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Forum: "Schüler lernen keine Vokabeln"
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| @klexel | | von: bakunix
erstellt: 11.11.2012 10:38:17 geändert: 11.11.2012 10:41:19 |
...aber gerade Englisch oder Französisch sind Sprachen, die sich durch das Hören und Sprechen noch lange nicht schreiben lassen.
Das mag sein. Aber welcher Schüler muss im Erwachsenenleben im Schriftverkehr sein Englisch zum Einsatz bringen? Ist man unterwegs, auch beruflich, muss man eines können: Reden und verstehen. Ob die Grammatik stimmt, ist nicht so wichtig. Gerade wenn zwei Nicht-Muttersprachler sich unterhalten, ist die Grammatik zwar nicht ganz egal, aber im gewissen Rahmen schon. Hauptsache, man kann sich austauschen.
Das können einige Lehrer mit ihrem philologischen Verständnis von Sprache wohl nicht zulassen. Und dieses ist eine Hürde für die Schüler, Englisch zu sprechen, weil sie immer wieder Angst vor dem verbessernden und korrigierenden Fallbeil des Lehrers haben. So funktionieren auch die Vokabeltests: Da kann der Lehrer eindeutig ankreuzen: richtig - falsch. Die Grundlage für die Note: x = richtig entspricht einer Zwei, y = richtig einer Fünf. Doch wird ein Schüler dazu animiert, in einem englischen Pub ein Ale zu bestellen oder dem Barkeeper zu danken, es gebracht zu haben? |
| But kids and grown ups love them so, | | von: ishaa
erstellt: 12.11.2012 21:44:33 |
die Vokabeltests nämlich. Ich tu mich da an der HS auch ein bisschen schwer mit. Da meine große Klasse zum Glück in Englisch geteilt ist (nicht nach E-und G-Kurs, dafür habe ich zu wenige E-ler), kriege ich dauernd zu hören, dass aber der andere Teil jede Woche einen Vokabeltest schreibt, also schreibe ich ab und zu auch mal einen...
Sinnvoll finde ich höchstens so Sachen wie "Write down five things you can do at the seaside" oder "How was the film? Write five suitable adjectives."
Vokabelhefte, in denen seitenlang fein säuberlich die Vokabeln hintereinander stehen, sind mir ein Graus. Da guckt doch keiner mehr rein. In Klasse 5 und 6 lasse ich große, möglichst unlinierte "Vokabelhefte" führen, in denen word webs mit möglichst vielen Bildern zu finden sind, beschriftete Zeichnungen, Bilder aus Zeitschriften oder dem Internet mit Beschriftungen.
@bakunix: Du hast völlig recht und ich bemühe mich redlich (auch wenn es mich manchmal schüttelt), bei Schülerdialogen nicht zu viel zu korrigieren und nur darauf zu achten, ob ein Muttersprachler das verstehen würde. Unsere zentralen Prüfungen an der HS sind eigentlich auch nur darauf ausgerichtet, dass die Schüler unter Beweis stellen, dass sie Englisch in gesprochener und geschriebener Form halbwegs verstehen und dass sie sich verständlich machen können (Fehler inbegriffen). Finde ich gut so. Ist aber noch nicht bei allen Kollegen angekommen... Mag am Gymnasium auch anders sein.
Vokabeltests legen den Fokus auch auf das Übersetzen. Und in der 10 (meistens 10 B, mittlerer Schulabschluss) habe ich erhebliche Mühe, die Lieben vom Übersetzen wegzukriegen. In Deutsch werden sie darauf gedrillt, sich möglichst elaboriert auszudrücken. Das versuchen sie dann auch in Englisch, erst einmal auf Deutsch und dann hätten sie gerne eine Hilfe beim Übersetzen...Ich gebe immer die Devise aus, bitte erst einmal in der Englischabteilung des Hirns nachzusehen, was es dort so an Wörtern und Satzmustern gibt und dann bitte damit zu arbeiten.
In der 10 schreibe ich dann wieder gerne Vokabeltests. Die fleißigen SchülerInnen, denen alles ein bisschen schwer erscheint, flehen mich geradezu an, selbiges zu tun, damit sie ihren Fleiß beweisen können. Diese Vokabeln kommen immer aus dem Unterricht, wenn sich Abgründe auftun und beinhalten solche Vokabeln wie "to want" (nein, nicht "will", wirklich nicht) und "there is / are" etc. Einziges Problem ist, dass ich immer daran denken muss, die jeweilige Sammlung an der Tafel auch zu notieren.
Sorry, war jetzt ein bisschen lang. |
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