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Forum: "Schwuler Grundschullehrer?"
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 | ;-) |  | von: meike

erstellt: 30.06.2004 11:39:39 geändert: 30.06.2004 19:25:42 |
Lecker Foto, motzkuh.... Was für eine Verschwendung für die Frauenwelt *ggg*
Im Prinzip ist es doch schade, dass so eine Diskussion geführt wird - obwohl wir in modernen Zeiten leben.
Bis vor zwei Jahren hätte ich auch nicht geglaubt, dass es immer noch so viele engstirnige Leute gibt, aber in meinem Pädagogikkursen musste ich feststellen - es werden immer mehr! Ist das denn zu fassen?
Ich behandle immer das Thema "familiale Erziehung" und im Rahmen dessen natürlich auch die Frage, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften als "Familie" definiert werden können.
Da kommt an Antworten echt alles: Die sind krank, ich würde meinem Kind das rausprügeln, das ist ansteckend, etc pp.
Meine Schüler sind Anfang 20, also eine Generation, von der man meinen könnte, sie wäre aufgeklärt... Da kann man Ekel-Pickel von kriegen!
Letztlich denke ich auch, dass es bei dem Thema "Klassenfahrten" und kleine Jungs Schwierigkeiten geben könnte, denn viele verwechseln Schwule mit Pädophilen.
Alles alles Liebe! |
 | Ursachenforschung zur Homosexualität |  | von: motzkuh

erstellt: 30.06.2004 13:22:55 |
Erst einmal vielen Dank für Eure toleranten Einträge! Wenn alle so denken würden, müsste ich mir nicht so viele Gedanken machen!
Ich möchte nun kurz den neuesten Stand im Bezug auf die Ursachenforschung zur Homosexualität vorstellen, um klar zu machen, dass nicht (nur) genetische Faktoren eine Rolle spielen:
Homosexualität aus medizinischer Sicht
Genetische Ursachen
1993 wollte der amerikanische Forscher Dean Hamer ein "Schwulen-Gen" auf dem X-Chromosom entdeckt haben, das für die männliche Homosexualität mitverantwortlich sein soll. Es handelt sich dabei um einen Bereich auf dem X-Chromosom, einen so genannten genetischen Marker, der bei einem bestimmten Typ von Homosexualität etwas wahrscheinlicher vorkam als bei anderen. Die Annahme schien sich zunächst zu bestätigen, weil eineiige Zwillingsbrüder, die diesen Chromosomenabschnitt trugen, beide schwul waren. Eine Nachuntersuchung des Jahres 1999 an 46 eineiigen Zwillingsbrüderpaaren relativierte allerdings die Existenz des Schwulen-Gens, weil nur bei rund der Hälfte der untersuchten Zwillingspaare in beiden Fällen Homosexualität auftrat. Die Ergebnisse zeigten nun auch keinen eindeutigen Bezug mehr zwischen männlicher Homosexualität und den Genorten am X-Chromosom. Es gibt auch Berichte, wonach Onkel mütterlicherseits von Schwulen häufiger schwul sind, als bei Heterosexuellen.
Evolutionstheoretischer und sozialer Nutzen der Homosexualität
In der Wissenschaft gibt es inzwischen Vorstellungen, dass Homosexualität der Arterhaltung dient, also auch im Sinn der Evolutionstheorie einen Nutzen hat, da sie dafür sorgt, dass sich eine größere Anzahl von Menschen um ein neugeborenes Kind kümmern kann. Unterstellt wird hierbei, dass eher homosexuell Veranlagte keine eigenen Kinder zeugen, jedoch ihre genetisch nah verwandten Neffen und Nichten mitversorgen, wodurch letztlich auch ihre Gene eine Chance auf Fortbestand haben. Gegen diese Idee spricht jedoch, dass eher homosexuell Veranlagte im Schnitt meist genauso viele Kinder zeugen, wie eher heterosexuell Veranlagte. Dies lässt vermuten, dass gleichgeschlechtlicher Sex, wie Sex allgemein, eine soziale Funktion erfüllt.
Ein anderer Zugang zur Sexualitätsthematik ist die Frage, warum es überhaupt die Norm der Heterosexualität gibt und alles andere als Abweichung gesehen wird. In bestimmten Gender Studies wird analysiert, dass der Heterosexismus und Heteronormativität Grundpfeiler unserer Gesellschaft sind und die Homosexualität eine soziokulturelle Konstruktion darstellt.
In neueren Studien von Homophobie wurde festgehalten, dass die Unterdrückung von Homosexuellen und eine Ächtung der Homosexualität vor allem in Gesellschaften stattfindet, die eine strikte Trennung der Geschlechter zur Norm erheben, meistens mit dem Ziel, die Herrschaft der Männer über die Frauen zu sichern. Man könnte daraus den Schluss ziehen, dass Homosexuelle durch ihre männlichen und weiblichen Persönlichkeitsanteile eine Art Brückenfunktion zwischen den Geschlechtern einnehmen. Ihre biologische Aufgabe wäre es dann, zum gegenseitigen Verständnis und zur gegenseitigen Akzeptanz von Mann und Frau beizutragen.
Homosexualität aus psychologischer Sicht
Schattierungen zwischen homo und hetero
Während in der europäischen Kultur Sex unter Männern und unter Frauen erst in den letzten Jahrzehnten ihre Position als Tabuthema verloren hat, was auch an der schwindenden Macht der Kirchen lag, und in manchen Ländern dieses Tabu immer noch sehr stark ist, ist die hiesige Debatte über Homosexualität in anderen Kulturen fast unbekannt. Dort wird weniger streng zwischen homo und hetero unterschieden, was der Charakteristik der menschlichen Sexualität, in der es nach Ansicht mancher weder Schwarz noch Weiß gibt, eher gerecht werden dürfte. Vielmehr gibt es wohl verschiedenste Abstufungen zwischen Homo- und Heterosexualität, in dessen Mitte sich die Bisexualität einordnen lässt. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass jeder Mensch ein bisschen bi ist, manche mehr, manche weniger.
Ein Lebensstil, der eine Kategorisierung in die klassischen Rollen ablehnt, ohne dies jedoch explizit auf die Sexualität zu beziehen, nennt sich Metrosexualität.
Danke für Euer Interesse
Liebe Grüße an Homos und Heteros, Eure Motzkuh
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 | metrosexualität |  | von: stella73

erstellt: 30.06.2004 14:07:36 |
ist doch ein modewort und bezieht sich - meinen informationen nach - auf den mann, der es ablehnt sich - was pflege, mode, überhaupt optik und auch auftreten - einordnen zu lassen.
setzt sich zusammen aus "metro" für metropole sprich stadt und sexuell, da diese männer keinen wert darauf legen, in welche "sexuelle schublade" sie gesteckt werden. und: ich liebe sie, die metrosexuellen männer!!! ich kann gar nicht genug von ihnen bekommen... wenn sie duftend und mit kritischem blick neben mir vorm spiegel stehen und genauso problema haben wie ich, die passenden schuhe zu finden und ich dennoch keine angst haben muss, dass da mal wieder so ein schnucker homosexueller mann meine erogenen zonen anschnurrt, dann bin ich einfach nur glücklich!!!
ich liebe die männer, die mich beraten, wenns darum geht, wie ich denn nun die doofe seidenbluse bügeln muss - und ich trotzdem weiß, ladies der gehört uns!! die frage, die ich mir hier nur stelle ist: wieso, verdammt, musste ich erst 31 jahre alt werden, bevor diese geschöpfe das licht der welt erblickt haben?????? ich kenne viele frauen, die mit männer dieser art überhaupt nicht klar kommen und von denen man gleich mal ein abfälliges "schwuchtel" hört, da könnt ich schreien. wir warten seit jahrzehnten auf die sensiblen, verständnisvollen männer - und kaum sind sie da - sollen sie auch wieder weg!?
nö, meine lieben - ich werd meine augen offen halten auf meiner kleinen-ich-habs-mir-verdient-europa-tour mit meiner freundin!!! vielleicht fällt dann ja doch einer für mich ab!? |
 | Werte |  | von: silberfleck

erstellt: 30.06.2004 16:02:23 |
Es ist doch egal, ob Mann oder Frau homo oder heterosexuell ist. Ich beurteile Menschen doch nicht nach ihrer sexuellen Orientierung sondern danach, ob sie Werte haben und leben. Dabei ist für mich der kleinste gemeinsame Nenner "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch niemand anders zu!" auch wenn mir persönlich die christliche Maxime" Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" noch näher ist.
Leider gibt es aber immer noch oder z. T. wieder mehr Menschen, die Heterosexualität negativ besetzen. Dies kann leider nicht dadurch verändert werden, dass auf Studien oder Forschungsergebnisse hingewiesen wird, denn normal ist für viele eben nicht alles das, was es eben gibt, sondern nur das, was die Mehrheit aufweist.
Ich denke, dass zwei Aspekte besonders zur Ablehnung von Homosexualität führen: Ich habe Angst vor dem Neuen, Unbekannten und ich kann so doch auch gut alle möglichen Probleme auf ein "schwarzes Schaf" abwälzen.
Vorurteile können nur durch gemeinsames leben und erleben abgebaut werden.
Deshalb wünsche ich dir, dass deine Mitmenschen erleben und erkennen, du bist ein wertvoller Mensch, dann gehört deine sexuelle Orientierung genauso zu dir, wie alle deine anderen Eigenschaften.
Mutter Kirche sieht das zwar (noch) anders, aber ich hoffe auch hier auf baldige Einsicht.
silberfleck |
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