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Forum: "Richard David Precht hat ein Buch über Schule geschrieben:"
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| naja | | von: palim
erstellt: 22.04.2013 00:08:34 |
Ich habe den Artikel gelesen - zum Teil nur die Überschriften/ Thesen.
Stimmt. Ich finde viele Ansätze richtig.
Aber: Ich denke, es sind auch wieder einmal viele Behauptungen darin, wie Schule NICHT ist und SEIN SOLLTE.
Das ist einer der Aspekte, der mir nicht gefällt. Es GIBT Schulen, die vieles davon im Rahmen ihrer Möglichkeiten längst umsetzen und die wieder einmal mit allen anderen gemeinsam in dieselbe Ecke geschoben werden.
Wie wäre es mal mit einem Buch, dass gute Beispiele aus staatlichen Regelschulen aufzeigt, dabei auch die Grenzen benennt, die gesteckt werden und auch erklärt, dass Schule nicht das ist, was Menschen seit ihrer Schulzeit in ihrem eigenen Kopf davon bewahren.
Letztlich ist einer informativen und sachlichen Auseinandersetzung damit nicht geholfen
... und es bleiben Ideale, die da eingefordert werden.
Palim |
| @unverzagte @skole | | von: amann
erstellt: 22.04.2013 20:27:52 geändert: 24.04.2013 21:19:10 |
anscheinend muss ich doch ausführlicher schreiben, warum mir Prechts Lebenslauf bedeutsam erscheint.
- Er stammt, wenn Wikipedia recht hat, aus einer Familie, in der gesellschaftliches Engagement wichtig war. Kinder übernehmen meist Haltungen und Werturteile von ihren Eltern. Da man viel lernen muss und will, wenn man sich engagiert, wurde dies den Kindern vorgelebt.
- Die Mutter war Hausfrau, hat also mutmaßlich viel Zeit für die Erziehung ihrer Kinder eingesetzt. Da findet "natürliches" Lernen ohne Noten-Notwendigkeit statt, und das erscheint dem Kind als Normalfall.
- Prof. Precht hatte vietnamesische Adoptivgeschwister. In vielen Statistiken wird davon gesprochen - und ich kann es von unserer Schule bestätigen - dass in asiatischen Familien das Lernen eine sehr hohe Wertschätzung genießt. Falls die Adoptivgeschwister diese Einstellung auch mitbrachten, trägt es ebenfalls zur Stimmung in der Familie bei.
- Insgesamt kann man vermuten, dass in Prof. Prechts eigenen Kindheitserfahrungen Lernen-Wollen normal und positiv besetzt ist. Kann er sich dann gut vorstellen, welche Pädagogik bei anders geprägten Kindern (bildungsfern, social-media-orientiert, siehe all die Foren bei 4t) gelingt und welche nicht? Dazu müsste man wissen, welche Unterrichtserfahrungen Precht mit solchen Kindern hat. Schreibt er in seinem Buch etwas dazu?
Einen weiteren Gedanken will ich noch anfügen:
Schreibt Precht etwas zum homeschooling? Denn seine Vision von Schule klingt ziemlich ähnlich wie gelungenes homeschooling. |
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