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Forum: "Bayern: Wird überall zurückgerudert??"
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 | Für mich stellt sich |  | von: ysnp
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erstellt: 09.12.2012 10:53:24 geändert: 09.12.2012 10:55:44 |
bei den unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten der Schüler so oder so die Frage, ob es einen Königsweg gibt, der allen und allem gerecht wird.
An der Grundschule ist - durch die Inklusion verstärkt - mit mangelnder Personalausstattung und zu großen Klassen das Spagat zwischen Hochbegabten und Lernschwachen, ADHS und Konzentrationsstarken zu schaffen. (Ich könnte da noch mehr Gegensätze aufzählen.)
Die Forschungsergebnisse über Lern- und sonstige Störungen vermitteln verstärkt den Eindruck, dass wir immer mehr differenziert vorgehen müssen, also jedem Schwerpunkt sein eigenes Süppchen kochen müssen.
Viele Dinge sind in unserem System, in dem es so wenig "lern- und verhaltensangepasste" Schüler gibt, was ja unser System fordert, nicht mehr leistbar, weil sich vieles bei den Kindern von heute verändert hat.
Durch die Ergebnisse von PISA kam mehr "Denkarbeit" in die Grundschule hinein. Ich habe den Eindruck, dass da die schwächeren Schüler noch mehr Probleme haben als vorher. |
 | Veränderungen |  | von: palim
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erstellt: 09.12.2012 12:05:02 |
Sehr gelungener Beitrag, marylin!
Vielen Dank dafür!
Meiner Meinung nach sollten Kinder schon in der Grundschule mit anderen Sprachen konfrontiert werden.
Dass die umgestellten Grundschulrichtlinien (wie auch immer sie in anderen Ländern heißen) nicht zu den Ansprüchen und (z.T. noch alten Plänen) der weiterführenden Schulen passen, erlebt man auch in anderen Fächern und Bundesländern.
In Niedersachsen wurden 2006 auf einen Schlag alle Grundschulrichtlinien geändert. Die Richtlinien für die weiterführenden Schulen erst nach und nach, einige folgten erst in diesem Jahr.
Dass man dann die Neuerungen erfassen und umsetzen muss, ist ein Prozess, der ebenfalls eine Weile dauert ... an großen Systemen vermutlich noch länger.
Man hört nicht nur aus BY kritische Stimmen, aber BY ist das Land, dass auch etliche Änderungen noch gar nicht umgesetzt hat.
Und jede Richtungsänderung erzeugt auch irgendwann Gegenstimmen.
Gut finde ich die Erklärung von marylin, dass sich Didaktik eben ändert und nicht über 30 oder mehr Jahre gleich bleibt bei geänderten Bedingungen in und außerhalb von Schule.
Dass die Schulstrukturen mit jeder Wahl geändert werden, verbraucht an Schulen unnötig viel Kraft, die im Unterricht für anderes gebraucht wird.
BY schneidet in den Untersuchungen gut ab, eine Erklärung ist immer, dass gerade in BY an den Strukturen nicht so viel verändert wurde. Vielleicht unterstützt dies aber auch, dass sich NICHTS ändert.
Menschen, die die Notwendigkeit des Erneuerns und Veränderns nicht erkennen, gibt es aber nicht allein in BY.
Palim |
 | Erwartungshaltung |  | von: bakunix

erstellt: 09.12.2012 17:21:56 |
Leider, muss ich feststellen, haben die Gy-Lehrer immer noch eine Erwartungshaltung an die GS-Lehrer, indem sie Ansprüche an die Lernziele formulieren, die die Schüler erreicht haben sollen, wenn sie ans GY wechseln.
Sie haben immer noch nicht geschnallt, dass es genau umgekehrt ist. Die GS haben sich im Laufe der Jahre insbesondere im didaktischen Bereich stark gewandelt. Statt immer nur sich zu mokieren, sollten die GY-Lehrer sich mit den Lernzielen der GS auseinandersetzen und die Schüler dort abholen wo sie stehen. Typisch ist doch zu behaupten, das Niveau nach vier Jahren Englisch-Unterricht an der GS, schaffen wir in vier Wochen. Die GS sind nicht der Zulieferbetrieb für die GY, die die Maßstäbe setzen. Die Gymnasien müssten sich bewegen. Stattdessen wollen sie mit ihrer Lobby, die weitaus größer ist als die der GS, die Grundschullehrer zu ihren Pädagogen-Knechten degradieren. |
 | Das interpretierst du so, |  | von: klexel

erstellt: 09.12.2012 18:01:55 |
aber so ist es nicht.
Ich mache den GS-Lehrern überhaupt keine Vorwürfe. Ich finde nur den Weg nicht richtig, wie es hier läuft.
Englisch an der Gs ist so ein Kleckerkram, der uns den Einstieg nicht leichter macht, zumal wenn man von mind. 6 Schulen Schüler bekommt, die alle unterschiedlich (intensiv) gearbeitet haben.
In Niedersachsen wird an der GS Wert auf mündliche Sprache gelernt, es wird wenig geschrieben. (Es war sogar mal ganz untersagt, aber ich glaube, das hat sich gelockert. Das wissen Nds.Kollegen besser).
auf jeden Fall funktioniert die Arbeit an einer weiterführenden Schule anders, egal ob mit oder ohne neue Kerncurricula. Allein die Tatsache, dass man Vokabeln lernen muss, dass die Rechtschreibung auch noch ihre Berechtigung hat, etc. ist eine große Umstellung.
Man glaubt ja gar nicht, was man in 6 Wochen Sommerferien alles vergessen kann.
Selbst wenn man nach neuesten Erkenntnissen arbeitet, bleiben halt noch immer die Überprüfungen und Klassenarbeiten, die natürlich inzwischen auch sehr viel offenere Aufgaben beinhalten. Aber die Umstellung ist einfach enorm.
Und die Tatsache, dass die Motivation durch Neugier in der 5. Klasse verloren gegangen ist, wurde ja schon mehrfach erwähnt. Das war früher ein wichtiger Faktor.
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