|
Forum: "Asperger Syndrom oder etwas anderes?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| @ sonpaed | | von: ninniach
erstellt: 01.12.2012 19:41:31 |
Eine Diagnose, die nur in einem Gutachten steht, hilft natürlich niemandem weiter. Sollte dabei stehen, dass §35a erfüllt ist, können die Eltern Integrationshilfe beantragen. Außerdem gibt ihnen eine Diagnose die Möglichkeit, auf einen Nachteilsausgleich zu bestehen. Man muss vielleicht ja auch mal über den Tellerrand der Grundschule hinausdenken. Wir gehen mit einem Nachteilsausgleich eher flexibel um und versuchen, das beste fürs Kind rauszuholen. Aber gerade bei ADS/Asperger, ist ja theoretisch auch der Besuch eines Gymnasiums möglich, da erlebte ich jetzt beim Übergang viel Unsicherheit.
Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, ich traue mich kaum, das zu erwähnen, dass aufgrund einer Diagnose eine Beratung oder gar Therapie für Kind/Eltern/Familie stattfindet. Das hätte mir vielleicht bei meiner letzten Schülerin nur bedingt weitergeholfen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass da von heute auf morgen etwas passiert. Aber man soll es nicht meinen, es gibt durchaus auch Regelschullehrkräfte, denen es nicht darum geht, die Kinder Vormittags halbwegs sinnvoll zu beschäftigen, sondern denen es auch daran liegt, dass auch die schwierigen Kinder, die manchmal ganz schön an den Kräften zehren, zufriedene Erwachsene werden. ;) |
| @ ysnp | | von: ninniach
erstellt: 01.12.2012 19:53:00 |
Die Eltern haben nicht wirklich reagiert, sondern ignoriert. Es hat auch keine Therapie stattgefunden.
Wir hatten eine Schulbegleitung, anders wäre es besonders schwierig gewesen. So waren wir so besetzt, dass ihr oft jemand erklären konnte, warum Kinder in einer Situation so reagieren, wie sie es tun - warum jemand sauer wird, wenn sie fragt "Warum macht X so ein blödes Gesicht?".
Dass sie akzeptieren kann, nicht immer dran zu kommen oder auch mal Anweisungen ohne Diskussion umzusetzen, war eine Bauchgefühlgeschichte von mir. Sie immer so weit pushen, dass sie sich weiterentwickelt, aber nicht ausflippt, beziehungsweise immer wieder vor Augen führen, dass ich manchmal Dinge einfach besser weiß und deshalb ihr "Tipps" gebe, an die sie sich besser hält (nicht über jedes kleine i kunstvoll einen Kringel-i-Punkt malen, wenn man eh im Diktat eher langsam schreibt - nur mal als Beispiel).
Was insgesamt der ganzen Klasse, aber speziell auch ihr geholfen hat, war das Verhaltenstraining von Petermann (zu finden in dem Buch: Verhaltenstraining in der Grundschule). Es geht ja um eine dritte Klasse, das würde also passen. Es kostet viel Zeit, aber war insgesamt sehr hilfreich. Die Kinder dadurch ein einheitliches Vokabular hatten und der Fokus auch darauf lag, zu beobachten, wie es einem selbst/den anderen gerade geht. Es gab danach immer noch Konflikte, aber weniger und sie ließen sich besser lösen und nachbearbeiten.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|