1. Wer sich mit der Arbeit von Thomas Grüner befassen will, bekommt hier einen ersten Eindruck:
http://www.konflikt-kultur-freiburg.de/text.htm
bisschen scrollen, die Bausteine 1, 2 und 4 passen am ehesten zu der hier diskutierten Thematik.
Ich bin ein großer Grüner-Fan und renne regelmäßig in seine Seminare. Es ist die bestechende Klarheit und Einfachheit seiner Regeln und Strategien, die einem das Leben echt erleichtern und den Kindern eine wahre Hilfe bei der Konfliktbewältigung sind.
2. Zu den Wiedergutmachungen:
Wir unterscheiden zwischen den klasseninternen Listen (die, wie gesagt, aus Vorschlägen der Kinder bestehen sollten) und schulischen Wiedergutmachungen (wenn man so will "soziale Dienste"). Auszugsweise:
Pausenhof säubern
Sandkasten saubermachen
Schulgarten: Laub rechen, Unkraut jäten...
Dem Hausmeister helfen
Der Putzfrau helfen
Schulhaus od. Klassenraum aufräumen (kehren, Stühle ordentlich, Müll weg...)
Dinge sortieren (z.B. Werkraum, Turnhalle)
Die Liste enthält auch außerschulische Tätigkeiten, aber die kommen bei uns in der GS nicht in Betracht.
Auch hier ist es durchaus interessant, die SchülerInnen selbst Dinge finden zu lassen und man glaubt gar nicht, welch harte Strafen die sich ausdenken können.
Es ist jedenfalls sehr befreiend, wenn man irgendwann eine Folge aus dem Katalog verteilen muss und sagen kann: "Die hast du dir selbst ausgedacht."
Wichtig ist auch, den Eltern diese Regelverstoß-Konsequenz-Strategie nahezubringen. In vielen Köpfen herrscht ja noch die Vorstellung, dass mit 50x Schreiben "Ich darf nicht..." ein Kind ausreichend und nachhaltig gestraft ist.
Wenn allerdings ein Schüler nachmittags zum Müllsammeln in den Schulhof bestellt wird, weil er morgens sein Trinkpäckchen durch die Gegend gekickt hat, hinterlässt das mit Sicherheit einen größeren Lerneffekt und überdies wird das Signal gesetzt "Du machst asoziales Verhalten mit sozialem Verhalten wieder gut"