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Forum: "Pädagogische Konferenz - was ist das? - Niedersachsen"
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| päd. Tag + päd. Konferenzen | | von: gymno
erstellt: 12.09.2010 14:38:06 |
Bei uns ist ein pädagog. Tag verpflichtend(mind. 6 Stunden und außerhalb der Schulzeit, daher häufig der schulfrei Buß- und Bettag) und zusätzlich mindestens 2 pädag. Konferenzen.
Der päd. Tag befasst sich meist mit schulentwicklungsrelevanten Themen, die für die ganze Schulgemeinschaft wichtig sind. Auch die päd. Konferenzen befassen sich häufig mit aktuellen Themen wie Lese-Rechschreib-Schwäche, AHDS, Mobbing, Bulimie, Asperg-Syndrom etc.
Diese Konferenzen werden auch immer dazu genutzt,
in Klassenkonferenzen über auffällige oder problematische Schüler zu sprechen. Hier geht es nicht um Zeugnisnoten, sondern um Arbeitshaltung, Auffälligkeiten im Unterricht, gesundheitliche Beobachtungen und vieles mehr.
Wir versuchen, den Schüler in seiner Gesamtheit gerecht zu werden und das bedeutet natürlich in erster Linie Zeit.
Türschwellengespräche sind nicht ideal, da sie nur wenige Kollegen mitbekommen und daher oft nur fachspezifischer Art sind.
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| . | | von: palim
erstellt: 12.09.2010 15:16:06 |
wie wichtig eine solche institutionalisierung ist wird auch hier
wieder belegt, wenn kollegInnen das lamentieren über ihr klientel
in der pause zwischen kaffee und kuchen als professionellen
austausch deklarieren.
Vielen Dank, sopäd, das ging ja an meine Adresse.
Dass du mein Handeln als Kaffeeklatsch darstellst, bei dem ich übers Klientel lamentiere, finde ich schon recht dreist.
Weder kannst du beurteilen, was noch wann, worüber oder wie häufig ich mich austausche.
Wenn an einer Schule durchaus ständig über viele Schüler gesprochen wird, finde ich es weitaus besser, als alle halbe Jahr in 30 min etwa 20 SchülerInnen abzuhandeln.
Es hilft mir nämlich zur Zeit nicht für meinen Unterricht, wenn im November eine pädagogische Konferenz für die Fachklasse abgehalten wird. Ich möchte jetzt, in den ersten 1-3 Wochen wissen, wie die Schüler von der Klassenlehrerin bisher oder in ihren Fächern gesehen werden und wer - im bezug auf mein Fach - Schwierigkeiten in Basiskompetenzen haben könnte. Da ist im November das Schulhalbjahr schon nahezu vorbei.
Ich fand die Einwände und Erklärungen von rhauda wirklich hilfreich und weiterführend und kann janneke nur zustimmen: es tut gut, zu hören, dass es weiterführende Schulen gibt, die sehr wohl in die Akten schauen. Dann sind die vielen Stunden und Gedanken, die dort hinein geflossen sind, nicht ganz umsonst gewesen.
Dennoch halte ich eine Konferenz für aufgesetzt, wenn es eigentlich Absprachen gibt und nur für das Papier dann am Nachmittag zusätzliche Konferenzen abgehalten werden müssen.
Nach außen vermittelt es zudem das Bild, dass wir uns nur in den 30 min den SchülerInnen widmen - was ja nicht so ist.
Es unterstellt LehrerInnen auch, dass sie sich eben nicht genügend über SchülerInnen austauschen und um ihre SchülerInnen und deren Förderung oder Forderung kümmern.
Das Absprechen mag an größeren Systemen auch erheblich schwieriger sein, mit meinen KollegInnen habe ich aber einen sehr regen Austausch ... und auch in der Konferenz eine Teetasse auf dem Tisch.
Letztlich geht es um die Frage,
in welcher Form den SchülerInnen am schnellsten geholfen werden kann - die Dokumentation sollte nicht das Hauptwerk, sondern das Beiwerk sein. Von vielen Dokumentationen ist dem/der SchülerIn nämlich noch kein Stück geholfen.
An anderer Stelle haben wir bereits über die ILE diskutiert und ich bleibe bei meiner MEinung: Zur Zeit wird die Lehrkraft bestraft, die genau hinschaut und viele SchülerInnen mit Förder-Potenzial entdeckt. Gäbe es für jeden Förderbedarf zusätzliche Maßnahmen oder Stunden, wären ILE, Förderpläne und päd. Konferenzen sicher weitaus hilfreicher für die SchülerInnen.
Außerdem war die Frage, wo genau für Niedersachsen festgelegt ist, WAS in diesen Konferenzen besprochen wird. Diese Quelle suchen wir weiterhin. Denn ohne klare Vorgaben könnte man auch etwas ganz anderes darunter verstehen - wie ja die vielen unterschiedlichen Verwendungen des Begriffs zeigen.
Palim |
| . | | von: palim
erstellt: 13.09.2010 16:38:30 |
Heute habe ich in der Schule gefragt und meine Kollegin war so nett und hat mir die bestimmungen vor die Nase gelegt:
Der Begriff "pädagogische Konferenz" taucht da gar nicht auf. Offensichtlich gibt es darüber kein offizielles Papier.
Wenn aber in mehreren Landstrichen Niedersachsens ganz verschieden SL diesen Begriff einführen und verbindlich abfragen, düften diese SL eine besondere Quelle haben (Ministerium, Dezernenten, SL-Quali?).
Offiziell findet sich etwas dazu bei den Bestimmungen zur individuellen Lernentwicklung im Erlass zur Arbeit in der GS http://www.schure.de/22410/301/31020.htm#nr6 unter Punkt 6.
Die Klassenkonferenz erörtert die individuelle Lernentwicklung und beschließt die sich daraus ergebenden Maßnahmen.
In der "Handreichung zur Dokumentation der ind.Le." heißt es dazu :
ERGÄNZEND (...) kann die Erörterung (...) auch in pädagogischen Dienstbesprechungen und in Teambesprechungen erfolgen.
Wenn es eine Ergänzung ist, folgere ich daraus, dass zusätzlich zur päd. Dienstbesprechung auch noch eine Klassenkonferenz stattfinden muss.
Das passt auch dazu, dass bei einem Nachteilsausgleich oder einer abweichenden Bewertung von Leistungen (z.B. bei LRS) steht:
Die Entscheidung darüber trifft die Klassenkonferenz im Rahmen der Erörterung der individuellen Lernentwicklung; die Entscheidung wird regelmäßig überprüft.
Somit ist wohl zu entscheiden, ob es der päd.Konf. (Dienstbesprechung) bedarf, weil sich die Lehrkräfte ohne die Eltern abstimmen möchten, oder ob in Klassenkonferenzen der Leistungsstand erörtert wird.
Palim |
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