da mich deine frage so beschäftigt hat, habe ich sie an einen linguistenfreund weitergegeben, dem ich dein eingangsposting kopiert habe.
hier also seine antwort, die ich allerdings wenig erhellend finde, aber vielleicht kannst du was damit anfangen?
alle/alles/allem etc gehören zu der Gruppe der Quantoren (=> Logik/Semantik) und sind sehr speziell und verhalten sich von daher anders als andere Satzelemente.
"Das alles ist Mist." => das Verschieben von "alles" an eine weiter vorn liegende Position im Satz widerlegt die letzte Aussage. Hier wird deutlich: "alles" agiert als Quantor auf etwas Ungenanntem aus dem Kontext, z.B. eine ärgerliche Situation. Die Copula ("ist") setzt dieses Etwas mit "Mist" auf die gleiche Ebene.
Das Benutzen des flektierbaren Gegenstücks verändert die Bedeutung komplett, noch deutlicher wenn man einen Relativsatz hinten dran hängt:
"Das ist aller Mist (Maskulinum), den wir haben." => hier wirkt "aller" als Quantor bezogen auf Mist. Also nicht nur ein Teil des Mists, sondern eben aller.
Analoge Beispiele, aber mit den anderen Genus sind:
"Das ist alle Kacke (Femininum), die wir haben."
"Das ist alles Heu (Neutrum), das wir haben."
Wie du siehst gibt es zwei verschiedene "alles" (so eine Art Teekesselchen)
die begründung mit dem zählbaren bzw unbekannten mengen find ich sehr viel einleuchtender.