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Forum: "Wie funktioniert eine Gemeinschaftsschule??????"
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 | praktische Beispiele gesucht |  | von: amann

erstellt: 02.05.2011 15:21:08 geändert: 02.05.2011 15:29:33 |
Dass es in der Grundschule gut läuft mit innerer Differenzierung, ist einleuchtend. Ich kriege das bei Kindern von Freunden mit. Aber vielleicht ist es auch am Anfang eines Lernweges leichter, wenn die Lehrkraft z.B. mit einem Blick erkennen kann, ob ein Arbeitsblatt vollständig bearbeitet wurde, und wenn die Eltern noch ergänzend helfen können.
Wie macht man es in oberen Klassen, auf 2, 3, 4 Niveaus zu unterrichten (und während der Stunde Schülern Rückmeldung zu geben), wo die Sachverhalte komplexer werden, wo begründet, argumentiert, zusammengefasst wird?
Kann jemand mal als Beispiel aufschreiben,
wie eine Mathematik- oder Sozialkundestunde mit innerer Differenzierung in Klasse 9 aussieht?
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 | zu diesem Thema |  | von: elefant1

erstellt: 03.05.2011 14:21:48 |
gab's hier schon Endlosdiskussionen.
Und wie immer nervt mich die begriffliche Unklarheit:
Gemeinschaftschulen sind keine "Gesamtschulen" nach dem bisherigen unterschiedlichsten Modellen in den 16 Bundesländern und auch keine wie auch immer zusammengelegten Schulen (z.B. HS und RS),
sondern es sind Schulen, in denen alle Schüler gemeinsam zur Schule gehen.
Da gibt's einfach diese Selektiererei und Zuordnerei nicht und meistens nicht mal Noten.
Es werden Schüler unterrichtet und keine Fächer!
Man informiere sich in den skandinavischen Ländern oder auch in Südtirol; allerdings wird dort- damit es so gut funktioniert - erheblich mehr Geld in die Bildung gesteckt.
Einige interessante Gedanken hier:
http://www.tagesspiegel.de/wissen/gemeinschaftsschule-kann-funktionieren/1908800.html
Und ansonsten:
Vergleiche mit Autobahnen finde ich ziemlich daneben.
elefant1
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 | Und nun sind wir wieder beim Kernthema: |  | von: rfalio

erstellt: 03.05.2011 17:18:21 |
bessere Ausstattung!
Ganz klar, wenn sich an der bisherigen Ausstattung mit lehrerstunden nichts ändert, wird Gemeinschaftsschule, gleich in welcher Form zu der o.a. "gemeinschaftsautobahn", wo am Ende alle im Tempo der Langsamsten mitschwimmen.
Andrerseits: Mit mehr Betreuung funktioniert Schule besser! Ich sehe das immer ganz gut, wenn ich als Praktikumslehrer Studenten habe. Im Informatikunterricht z.B. ist der einzelne Lehrer trotz einer Gruppenstärke von 15 Schülern erst mal ein armer Hund. Sobald ein Zweiter dabei ist, entspannt sich die Lage ungemein. Gruppenarbeit, bei der die Gruppe sofort Hilfe bekommt, wenn eine Frage auftaucht, Einzelerklärung für die Schwächeren, betreute Zusatzaufgaben für die Stärkeren; alles nur möglich mit mindestens 2 Lehrern/ Betreuern pro Klasse. Einen Teil der Aufgaben könnten natürlich Schüler selbst übernehmen, aber dazu müssen sie ja auch den Stoff erst einmal gelernt haben.
Wie gesagt, ich freue mich immer auf die Studenten, denn dann kann ich wirklich Unterichtsformen und Methoden einsetzen, die sonst bei 25 Schülern nur schwer oder wenig erfolgreich durchzuführen sind. Auch das Lernen voneinander, das ja bei Gesamtschulen so propagiert wird, funktioniert einfach besser, wenn jemand danebensitzt, auch ohne groß einzugreifen.
In der Diskussion geht also m.E. unter, das der "Knackpunkt" nicht das System, sondern die Ausstattung ist.
Solange aber eben diese Ausstattung nicht gegeben ist, zeigt das gegliederte System bessere Erfolge (und da kann man sich in Deutschland getrost auf PISA berufen).
rfalio |
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