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Forum: ""Fette Kinder ärmer machen""
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| Nicht unsere Baustelle | | von: rhauda
erstellt: 06.06.2010 17:49:49 |
Ich glaube nicht, dass unsere Präventionskonzepte, unsere Elkernabende, unsere Aufklärungskampagnen irgend etwas nützen.
Nach einem Projekt in Biologie zum Thema "Morgens Frühstücken /gesunde Ernährung/Pausenbrot einpacken" mit viel Tamtam und Elternbeteiligung inklusive einem Elternbrief, in dem noch einmal alles schön zusammengefasst wurde, kamen genau die gleichen fetten Kinder wieder mit der Literpackung Eistee in die Schule, hatten die gleichen wieder nicht gefrühstückt sondern hatten sich auf dem Schulweg vom Bäcker Berliner gekauft und hatten die gleichen Kinder wieder von ihren Müttern Snickers und Chips eingepackt bekommen.
Ich bin mittlerweile der Meinung, man sollte es ansprechen in der Schule, damit man sein Gewissen beruhigt hat und für den Rest gilt: wenn die fetten oder mangelernährten Kinder fett und mangelernährt bleiben, ist das nicht mehr unsere Baustelle.
Wir nehmen den Eltern immer mehr Verantwortung für ihre Kinder ab, ohne, dass sich signifikant etwas ändert.
Vielleicht ist es sinnvoller, Eltern zu Kursen zu verpflichten und die Kinder regelmäßig zu wiegen, um dann bei weiterer Gewichtszunahme Geld zu streichen.
Es scheint übrigens ja genug Geld da zu sein, um statt der Stulle einen Kuchen beim Bäcker zu kaufen und statt des für ein paar Cent angebotenen Mineralwassers in der Schule Literflaschen Cola oder Eistee mitzubringen.
Ehrlich gesagt, ich habe einfach keinen Bock mehr, sinnlos gegen Windmühlen anzukämpfen. Ich zihe nur noch das Nötigste an Prävention durch und mache ansonsten anderen Stoff. |
| zum eigentlichen Thema: | | von: n8wandler
erstellt: 06.06.2010 18:19:06 |
Sozialleistungen kürzen für Eltern übergewichtiger Kinder. Na tolle Suppe, und noch eins drauf. Hartz IV-Empfänger sind halt die faulen, dicken, assozialen, wenn Geld knapp wird, hier kann man ganz berechtigt kürzen. Hat gleichzeitig den positiven Effekt, sie können ja dann weniger Essen.
Mir schauderts bei der Vorstellung, keine Arbeit zu haben, vor allem auch nicht mehr die Hoffnung darauf und immer im Gespräch, denn wenn's anderen schlecht geht, sind ja faule Hartz IV -Empfänger schuld. Nehmen wir es doch dankbar an, was uns Politiker vorgeben. Schuld sind immer die anderen. (da macht doch die kleine Diätenenerhöhung nichts)
Esssucht, na da lob man sich doch die Sucht des Rauchens, sie zeigt den aktiven, aglilen Menschen, den Manager oder Politiker |
| @rhauda, | | von: n8wandler
erstellt: 06.06.2010 18:51:53 |
der Rüffel geht auch nicht an dich. Ich sehe auch nicht die große Einflussnahme durch uns. Sicher geht das Pauschalisieren auch anders herum, und ich bin wütend, auf jene, die auf meine Kosten schmarotzen (die gibts übrigens nicht nur unter Hartz IV),
aber was ich bedenklich finde, ist Menschen, denen es eh schon nicht besonders geht, auch noch durch solche Diskussionen ins Abseits zu stellen, denn es gibt auch die, die sich Mühe geben, sich nicht mehr gebraucht und als Außenseiter fühlen. Und dann hauen solche Diskussionen, wie ein Hammer zu. Außerdem helfen sie genausowenig weiter, denn all dies wird das "gewichtige" Problem nicht ändern. Ich weiß nur von mir: Abnehmen geht bei mir, wenn es mir gut geht von ganz alleine (ohne Diät) und funktioniert in Stresszeiten (bei jeder Diät) überhaupt nicht. Was lerne ich daraus ? Ich schaue, dass es mir möglichst gut geht. Aber wie macht man das mit Hartz IV? Kino, Theater, Urlaub, Wellness??? |
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