerade daran, dass der große Autobauer in meinem Heimatort für Sonntagsarbeit 150% Gehalt zahlt.)
3. Kommt es darauf an, welche Kollegen das machen und ob die sonst auch immer Gewehr bei Fuß stehen, wenn es etwas zu organisieren gibt.
Wenn das der Fall ist, kann ich die Meckerei schon verstehen.
Normale Unterrichtszeit abzubummeln, geht aber rechtlich nicht, finde ich auch unmöglich. Da soll man jede Menge Trallafitti an der Schule machen und dann fällt dafür unser Kerngeschäft "Unterricht" flach?
Da muss das Kollegium halt vorher mal die Klappe aufmachen, wenn solche Veranstaltungen geplant werden.
Man muss sich auch nicht auf alles stürzen, wir haben auch vom Gesetzgeber eine "Pflicht zur Gesunderhaltung", die Schulleitung hat eine "Fürsorgepflicht".
Ich finde aber es äußerst wichtig, bei allem Engagement für seinen Beruf, nicht SELBST die Grenze für Belastungen immer weiter nach hinten zu schieben.
Wir kennen das doch alle: mit viel Zeiteinsatz und Engagement hat man als Schule mal etwas Tolles auf die Beine gestellt und wird gelobt, im nächsten Jahr ist das dann aber bereits Standard und nichts Besonderes mehr. Wenn man dann beschließt, dass eine Wiederholung aufgrund mangelnder Ressourcen nicht drin ist, ist man schon wieder "der faule Lehrer".
Das geht etwa auf der gleichen Schiene wie "Lehrer kaufen Unterrichtsmaterial selbst und Lehrer streichen Klassenräume in ihrer Freizeit, weil die Gemeinde oder der Staat nichts ausgeben wollen".
Wenn man es tut, zeigt man doch, dass die Geldausgabe nicht nötig ist, also ändert sich auch nichts.
Mit außerunterrichtlichem Engagement sehe ich das genau so.
|
| @gymno | | von: rhauda
erstellt: 30.05.2010 19:41:56 geändert: 30.05.2010 22:09:28 |
Auch ich kann auch einiges an Gejammer bei Kollegen nicht ertragen.
Was mich allerdings schon seit Jahren nervt, ist die ständige Argumentation mit unserer Unkündbarkeit, die dafür herhalten muss, Gehaltskürzungen, Streichungen, Stundenerhöhungen, Mehrbelastungen zu rechtfertigen.
Dass solche Argumente aus der Lehrerecke kommen, finde ich besonders kontraproduktiv. Wir kreieren den Mangel, der im Bildungssystem herrscht, selbst mit, um ihn hinterher wieder zu beklagen.
Mehr noch: die Tatsache, dass bei uns keinerlei Regung zu sehen ist, wenn mal wieder belastungsmäßig oder kürzungsmäßig draufgehauen wird, ist dann wiederum ein Gradmesser für Belastungen, die der Restr der Bevölkerung auch hinnehgmen muss nach dem Motto: "Jetzt haben wir die Beamten schon so geschröpft, jetzt muss der Rest der Bevölkerung auch mal was abgeben."
Übrigens: es gibt längst nicht nur Leute, die für kleines Geld hart arbeiten und ständig um ihren Job fürchten müssen. Ich kenne auch jede Menge Leute, die für mehr Geld als ein Lehrer bekommt eine ganz schön ruhige Kugel schieben und deren Job in keiner Weise in Gefahr ist.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|