Ich arbeite an einer Freien Schule. Da starten wir jeden Morgen mit einem Morgenkreis. Wir haben altersgemischte Gruppen, dieses Jahr habe ich 0.-4., hatte aber auch schon 0.-2. Klasse.
Der Morgenkreis wird von den Kindern geleitet. Es gibt einen festen Ablauf, das bekommen auch schon die Kleinen hin: Kerze anzünden, Begrüßung, ein Lied, Vorstellen und Erzählen, Punkte, Tagesprogramm.
Bei "Punkte" besprechen und diskutieren wir alles, was für die Gruppe wichtig ist: wir planen Ausflüge, diskutieren und entscheiden über Regeln, klären Streitigkeiten, die die Beteiligten nicht untereinander klären konnten, ...
Das können auch schon die jüngeren Kinder! Meine Erfahrung ist, dass die Kinder, die neu in die Gruppe kommen, noch nicht das Bewusstsein dafür haben, was alles im Morgenkreis besprochen werden kann. Die Punkte werden am Anfang von den älteren Kindern und von uns Lehrern eingebracht. Aber so entwickeln die Kleinen mit der Zeit eine Idee davon, was alles im Morgenkreis besprochen werden kann.
So wird das bei dir vielleicht auch am Anfang sein, dass du viele Punkte in den Klassenrat einbringst. Das Wesentliche ist für mich aber das Diskutieren der Punkte. Da erleben die Kinder, dass ihre Meinung und ihre Stimme Gewicht hat.