Es ist schon etwas dran, dass man Kindern über Belohnungen antrainieren kann, dass sie nur noch für diese arbeiten. Aber wie alles andere kann man auch das übertreiben.
Ohne hier Erziehungsratschläge geben zu wollen, möchte ich doch etwas dazu schreiben, was an der Uni gelehrt wird.
Auch ich hatte es für einen guten Weg gehalten, Kinder ... samit ihrer Eltern ... ticken aber anders.
Was tun Kinder nicht alles für ein Lob, ein Lächeln, ein Stempelchen unter ihren Hefteinträgen! Alles ist auch Belohnung.
Wenn aber Mama und Papa alles mit Punktesystem belohnen, jede Lesezeile mit Sternchen beglückwünschen und darüber sämtliche Ausflüge etc. verdient werden müssen, dann ist es nicht verwunderlich, wenn Kinder irgendwann nur noch für diese Punkte, Sterne etc. lernen ... und nicht mehr für sich.
Dann ist Lesen kein Vergnügen, wird es auch nicht, sondern eine Aufgabe mit dem Ziel, Punkte zu verdienen.
Dann sehen Kinder ihre eigentlichen Erfolge nicht mehr ... jedoch um so mehr ihre Punkteliste.
Wie schade!
Auch nicht so gut sind Punktesystem (Tokens etc.), wenn diese zur Folge haben, dass Regeln zwar aufgestellt, für Kinder aber nicht erklärt oder transparent sind. Dann benehmen sich die Kinder im Augenblick der Beobachtung gut, verstehen aber gar nicht, warum sie es sollen - schließlich zählen ja die Punkte und nicht die Regel an sich.
Zwischen keiner und viel zu großer Belohnung muss es irgendwo einen Mittelweg geben!
Palim