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Forum: "Unterrichtsmaterial aus eigener Tasche"
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| Mir | | von: caldeirao
erstellt: 31.08.2012 17:15:22 |
geht es auch nicht um meine Folienstifte und Stifte in der Federtasche, mein Heft zum Schreiben usw. Los geht es aber, wenn ich die Scheren Zirkel und TR kaufe, weil einige SuS die sowieso nicht mithaben. Kommt mir jetzt nicht damit, dann haben sie Pech gehabt und können eben nicht arbeiten. Die haben eh schon Pech gehabt, dass sie in so verwahrlosten Elternhäusern aufwachsen, dass in ihrer Entwicklung soviele Steine im Weg liegen, dass sie gehandicapt sind. Da muss ich nicht noch einen dazu legen.
Auch beim Laminieren kann man ja schon ins Grübeln kommen. Bei Arbeitsheften und Schulbüchern noch mehr.
Aber wie viel Förder- und Bastelmaterialien so selbst bezahlt, Fortbildungen, wie gesagt irgendwelche Schulfahrten usw. Das dürfte eigentlich nicht sein und wie janne schon schreibt, "unsere" Sachbearbeiter oder auch die in anderen Behörden und Büros bringen sich ihre Kugelschreiber Bleistifte Papier usw. auch nicht mit.
Und was ist z.B. mit Token- sprich Verstärkern bei sehr auffälligen SuS? Wer bezahlt die? Einem Autisten, dem oft eine intrinsische Motivation fehlt, mit Gefühlen und Zuwendung wenig anfangen kann, der ist auf solche Verstärker angewiesen.
Auch die Osterkörbchen, Nikolausstiefel usw. in der Grundschule, alles sponsoring by teachers.
wenn das an einer Dorfschule besser ist, dann lass ich mich mal überraschen. (Habe an eine Dorfschule gewechselt). Aber ich habe bisher wirklich schon alles bekommen was ich brauchte, Kopieren in der Schule ist auch kostenlos, na und die Eltern schleppen Unterrichtsmaterialien ohne Ende an. |
| stadtschule | | von: putzihase
erstellt: 31.08.2012 21:18:30 |
als lehrkraft an einer stadtschule/brennpunktschule zahle ich sehr viel selbst. pro jahr komme ich allein mit material für den unterricht (kopiervorlagen, lehrerhandbücher etc.) auf über 1000 euro. dazu kommen noch kosten für schüler, die nicht zahlen (können). wenn sie kein arbeitsheft haben, dann können sie nicht arbeiten... und stören noch dazu den unterricht und die mitschüler. also...zahle ich es im endeffekt selbst. das gleiche gilt für schüler, die über monate keinen bleistift, kleber bringen. nach massivem ärger kaufe ich halt das material selbst. denn was passierte im letzten schuljahr? der schüler störte massiv, die mutter läuft zur schulleitung, zum schulamt usw., weil sie meint, dass ich ihr kind "nicht mag". grundlage ist das hausaufgabenheft, in dem ich wiederholt schrieb, dass diese dinge fehlen. aber anstatt dem kind das material zu kaufen, läuft sie zu meinen vorgesetzten, um das kind in eine andere klasse versetzen zu lassen. grund: ich mag es nicht. die schulleitung sagte dann zu mir, dass ich von den eltern nichts erwarten dürfe. man müsse sich damit abfinden, dass sie überfordert seien und halt so zurecht kommen. was würdest ihr tun? |
| Auch wenn man | | von: silberfleck
erstellt: 01.09.2012 10:49:50 |
von der Schule, die Schülerbücher und die zum Unterrichtswerk passenden Arbeitsmittel (Lehrerhandbücher, Cds etc) leihweise zur Verfügunggestellt bekommt, Kopien erstellen kann (vielleicht noch ohnen Limit), Laminierfolien und Folien zur Verfügung stehen, gibt es auch an einer sehr gut ausgestatteten Schule Material, was ich selber kaufe.
Ich möchte und muss differenzieren, aktuell sein, mal was neues ausprobieren.
Die Schule bzw der Schulträger muss eben nur "die Grundausstattung" stellen. Diese Einschränkung gibt es anscheinend in anderen berufen nicht. Der Freiberufler kann ja auch alles absetzen.
Und bei uns fragt das Finanzamt auch noch oft nach, weil sie nicht verstehen, dass ich z. B. auch fachfremd unterrichte oder vertrete oder weil sie bestimmte Bücher nicht als Fachliteratur erkennen.
Ärgerlicher finde ich, dass viele Schüler kein Arbeitsmaterial mitbringen. Auch ich besitze inzwischen z. B. Scheren im Klassensatz. Wir haben zwar auch einen Satz in der Schule, aber für 22 Klassen. Kunst/Werkmaterial als auch Präsentationsmaterial (Plakate) werden immer häufiger über die Schule eingefordert.
Was jetzt noch dazu kommt, sind Eltern die Schulbücher kostenlos ausleihen könnten und damit auch Arbeitshefte, die ihre Kinder nicht angemeldet haben, die Schuld dafür aber der VG in die Schuhe schieben und von der Schule erwarten, dass sie alles Material bereitstellen.
In besonderen Härtefällen werden mnache Kosten vom Förderverein übernommen.
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| antwort | | von: putzihase
erstellt: 01.09.2012 21:35:30 |
das ist eine lange geschichte. die schulleiterin vereinbarte ohne mein wissen einen gesprächstermin mit dieser mutter. plötzlich kam die SL in meinen unterricht und verlangte das hausaufgabenheft des kindes. ich wusste nicht, warum. hintergrund war, dass die mutter dieses als beleg dafür anführte, dass ich das kind nicht mag und es deswegen in eine andere klasse solle. die schulleiterin lehnte dies ab, weil keine belege für meine angebliche abneigung zu finden seien. sie lehnte auch eine versetzung in die parallelklasse ab. dann stelle die mutter einen gastschulantrag, der letztlich auch abgelehnte wurde. ich erfuhr das aber alles erst mit verzögerung. dann ging sie mit dem hausaufgabenheft zum schulrat, erhielt sofort einen termin (ich muss dafür ca. 4 wochen warten). er schickte sie weiter zur schulpsychologin. auch dort erschien sie mit dem hausaufgabenheft. im hausaufgabenheft steht lediglich, dass das kind kein material hat, alles, auch arbeitshefte etc. fehlen. zusätzlich verschlampte er ca . 80 % der lernzielkontrollen. niemand ermahnt die mutter, dass sie für das material sorgen soll. wenn ich es tue, dann heißt es, dass ich das kind nicht mag. die schulleiterin sagte mir, dass solche eltern halt nicht fähig seien, das müsse ich akzeptieren. außerdem solle ich aufpassen, dass nicht der eindruck entsteht, dass ich kinder nicht möge. das war´s. wahrscheinlich steht das nun so in meiner beurteilung. im nächsten schuljahr hat er sicher wieder kein material und stört deswegen massiv den unterricht. soll ich ihm auch noch die arbeitshefte kaufen???????? |
| Grundausstattung | | von: ysnp
erstellt: 02.09.2012 12:06:55 geändert: 03.09.2012 09:59:45 |
Irgendwer hat hier geschrieben, dass die Schule für die Grundausstattung sorgt.
Letztendlich hat zumindest in unserem Bundesland nicht die Schule eigenes Geld, sondern sie bekommt vom Schulträger einen Jahresetat zur Verfügung gestellt.
Dann entscheidet die Schulleitung im Idealfall mit dem Kollegium, was davon angeschafft wird.
Bei uns ist die Gemeinde der Schulträger und in manchen Bereichen des Etats großzügig, in anderen weniger. Wir können zusammenstellen, was wir wollen, ob wir es bekommen, das entscheidet die Gemeinde bzw. der Gemeinderat, die über den Etat verfügt.
Wie viel man bekommt, das ist schlussendlich von der finanziellen Situation und der Eintstellung von Gemeinderat und Bürgermeister abhängig.
Wir haben eine Gemeinde, die in einigen Bereichen uns wirklich reichlich Geld zur Verfügung stellt. Nur bei Großanschaffungen und schulhausgestalterischen Sachen ist sie zurückhaltend.
Wenn ich allerdings einen Unterricht machen möchte, der über das hinausgeht, was ich von der Schule gestellt bekomme, dann bezahle ich den Rest selbst.
Für Klassenleitung 3/4 in fast allen Fächern sind das:
Folien, buntes Papier, das über den Normalbedarf hinausgeht, Arbeitsmaterialien für die Freie Arbeit, Behältnisse usw. Ich habe sogar selbst ein Regal angeschafft, außerdem gleichbeibende Dinge für Kunst, wie Spritzsiebe, Silhouettenscheren (da der Satz, der an unserer Schule ist, immer verschwunden ist).
An Demonstrationsmaterialien sind wir gut ausgestattet, ebenso an Lehrerbänden und Kopiervorlagen. Allerdings habe ich mir für Englisch alle Dinge privat angeschafft, da ich die Flashcards, die ich laminiert habe z.B. jedes Schuljahr brauche. Es gibt einfach Dinge, die ich aus organisatorischen Gründen nicht mit anderen teilen möchte.
Inzwischen habe ich ziemlich viel. Am Anfang, als ich mich neu in mehrere Themen einarbeiten musste, hatte ich zwischen 1000 und 2000 € Kosten im Jahr - davon könnte ich mir locker eine Woche Wellnessurlaub leisten.
Arbeitshefte und Materialien würde ich nie für Schüler selbst bezahlen, da würde ich mir zusammen mit der Schulleitung eine Lösung überlegen bzw. die Problemlösung der Schulleitung überlassen. Ich finde, solche Leute müssen ihre Grenzen erfahren, sonst setzt man das falsche Signal und sie probieren es auf diese Tour weiter - aber sie müssen auch das Gefühl haben, dass man sich um eine Lösung bemüht, ansonsten kann man halt das Kind nicht genügend fördern und es bekommt "Ersatzaufgaben". |
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