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Forum: "Adventskalender 2010"
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| Das 10. Türchen | | von: ysnp
erstellt: 09.12.2010 22:48:43 geändert: 09.12.2010 23:27:01 |
So kann’s gehen
Manchmal passieren lustige und komische Geschichten im Advent.
Dies ist mir vor knapp einer Woche passiert:
Heute, es ist der zweite Adventssamstag, musste ich früh aufstehen, denn wir hatten schon im Sommer eine Busreise ins weihnachtliche Salzburg mit einer regional bekannten Busgesellschaft gebucht.
Natürlich musste an einem Tag wie diesem alles perfekt sein – man brauchte etwas länger im Bad, dafür fiel das Frühstück knapp aus.
Wie üblich bei solchen Gelegenheiten ging es verspätet los zum 30 km entfernten „Einstiegspunkt“. Ich trieb meinen Begleiter an, auf der gut ausgebauten Bundesstraße das Äußerste zu geben, denn wir waren spät dran.
Als wir in die Stadt kamen, atmete ich auf, wir erwischten eine fast grüne Welle. Am Ziel noch schnell die Parkplatzgebühr bezahlt, kamen wir 7 Minuten vor Abfahrt des Busses an.
Tatsächlich kam ein Bus. Ich sagte noch scherzhaft: „Ich glaube, wir fahren heute mit dem Altersheim“, aufgrund der Damen und Herren fortgeschritten Alters, die dort einstiegen. Doch leider war es nicht unser Bus, der zur vorgegebenen Zeit kam, sondern ein anderer der Busgesellschaft mit einem anderen Ziel.
Als der Bus abgefahren war und wir nur noch mit einem Paar, das ein anderes Ziel hatte, alleine an der Bushaltestelle standen, in der sonst dort wesentlich mehr Leute zustiegen, kam ich ins Grübeln.
Habe ich mich vielleicht in der Zeit geirrt? Der Reiseleiter des gerade abgefahrenen Busses sagte doch, da wäre noch ein anderer Bus unterwegs. Außerdem hatte ich Samstag, 4.12., die Reise nach Salzburg schon seit Monaten in meinem Terminkalender so stehen.
Ich kramte in meiner Handtasche, holte das Programm heraus und setzte meine Lesebrille auf.
Oh Schreck! Auf dem Programm stand klein gedruckt: 5.12. ! Irgendwie konnte ich es immer noch nicht glauben.
Jetzt guckte ich aber nochmals auf der offiziellen Reisebestätigung nach und es stimmte: 5.12. Ich hielt es meinem Begleiter unter die Nase und auch er las: 5.12. Jeder Zweifel war nun doch ausgeschlossen!
Dieser lachte nun und meinte: „Ich habe mich voll auf dein Organisationstalent verlassen. Jetzt habe ich aber etwas bei dir gut.“
Auch ich musste lachen und erwiderte: „Ich habe sowieso mein Buch vergessen, das ich im Bus lesen wollte. Das war jetzt der Probedurchlauf. Morgen können wir dann perfekt ausgerüstet die Reise antreten.“
Am nächsten Tag hatte tatsächlich alles reibungslos geklappt.
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| Und bei Nr. 11 etwas Heißes | | von: christeli
erstellt: 11.12.2010 00:05:35 |
Eiergrog von der Westküste
An der schleswig-holsteinischen Westküste trinkt man gerne einen "steifen Grog", das ist ein Grog mit hochprotzentigem Rum. Sehr beliebt ist der Eiergrog, den man sehr gut rühren muss, damit er gelingt. Er soll auch gut gegen Erkältung sein. Es kann aber auch sein, dass man nach dem Genuss von mehreren Eiergrogs die Erkältung nicht mehr so merkt.
Pro Person verquirlt man in einem hohen Rührbecher ein Eigelb mit einem Eßlöffel Zucker. Man muss so lange rühren, bis der Zucker sich gelöst hat. Dann wärmt man einen Eßlöffel Rum (54 %) etwas und gibt ihn zur Eimasse dazu; auch jetzt wieder ganz kräftig rühren, sonst setzt sich der Rum ab. Die Eimasse in ein feuerfestes Glas gießen und mit kochendem Wasser auffüllen. Es gibt Leute, die auf das Wasser verzichten, nach dem Motto: Rum muss, Zucker darf, Wasser kann.
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| Das 12. Türchen | | von: klexel
erstellt: 12.12.2010 00:11:30 geändert: 24.12.2010 11:37:32 |
Inzwischen ist der 3. Advent. Habt ihr eigentlich schon Weihnachtslieder gesungen??
Heute dürft ihr singen, und zwar so laut, dass ich euch hören kann
Vielleicht bekommt ihr ja raus, um welche Weihnachts- und Winterlieder es sich handelt.
Lösungsvorschläge bitte nicht hier ins Forum, sondern ins Kommentarforum.
Und auf gehts:
1) Laa laa laa laa la la la la laaa laaaa, laa la la laaa laaa laaa laaa laaaaaaaaa
2) Laaaa la laaaa laaaa laaaaaa laaaaaa, laaaa la la laaaa laaaa laaaaaaaa
3) Laa la la laaaaaa, la la la laaaaaa, la la la laaa laaa laaa laaa
4)Laaaa laa laa laa laa laaaaaaaaaa, laaaaa laa laa laa laa laaaaaaaaaaa
5) Laaaaa la laa laaaaaa, laaaaa la laa laaaaa, laaaaaaaaaa la laaaaaaaaaa, laaaaaaaaaa la laaaaaaaaaa
6) Laa laa la la la la laa laa laaaaa, laa laa la la la la laaa laaa laaaaa
7) La la la la laaaa laaaa laaaa laaaa laaaaaaa, La la la la laaaa laaaa laaaa laaaa laaaaaaa,
8) Laaaaa laaaaa laaaaa la laa laa , Laaaaa laaaaa laaaaa la laa laa
9) Laa laaaaaa laa laaaaaa laa laaa laaa laaa laaaaaa, laa laaaaaa laa laaaaa laa laaaaaaaa
10) Laaaaa laa laa la la la la laaaaa, laaaaaa laa laa laaaaaa
11) La laaa la la laaa la la laaa la la laaaaaaa
12) La la laaa laaa laaa laaa laaa, la la laaa laaa laaa laaaaaaa
Ich wünsche euch einen besinnlichen und sangesfrohen 3. Advent
klexel
Nachtrag:
Nachdem ihr so fleißig geraten habt, hier nun die Lösung:
1. Morgen Kinder wird’s was geben
2. Alle Jahre wieder
3. Oh Tannenbaum
4. Leise rieselt der Schnee
5. Stille Nacht, heilige Nacht
6. Lasst uns froh und munter sein
7. Fröhliche Weihnacht überall
8. Oh, du fröhliche
9. Es kommt ein Schiff, geladen - Macht hoch die Tür
10. Kling Glöckchen klingelingeling
11. Ihr Kinderlein kommet
12. Schneeflöckchen, Weißröckchen
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| Das 16. Türchen ... | | von: aloevera
erstellt: 15.12.2010 23:23:18 geändert: 15.12.2010 23:24:07 |
Schneeflockentanz
„Komm, trau dich“, rief die strahlend weiße Schneeflocke und winkte mit ihren funkelnden Eiskristallen einer kleinen Schneeflocke zu, die verängstigt und zusammengekauert auf der Nadel einer Kiefer saß.
„Ich habe Angst“, flüsterte die kleine Schneeflocke, zog sich noch weiter zurück und warf einen unsicheren Blick auf die Erde, die ihr unendlich weit entfernt schien.
Ein kurzer heftiger Windstoß brachte alles durcheinander. Mit ausgebreiteten Eiskristallarmen fing die große Schneeflocke die kleine Schneeflocke auf und hielt sie fest an sich gedrückt. Der Wind pustete unvermindert weiter und beide Schneeflocken hüpften wie Wattebällchen auf und ab.
„Ist das schön!“, jauchzte die kleine Schneeflocke verzückt.
„Und ich hatte solche Angst, alleine durch die Luft zu wirbeln.“
„Vertrau dem Wind. Er zeigt uns den Weg und lässt uns genau da niedersinken, wo unser Platz ist.“
Sie tanzten noch eine kleine Weile und sanken erschöpft auf das Dach einer Weihnachtskrippe, auf dem bereits unzählige Schneeflocken ihren Platz gefunden hatten.
Zum bevorstehenden Fest sollte die Krippe in weihnachtlichem Glanz erstrahlen.
c/aloevera |
| Tür 17 | | von: franzy
erstellt: 17.12.2010 20:32:04 |
Ein Weihnachtsmärchen
Lenchen schaute traurig aus dem Fenster. Der Schnee fiel in dichten Flocken. Doch das Mädchen hatte keinen Spaß an der weißen Pracht. Sie musste an die Mutti denken, die bei diesem Wetter noch für andere Leute waschen und bügeln musste. Lenchen hatte keinen Vater. Der war letztes Jahren gestorben. Seit diesem Tag waren Trauer und Sorgen in den kleinen Haushalt eingezogen. Oft reichte das Geld nicht, was die Mutter verdiente. Lenchen hatte viele kleine und große Wünsche. Doch sie wusste, dass Mutti sie nicht erfüllen konnte. Doch Lenchens größter Wunsch war, dass ihre Mama nicht traurig war. Deshalb verlor das Mädchen nie ein Wort darüber, dass sie eine Puppe haben wollte, die „Mama“ rief. Lenchen wünschte sich auch ein Märchenbuch. Doch das Buch kostete viel Geld und die Mutter hatte so wenig.
Die Schneeflocken tanzen noch immer lustig vor dem Stubenfenster auf und ab. Lenchen sah Kinder, die johlend durch den Schnee stapften und einen bunten Schlitten hinter sich herzogen. Ach wie schön wäre es, auch so einen Schlitten zu haben und mit dem Vater einen Schneemann zu bauen. Im letzten Winter hatte Lenchen mit dem Vater einen großen Schneemann gebaut.
Das Mädchen schaute in den Himmel. Mutti hatte gesagt, dass der Vati nun dort oben war und es ihm da gut ging. Doch ging es dem Vater ohne sein Lenchen und ohne die Mama wirklich gut? Manchmal bezweifelte es das traurige Kind. Wie oft hatte der Papa gesagt, dass er froh war, dass er die Mama und Lehnchen hatte.
Lenchen verließ ihren Platz am Fenster und setzte sich an den großen Kachelofen. Es war kühl im Zimmer. Der Ofen schaffte es kaum, den Raum richtig zu erwärmen. Außerdem fehlten Kohlen, um jeden Tag mehrmals heizen zu können.
Plötzlich pochte es laut an der Wohnungstür. Lenchen bekam einen gewaltigen Schreck. Leise schlich sie sich in den Flur. Da pochte es wieder. Was sollte das Mädchen tun? Mutti hatte ihr verboten, die Tür zu öffnen. Doch die Kleine war neugierig.
Sollte sie die Tür öffnen?
Auf einmal hörte Lenchen ein feines Puppenstimmchen, welches „Mama“ rief. Lenchen riss sofort die Wohnungstür auf.
Vor der Tür lagen eine Puppe und ein dickes Märchenbuch. Als Lenchen zur Treppe rannte, konnte sie gerade noch eine rote Mütze sehen, die um die Ecke bog.
Ob das der Weihnachtsmann gewesen war?
Lenchen lief zu der Puppe und dem Märchenbuch zurück. Ein schlechtes Gewissen hatte sie schon, weil sie die Wohnungstür geöffnet hatte. Doch Mutti würde sicher nicht böse sein, wenn sie die schönen Spielsachen sah. Gerade als Lenchen ihre Geschenke aufheben wollte, kam die Mutti die Treppe herauf. Als sie das erschrockene Gesicht ihres Kindes sah, musste sie lächeln. Sanft strich sie ihrer Kleinen über die weichen Locken. Dann nahm sie ihr Lenchen in die Arme. Träumend schaute die Mutter auf die Gaben und hoffte, dass auch ihre Wünsche im nächsten Jahr in Erfüllung gingen.
Das Kind und die Frau konnten nicht wissen, dass das neue Jahr tatsächlich Hilfe und Liebe bringen würde...
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| Das 18. Türchen | | von: landwutz
erstellt: 18.12.2010 00:18:18 |
Alle Jahre wieder...Weihnachten
Richtig bewusst erinnere ich mich als erstes Weihnachten an den Heiligen Abend 1954. Ich war gerade drei Jahre alt. Das „Christkind“ brachte mir die renovierte Puppenstube meiner sieben Jahre älteren Schwester mit neuen Biegepuppen. Kerzen erleuchteten die beiden Zimmer von hinten durch die Fenster. Ein kleiner hölzerner Engel saß auf einem Stern mit nicht brennender Kerze in der Puppenstube. Dies war der Anfang meiner Sammlung aus dem Erzgebirge.
Meine Eltern hatten damals sehr wenig Geld, sie lebten als Flüchtlinge mit meiner Schwester und mir in einer winzigen Wohnung. Trotz allem, Weihnachten war immer ein ganz besonderes Fest. Unmengen Plätzchen, Streuselkuchen und Mohnkuchen wurden in der Adventszeit gebacken. Im folgenden Jahr muss ich wohl ein besonders braves Kind gewesen sein, denn Weihnachten 1955 wurde ich sehr reichlich beschenkt. Die Puppenstube war von einem kinderlosen Nachbarn aufgestockt und mit elektrischem Licht beleuchtet worden. Außerdem fand ich unter dem Weihnachtsbaum, einer bis an die Zimmerdecke reichenden Fichte, meine Puppe Christine (Rotkäppchen), dazu noch eine Käthe – Kruse – Puppe von meiner Tante aus Berlin, eine hölzerne Bottich-Waschmaschine und einen roten Puppenkoffer. Auch meine erste Baby - Puppe war im Gesicht neu angemalt worden. Im Weihnachtspaket meiner Patentante aus Dresden entdeckte ich neben der schwarzen Puppe Bimbo noch einen hölzernen Engel auf einem Mond mit Kerze. Die Tochter meiner Patentante nutzte in den folgenden Jahren des „Aufschwungs“ unsere Westpakete mit Kaffee, Seidenstrümpfen und Schokolade, indem sie in der damaligen DDR in bestimmten Läden die Verkäuferinnen mit dieser „Mangelware“ bestach und Klöppeldecken , Nussknacker, Räuchermännchen und Engel aus dem Erzgebirge bevorzugt für viel Geld kaufen konnte, um wiederum uns beschenken zu können. Dies haben wir natürlich erst viele Jahre später erfahren. So ist vieles dreifach im „Westen“ angekommen, bei meiner Mutter, bei meiner Großmutter und bei meiner Tante in Berlin. Jedes Jahr kamen ein Engel, ein Sänger oder ganze Gruppen dazu. Als meine Großmutter 1982 verstarb, schickte mir meine Mutter Omas Sammlung vor dem ersten Advent zusammen mit der obligatorischen Blechkiste, gefüllt mit selbst gebackenen feinsten Weihnachtsplätzchen. „Wenn ich die nicht mehr backe, geht es mir schlecht“, meinte meine Mutter (86) im letzten Jahr.
Auch meine Tante aus Berlin trennte sich nach und nach von ihren Engeln und schickte mir bis 1999 viele. Zwei sehr alte Engel schenkte mir 1990 meine Schwiegermutter. Diese beiden Exemplare passen zeitlich etwa zu den beiden, die ich auf dem Flohmarkt in Bremen einer älteren Dame abkaufte. Weihnachten 2005 machte mir meine Freundin, die ich seit dem Schulanfang1958 kenne, eine riesige Freude. Sie schenkte mir ihre blaue Orgel mit Engel, die sie mit 12 Jahren Weihnachten 1964 selbst geschenkt bekommen hatte. Inzwischen sind in der Sammlung über 100 Figuren und Engel, Wolken mit Flügel und drei Spieldosen. Vor der Sammlung fiel schon einmal die Bemerkung, so viele Engel und Sänger könnten doch nur noch brüllen. Früher habe ich die Kapelle mit meinen beiden inzwischen erwachsenen Söhnen bei Weihnachtsmusik vor dem1. Dezember aufgebaut und ihnen zu jedem Stück von seiner Herkunft erzählt. Viele Erinnerungen werden wach, wenn ich abends die kleinen Schachteln öffne und die Figuren aus dem Seidenpapier wickle. „Dich hatte ich schon ganz vergessen! Schön, dich wiederzusehen!“
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