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Forum: "Alt und verbraucht oder erfahren und klüger?"
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| Ich beneide dich, | | von: overfifty
erstellt: 04.03.2012 19:15:53 |
angel, dass du so positiv an deine Pensionierung herangehst. Ich habe auch nur noch ein paar Jahre (bin längst oversixty). Allerdings sind zwei meiner Kinder von der Sorte, die in der Schule nix getan haben, das dann später schwer bereuen und zu einer Zeit, in der die Eltern langsam mal ihr Geld ganz gern für sich hätten, noch einmal durchstarten. So ist also an einen Übergang in die nächste Lebensphase noch nicht zu denken. Ich denk auch lieber nicht so viel daran, denn mir ist absolut nicht klar, wie sie aussehen soll. Da muss mir erst mal eine Idee kommen. Auch so ein Problem: Schule füllt ein Leben- wie weit darf man da gehen? Wenn man älter ist, lässt man das nicht mehr so zu. Ich habe jedenfalls inzwischen viel mehr Distanz zum Job als früher, Ärger sackt schneller, einiges prallt einfach ab. Ist das Notwendigkeit oder Egoismus? Oder notwendiger Egoismus? |
| @overfifty: | | von: angel19
erstellt: 04.03.2012 19:25:58 geändert: 04.03.2012 19:27:11 |
Da du mich gerade direkt angesprochen hast: Ja, nach meiner Erfahrung ist das notwendiger Egoismus - übrigens auch den eigenen Kindern gegenüber. Mir haben deutliche Anzeichen einer Überarbeitung (heute sagt man ja burnout dazu) gezeigt, dass ich meine Haltung meinem Beruf gegenüber schnellstens ändern muss, wenn ich von der Pensionierung etwas haben will. Dazu kommt, dass mein Mann (im gleichen Alter und im gleichen Job) schon weitaus länger darüber nachdenkt, wie und wo wir beide und jeder für sich ab 64 oder 65 leben könnten.
Unser Sohn, der mit 24 noch einige Zeit mit Auslandssemester, Master- und Doktorandenjahren zubringen wird, hat uns dringend geraten, nicht soviel darauf zu achten, wie lange er uns noch "braucht", sondern auf unser eigenes Gefühl zu reagieren.
Er und auch seine Schwester sind der Meinung, dass sie sich allmählich nicht nur regional vom Elternhaus lösen sollten und wollen, sondern auch finanziell.
Ich hoffe, das bleibt so!
Dir wünsche ich gute Ideen, Träume und Wünsche für die Zeit "danach" - es gibt so viel Tolles, was "wir Alten" noch tun können!!
angel |
| Na ja, als 63.-jähriger mit jetzt insgesamt knapp 8 Jahren | | von: lupenrein
erstellt: 05.03.2012 20:31:13 geändert: 05.03.2012 20:34:39 |
"einschlägiger" Berufserfahrungen (mit dem Öffentlichen Dienst an sich, dem Beamtentum hier, den Angestellten dort, den Befindlichkeiten mancher Kollegen, der unterschiedlichen Wahrnehmung von Arbeitsbelastung, Stress,"Brüsseler Spitzen",
des mir selbst Bewusstmachens der eigenen doch sehr komfortablen Berufssituation etc.) kann ich nur sagen, dass bei mir die positiven Elemente meiner Berufswahl gegen Ende meines beruflichen Lebens die negativen Elemente bei weitem überwiegen.
Wenn ich bedenke,
dass ich am Montag, dem 01.04. 1963 mit damals 14 Jahren meinen ersten Arbeitstag als Lehrling des Elektroinstallateur-Handwerks gleich mit Hammer und Meißel an einem Neubau begann - mit fatalen Folgen für meine linke Hand (sie war gleich am ersten Tag einige Male mit voller Wucht von meinem 1 1/4kg-Fäustel getroffen worden, weil ich den Meißel verfehlte, erst aus Unerfahrenheit, später am Tag dann, weil ich absolut groggy war) - ,
dass mein Abschluss als Elektroingenieur in diesen Tagen auch schon 38 Jahre her ist,
geht es mir sehr gut.
So gut, dass ich ernsthaft überlege, mich als Konrektor einer Grundschule im Nachbarort zu bewerben.
Mehr Arbeit - ja! Neue Dinge: bestimmt! früher zu Hause: weiß nicht, aber wahrscheinlich
kürzerer und damit deutlich preiswerterer Anfahrtweg: Jaaa |
| Oooch lupi, | | von: klexel
erstellt: 05.03.2012 20:45:02 geändert: 05.03.2012 20:50:22 |
So sehr ich dein Engagement schätze und bewundere und deine Vielseitigkeit anerkenne, denn du gehörst sicher eher in die Kategorie: erfahrener und klüger, aber: tu das doch der Grundschule nicht an. Nicht dass ich an deinen Fähigkeiten zweifele, aber du wirst dort doch höchstens 2-3 Jahre bis zur Pensionierung / Verrentung sein, d.h., gerade wenn du richtig fit eingearbeitet bist, ist schon wieder Schluss. Das bringt doch auch viel Unruhe in solch eine Schule.
Wir hatten dieselbe Situation nach der Auflösung der vielen Orientierungsstufen in Niedersachsen. Das waren ja eigenständige Schulen, deren Schulleiter und Konrektoren ganz plötzlich alle keine Heimat mehr hatten und irgendwo geparkt werden mussten. Die meisten hatten vor über 30 Jahren diese Oris mit aufgebaut und waren ohnehin kurz vor der Pensionierung. So auch bei uns. Da kamen SL und Konrektor gleichzeitig neu zu uns als Schulleitung. War für alle Seiten schwierig. Und als es rund lief, waren sie schon wieder weg... Was haben wir uns nach Kontinuität gesehnt, gerade zu einer Zeit, wo im niedersächsischen Schulwesen ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben wurde.
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